Kostenlos fahren und trotzdem draufzahlen, das ist das Motto des kostenlosen Stadtverkehrs in Żory, einer Stadt in Polen, die 2014 entschieden hat, ihre städtischen Verkehrsmittel ohne Gebühr anzubieten. Diese vermeintlich großzügige Entscheidung wird heutzutage von einigen als fortschrittlich gefeiert. Seit wann ist es bitte fortschrittlich, gutes Geld für „kostenlose“ Dienstleistungen zum Fenster rauszuwerfen?
Was tatsächlich passiert ist, dass die Stadt seit dieser bahnbrechenden Entscheidung ihr Geld in ein endloses Loch wirft. Natürlich hört sich „kostenlos“ verlockend an, aber was genau bedeutet das für die Bürger von Żory? Es bedeutet, dass die Bürger im Endeffekt die Kosten durch höhere Steuern und möglicherweise gekürzte städtische Dienstleistungen auf andere Weise tragen. Ihre Hart verdienten Zlotys fließen in einen Service, den sie vielleicht nicht einmal nutzen – herrlich effizient, nicht wahr?
Befürworter behaupten, der kostenlose Verkehr würde die Nutzung der städtischen Buslinien erhöhen. Und ja, es gibt Berichte, die zeigen, dass mehr Menschen Bus fahren. Aber wo bleibt die Nachhaltigkeit dieses Modells? Die Einnahmen aus Fahrkartenverkäufen waren scheinbar in den Wind geschlagen; stattdessen wird alles fleißig aus Steuergeldern finanziert. Vorbildlich? Wohl kaum!
Dann gibt es da noch das Gerede über die Umweltvorteile. Angeblich soll weniger individueller Autoverkehr die Luftqualität verbessern und den CO2-Ausstoß reduzieren. Doch hier besteht die Annahme, dass der einzige Grund für die Autofahrt die Fahrkartengebühren sind. Etwas naiv, nicht wahr? Wir reden hier über eine Stadt mit rund 60.000 Einwohnern und nicht über eine gigantisch geplagte Metropole.
Die Kosten für den öffentlichen Nahverkehr sind jedoch nicht der einzige Faktor, der Menschen dazu bewegt, das eigene Auto stehen zu lassen. Vielmehr sind unbequeme Fahrpläne, langsame Verbindungen und überfüllte Busse das eigentliche Problem. Jene, die die eigene Mobilität schätzen, werden sich nicht so einfach umstimmen lassen.
Jetzt werfen wir einen Blick auf die langfristigen Auswirkungen. Was in Żory als Experiment begann, könnte auch in anderen Städten seine Anhänger finden. Doch betrachten wir mal die Bilanz: Ein Loch in den städtischen Finanzen, während die versprochene Entlastung auf den Straßen bestenfalls marginal bleibt. Sollten wir da wirklich mitziehen?
Falls jemand denkt, dass dies ein Beispiel für eine ideale Gesellschaft ist, die ohne die Notwendigkeit finanzieller Gegenleistung funktioniert, dann gute Nacht! Die Frage ist doch, ob so ein Modell wirklich nachhaltig und gerecht für alle Steuerzahler ist. Offensichtlich nicht! Ohne Zweifel wird ein Teil der Bevölkerung eindeutig bevorteilt, während andere die Zeche zahlen. Man könnte meinen, das sei nur ein gut getarnter Umverteilungsplan.
Die Frage, warum eine Stadt derart auf „kostenlos“ setzt, bleibt. Vielleicht, weil solche Initiativen von oben herab genossen werden, unabhängig von ihrer langfristigen Lebensfähigkeit. Dieses Modell wird nicht durch „moralische Verpflichtungen“ geheiligt, sondern durch eine ideologische Agenda vorangetrieben, die in der Realität einfach keine Früchte trägt.
Wenn wir uns wirklich um die Umwelt kümmern und gleichzeitig die Bedürfnisse der Allgemeinheit berücksichtigen wollen, sollten wir auf umfassendere Verkehrslösungen setzen. Diese sollten praktikabel und finanziell vernünftig sein, ohne den Steuerzahler zusätzlich zu belasten. Man kann sich nur fragen, ob die Entscheidungsträger von Żory das große Ganze im Blick haben oder sich doch nur in den „wohlwollend aussehenden“ Armutsfallen verlieren. Wie dem auch sei, es steht zu befürchten, dass noch viele weitere leere Busse durch die Stadt fahren werden, bezahlt von denen, die längst einen besseren Weg gefunden haben – in ihren eigenen Autos.