Krampus: Warum dieser Weihnachtsfilm die Nerven kitzelt!

Krampus: Warum dieser Weihnachtsfilm die Nerven kitzelt!

"Krampus", ein Horrorfilm von 2015, mischt Weihnachtstradition mit einem erschreckenden dunklen Twist, inszeniert von Michael Dougherty in Neuseeland. Ein spannender Blick auf die düsteren Legenden rund um Weihnachten.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wer hätte gedacht, dass ein Weihnachtsfilm mehr als Glühwein und fröhliche Gesänge bietet? "Krampus" ist der Film, der im Jahr 2015 in Amerika einschlug und nicht nur die Herzen der Horrorfans schneller schlagen ließ. Der Regisseur Michael Dougherty brachte uns einen Film, der den dunklen Geist der Weihnachtspose einfängt, während viele andere Filme kitschige rote Nasen und aufdringlich-glückliche Elfen zeigen. Gedreht wurde der Film unter anderem in Neuseeland, was dem Streifen eine erfrischend andere Weihnachtsperspektive verleiht.

"Krampus" basiert auf einer alten europäischen Legende, die als Gegenstück zum heiligen Nikolaus gesehen wird. Der Krampus ist ein gehörntes, furchteinflößendes Wesen, das unartige Kinder bestraft. Der Film spinnt diese Legende weiter und erschafft ein Szenario, in dem nicht nur die Kinder zittern sollten, sondern gleich ganze Familien. Wenn der kleine Max, gespielt von Emjay Anthony, seinen Glauben an die weihnachtliche Harmonie verliert, entfesselt er unwissentlich die dunklen Mächte des Krampus. Und während man in Ländern wie Österreich und Bayern solche Geschichten eher in anschaulichen Paraden genießt, bringt der Film das düstere Wesen direkt ins Wohnzimmer.

Der visuelle Stil von "Krampus" zieht tief aus der Märchenwelt und ist dennoch fähig, moderne Horror-Elemente zu integrieren. Von wandelnden Lebkuchenmännern bis hin zu bösartigen Spielzeugen – der Film liebt es, unsere Kindheitserinnerungen zu verstümmeln. Hollywood ist bekannt dafür, Traditionen zu verdrehen, und "Krampus" ist ein glänzendes Beispiel dafür. Anstatt auf die wahre Macht familiärer Werte und traditioneller Weihnachten zu setzen, schwenkt der Film in die neue liberale Art und Weise, alles zu hinterfragen und aufzubrechen. Ach ja, die lieben Feiertagstraditionen, die jetzt auch von finsteren Wesen besucht werden!

Der Film ist gespickt mit schwarzem Humor und satirischen Anspielungen, die einige Zuschauer erfreuen und andere irritieren könnten. Schauspieler wie Toni Collette und Adam Scott bringen eine Leistung, die den Film über das durchschnittliche Horror-Genre hinausheben. Die Charakterentwicklung ist auf die Hollywood-typische Art spannend, was den Zuschauer dazu verleitet, mitzufiebern, wenn die Familie versucht, zu überleben. Doch wer erkennt hier nicht die klassische Veranlagung des Mainstreams, den Zuschauer mit familiären Problemen zu beschäftigen und dabei das Wesentliche zu vergessen – die Moral der Geschichte?

"Krampus" könnte für manche ein befreiender Bruch mit besinnlicher Weihnachtstradition sein, für andere jedoch eher eine resignative Kapitulation vor der modernen, post-traditionellen Gesellschaft. Mit scharfer Gesellschaftskritik verborgen in humorvollen Dialogen und spannungsgeladenen Szenen, ist "Krampus" ein Kunstwerk, das die Vorfreude auf Weihnachten in Nervenkitzel verwandelt und trotzdem nachdenkliche Pausen bietet.

Natürlich darf man nicht vergessen, wie die Idee einer schützenden und strafenden Weihnachtsfigur in einer durch Debatten geprägten Gesellschaft aufgenommen wird. Die Bestrafung der Unartigen entspricht gewiss nicht dem liberalen Weltbild, in dem jeder seine eigene Version von Moral und Ethik schreiben kann.

Zusammengefasst bietet "Krampus" eine ungewöhnliche Perspektive auf Weihnachten mit einem Hauch von Horror, der den vertrauten Glanz und Glitzer des Festes mit einem dunklen Schatten versieht. Wer den Nervenkitzel liebt, wird diese filmische Herausforderung willkommen heißen – so fern man den traditionellen roten Pullover gegen ein Kettenhemd austauscht.