Stellen Sie sich vor, ein Kindergartenkind errichtet einen prächtigen Turm aus Spielzeugklötzen, nur um ihn am Ende mit einem kindlichen Kichern wieder umzuwerfen. Willkommen in der Welt der politischen Linken, wo das Konstruieren und Zerstören zum Lebensmotto erhoben wurde.
Das Konzept des Konstruieren-Zerstören
Dieses Spiel scheint ein Metamodell vieler linker Ideologien zu sein, das nicht nur beim Legospielen vorkommt, sondern auch sehr real unsere Weltpolitik beeinflusst. Wer? Politische Aktivisten und Theoretiker, die in der Tradition der radikalen Veränderungen stehen. Was? Die unaufhörliche Suche nach der perfekten Gesellschaft durch ständiges Umstoßen bestehender Strukturen. Wann? Die Ursprünge dieses mentalen Gymnastikprogramms gehen zurück auf die sozialistischen Bewegungen des 19. Jahrhunderts, sind aber in modernen politischen Debatten präsenter denn je. Wo? Von den Pariser Kommunarden bis hin zu den neusten Protestbewegungen in urbanen Zentren der westlichen Welt. Warum? Offenbar liegt in der Illusion einer utopischen Zukunft das Versprechen einer besseren Welt, das die Gemüter erhitzt.
Wo liegt das Problem?
Wer die vergangenen Jahrzehnte aufmerksam verfolgt hat, sieht den destruktiven Charakter dieser Philosophie. Die ständige Umgestaltung, ohne nachhaltige Ergebnisse aus den Trümmern, ist nicht nur uneffizient, sondern auch gefährlich. Die Vorstellung, das Althergebrachte allein aus Prinzip niederzureißen, impliziert, dass das Neue automatisch besser sei, was häufig nicht der Fall ist.
Die naive Annahme
Es gibt die romantisierte Vorstellung, dass neue Konzepte wie Pilze aus dem Boden sprießen mögen und die Probleme der Vergangenheit dann wie durch ein Wunder verschwinden. Das stößt jedoch sehr schnell an seine realen Grenzen. Was passiert, wenn Netzwerke von Ingenieuren und Industriellen, die Jahrzehnte gebraucht haben, um komplexe Infrastrukturen zu entwickeln, durch unerprobte Ideen ersetzt werden? Die naive Annahme fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen, wobei der Schaden bereits angerichtet ist.
Der Wert der Tradition
Traditionelle Werte und Systeme sind keine steinernen Monumente, die ohne Grund herumstehen. Sie sind als Lösungen aus den Problemen der Vergangenheit entstanden und haben sich bewährt, weil sie funktionieren. Das Leichthin-Umwerfen affirmiert nur den Zwang zur wiederholten Erfindung des Rades, während die traditionellen Lösungsansätze meist bereits vorhanden und praktikabel sind.
Ein Blick auf die Friedhöfe der utopischen Träume
Überall, wo man sich umschaut, finden sich die Ruinen schlecht durchdachter, progressiver Baustellen, auf denen utopische Träume in Flammen aufgehen. Wie viele Male muss noch bewiesen werden, dass ein stabiles Fundament für Fortschritte benötigt wird? Spontane Änderungen erzeugen spontane Fehlentwicklungen. Wenn das Alte dem Neuen Platz machensoll lassen, dann nur mit fundierter Planung und nicht aus einem Gefühl des reinen Widerstands gegen das Bestehende.
Glaube an Individualität
Ein weiterer Aspekt ist der Glaube an die absolute Individualität. Natürlich sollte jeder Mensch die Chance haben, sein Leben auf persönliche Weise zu gestalten, doch dabei wird häufig vergessen, dass der gesunde Rahmen kollektiv geteilten Wissens verlorengeht. Freiheit ist nur dann wertvoll, wenn sie eingehegt wird von einem stabilen Netzwerk aus etablierten und gesellschaftlich funktionierenden Strukturen.
Das Risiko eines kopflosen Wandels
Es ist leicht, Ziegelsteine aus dem Bild eines Gebäudes zu reißen, aber versuchen Sie mal, diese Ziegel wieder so zusammenzufügen, dass ein Dach hält. Eine unüberlegte Veränderung ohne Konzept ist kein revolutionärer Fortschritt, sondern reine Selbstsabotage, die mitunter langfristig mehr Schaden als Nutzen anrichtet.
Stabilität als notwendige Begleiterin des Fortschritts
Der Fortschritt sollte niemals Selbstzweck werden und die Idee des „Konstruieren-Zerstören“ braucht eine Kurskorrektur. Die Wahrheit ist, dass echte Innovation auf der Stabilität untersucht wird. Die Erneuerung sollte nicht willkürlich erfolgen, weil man gerade Lust darauf hat, sondern in einem Dialog mit dem Altbewährten. Es ist notwendig, Bewährtes zu respektieren und neue Ideen sorgfältig und überlegt zu integrieren.
Die Linken mögen vergessen, dass die größte Errungenschaft der Menschheit darin bestand, aus den Trümmern aufzustehen und Systeme zu schaffen, die funktionieren und Bestand haben. Es ist an der Zeit, das Konstruieren-Zerstören endlich als die kindische Philosophie zu erkennen, die sie ist.