Stell dir einen Konflikt vor, der einst eine ruhig schaukelnde Wiege des Christentums erschütterte: den Krieg von Sankt Sabas. Wer glaubt, dass die Mittelalterlichen nur an höfischen Liebschaften und endlos langen Festmählern interessiert waren, der irrt gewaltig. Dieser Krieg war der knisternde Spannungsbogen einer ernsthaften Fehde zwischen den beiden mächtigen Seestädten Genua und Venedig. Das Mittelalter war alles andere als ein ruhiges Zeitalter. Es begann im Jahr 1256, als sich der kühle Wind der Feindschaft zwischen Genua und Venedig erhob, und fand seinen Schauplatz im Heiligen Land, wo die Abtei des Heiligen Sabas zum Zankapfel wurde.
Worum ging es? Nun, diese beiden mächtigen Mittelmeerstädte waren nicht nur mit wirtschaftlicher Konkurrenz beschäftigt – nein, ihre Differenzen reichten viel tiefer, bis in religiöse Eitelkeiten hinein. Die genuesische und die venezianische Kolonie in Akkon, eine der letzten Bastionen der Christenheit im Heiligen Land, sahen sich feindlich gegenüber und nicht einmal fromme Gebete konnten die Säbelraserei zügeln.
Und das alles, fragst du? Weil ein paar Streithähne ihre richterlichen Füße nicht von dem Gebiet um die Kirche des Heiligen Sabas lassen konnten. Man könnte meinen, ein bisschen Holzkirche in der Wüste wäre kein Schmelztigel für Konflikte, doch unter der Oberfläche brodelten Ambitionen und Eitelkeiten wie ein Vulkan, der darauf wartete auszubrechen.
Die genuesische Kolonie, in ihrer Entschlossenheit und unter dem brennenden Drang der Vorherrschaft, hätte die venezianischen Konkurrenten gerne vom Erdboden verschwinden lassen. Die genuesischen Händler wollten diesen Süßwarenladen der Möglichkeiten – Akkon – alleine betreten. Und die Venezianer? Sie standen tapfer wie Kolosse aus Stein, mit Schwert und Segel, bereit diesen Reichtum bis zur letzten Unze gegen die genuesische Geißel zu verteidigen.
Die Spannungen kochten über, als genuesische Kräfte eine bedeutende Bastion besetzten, die einst den venezianischen Herrschaftsbereich über Akkon umfasste. Dies war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Der Krieg war unausweichlich geworden. Große Gefechte entbrannten, bei denen die Luft von Rufen und Schreien erfüllt war, als der verzweifelte Kampf um Herrschaft begann.
Interessanterweise war dieser Krieg nicht einfach nur ein Konflikt um ein paar Quadratmeter strategisch wichtigen Landbesitz. Es ging genauer betrachtet um wirtschaftliche Hegemonie und die Machtreviere in aller Herren Länder – eine Dynamik, die erschreckend an heutige brisante Energie-Konflikte erinnert. Die alten Kaiser und ihre getreuen Händler wurden auf totales Risiko gepolt, ohne den faden Nachgeschmack der Unsicherheit oder der tarkov'hanischen Taktiken.
Nach Jahren von Grabenkämpfen, Belagerungen und überraschenden Seeschlachten war das Geschäft mit der göttlichen Vorsehung abgeschlossen. Die wirtschaftlichen und politischen Taktiken ließen keinen Platz für falsche Hoffnungen. Genua nutzte die Gunst der Stunde und stürzte sich auf die venezianischen Widersacher mit der Zielstrebigkeit eines Piratenschiffes voller ambitionierter Freibeuter.
Diese historische, zähe Fehde zeigte, dass der imperialistische Drang, die Welt durch die eigene Linse zu sehen, schon seit jeher Gemeinschaften und Reiche trieb. Doch wie immer, die altbekannte Wiedergutmachungsgeschichte: Nach dem Krieg vereinbarten die Parteien irgendwie heraus, dass das Heilige Land besser mit beidseitigem Einfluss als ohne geführt werden sollte. Eine Art stockender Waffenstillstand folgte, wie ein Schauspiel, das nur vorübergehend mit einem Vorhang fällt, um das Publikum zu beruhigen.
Man verlangt sich unwillkürlich zu fragen, ob diese unerbittlichen Kreuzfahrer, so entschlossen, alles zu opfern, um Königreiche abzusichern, mittlerweile ein Ahngespann zu unseren heutigen geopolitischen Spannungen sind. Dass diese bittere Lektion nicht nur auf die Bühne der Geschichte, sondern vielleicht auch auf die globale Landschaft übertragbar ist. Hier könnten die liberalen Denker endlich zu einem Augenschließen kommen, wenn sie die Ironie dieser jahrhundertealten Geschichten entdecken.