Der Kopenhagener Klimagipfel war eine treffende Bühne für politische Dramen und leere Versprechungen. Im Jahr 2009 versammelten sich die wichtigsten Staats- und Regierungschefs der Welt in Kopenhagen, Dänemark, um sich mit der Klimakrise auseinanderzusetzen. Doch wer glaubt, dass sie eine revolutionäre Lösung gefunden haben, hat sich gründlich geirrt. Diese Veranstaltung wurde zum Paradebeispiel politischer Fehltritte und verdeutlichte, wie weit Worte von Taten entfernt sein können.
Wer denkt, dass große Reden die Welt retten, der hat den Gipfel nicht genau verfolgt. Während die Staatsoberhäupter mit Limousinen durch die Straßen rollten, war die Kohlenstoffbilanz des Events alles andere als gering. Was dabei zunehmend auffällt, ist die Diskrepanz zwischen angekündigten Klimazielen und deren tatsächlicher Umsetzung. Die hochtrabenden Worte der Politiker wurden schnell von einer Mauer aus Realismus und Eigeninteresse überrollt.
Angeblich wollte man die Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius begrenzen. Ein hehres Ziel, das letztendlich als Lippenbekenntnis endete. Die skeptische Sicht auf die Wissenschaft hat viele von uns stutzig gemacht, denn die Modelle und Vorhersagen gerieten ins Wanken. Wo bleibt da die hieb- und stichfeste Grundlage, auf der man solche drastischen Maßnahmen aufbauen möchte?
Vom symbolischen Charakter der Zerstörung tausender Dokumente in China durch einen Windstoß bis hin zu den verschwörerischen Räumen, in denen hinter verschlossenen Türen entschieden wurde – das ganze Spektakel war reiner Theaterdonner. Was an diesem Gipfel für viele offensichtlich wurde, ist die Distanz zwischen den Akteuren auf der Weltbühne und den Menschen, die die Konsequenzen ihrer Entscheidungen zu tragen haben.
Der Gipfel hat beeindruckend demonstriert, wie wenig bereit die Staaten sind, von ihren Eigeninteressen abzurücken. Manche Regierungen wollten selbsternannte Entwicklungsländer entlasten, während andere die Gelegenheit nutzten, um Wirtschaftsinteressen über ökologische Belange hinwegzusetzen. Diese Schizophrenie wird wohl das Erbe des Kopenhagener Klimagipfels in die Geschichtsbücher eingehen.
Die finanziellen Versprechungen an ärmere Nationen glichen einem riesigen Fundus voll heißer Luft. Die Hoffnung auf die sogenannten Klimafonds verhallte im Lärm der rückgängig gemachten Abmachungen und unklaren Finanzierungswegen. So sieht keine verantwortungsbewusste internationale Zusammenarbeit aus.
Man fragt sich, warum bei all den Unstimmigkeiten der Idealismus nicht bevorzugt wurde vor fragwürdigen Kompromissen. Länder wie die USA und China hoben ihre Emissionen aus den Zielen heraus – ein Schritt, der vielen Beobachtern sauer aufstieß. Es war, als würden die mächtigsten Nationen die Regeln für sich selbst neu schreiben, während sie andere ermahnen, diese einzuhalten.
Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Klimagipfel besser abschneiden, als es in Kopenhagen der Fall war. Aber wie Theatralik ohne Substanz sich durchsetzt, dürfte auch über 10 Jahre nach dem Gipfel wohl noch zahlreiche Diskussionen provozieren. Jeder Wimpernschlag der Öffentlichkeit sollte kritisch auf die leeren Versprechen gerichtet sein, damit nicht weiter Zeit verschwendet wird für Politmanöver, die das Klima als Geisel nehmen.
Ein Fazit des Kopenhagener Abenteuers bleibt: Die reale Gefahr kommender Klimaveränderungen interessiert die Politik weniger als der Applaus, den sie sich durch gut klingende Versprechungen verdienen will. Und während das Klima in der öffentlichen Debatte immer heißer wird, könnte man fast vergessen, wer tatsächlich die Verantwortung trägt.