Warum der Komplex Guy-Favreau ein typisches Beispiel für Bürokratie-Wahnsinn ist

Warum der Komplex Guy-Favreau ein typisches Beispiel für Bürokratie-Wahnsinn ist

Der Komplex Guy-Favreau in Montreal ist ein Paradebeispiel für die Absurdität staatlicher Bürokratie. Dieser seit 1984 bestehende Gebäudekomplex verkörpert die verwirrenden Strukturen einer überbordenden Regierung.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wenn es einen Ort gibt, der das volle Ausmaß der staatlichen Mammut-Strukturen verkörpert, dann ist es der Komplex Guy-Favreau in Montreal. Dieser Bauklotz aus Beton, Glas und schwindelerregender Bürokratie wurde 1984 eröffnet und liegt mitten im Herzen von Quebecs Metropole. Der Komplex, benannt nach einem angesehenen Richter und ehemaligem Bundesminister, ist mehr als ein Gebäude - es ist ein Mahnmal für die verwirrende Komplexität, zu der eine überdimensionierte Regierung führen kann.

Der Komplex Guy-Favreau beherbergt zahlreiche bundesstaatliche und provinzielle Büros, die in einer wirren Mischung von Kompetenzen operieren. Bescheidene Bürger, die nur eine einfache Auskunft benötigen, finden sich schnell in einem Labyrinth von Zuständigkeiten und Warteschlangen wieder. Statt einfacher Lösungen gibt es hier endlose Gänge voller Formulare und Stempel. Man könnte meinen, man betritt eine Welt, in der die Bürokratie eine ganz neue Dimension erreicht hat.

Doch es ist nicht nur die Verwaltungsstruktur, die hier Kopfschütteln auslöst, sondern auch die beinahe halsbrecherische Entscheidungsfindung bei der Bauplanung. Der Gebäudekomplex, ein typisch modernistischer Klotz, leidet unter Designfehlern aus einer Zeit, als sich Architekten mehr um stilistische Experimente und weniger um Funktionalität kümmerten. Der Innenbereich gleicht einem Labyrinth, in dem natürliche Beleuchtung ein Luxus und Orientierungssinn eine seltene Tugend ist.

Aber die Frage stellt sich: Warum existiert ein solcher Bürokratie-Moloch überhaupt? Ganz einfach, weil er das Bedürfnis der Regierungsvertreter bedient, sich in Abstraktionen und Komplexität zu verlieren. Mit endlos ausgeschmückten Dokumentationen und schwer verständlichen Formularen können sie der Bevölkerung vorgaukeln, dass diese Systeme die öffentliche Hilfe sicherstellen und die Gesellschaft organisieren.

Während man einem Regierungsbeamten zynischerweise ein Hochgefühl verleihen mag, schafft diese Herangehensweise einen immensen Verwaltungsaufwand, der dringend überarbeitet gehört. Befördert wird damit nur die Unfähigkeit simpler, pragmatischer Lösungen, deren Erarbeitung in einer zu sehr am Konsens orientierten Regierung zu knapper Mangelware wird. Bürokratie wird nicht etwa effizienter, sie wird nur noch komplexer.

Man könnte sagen, der Komplex Guy-Favreau ist eine Festung, die das durch und durch absurde Paradigma des "größer ist besser" symbolisiert. Und es verwundert nicht, dass eine liberale Regierung, die an ihrem Dasein als Gehülfe des Staates festhält, diesen Apparat hüten muss. Endlich einmal wäre es nötiger denn je, zu überdenken, ob solch schwerfällige Gebilde je wirklich nötig waren.

Letztlich steht der Komplex Guy-Favreau aber nicht allein. Er ist ein allgegenwärtiges Symbol in Kanadas Landschaft, das – wie so vieles – zum Nachdenken anregen sollte. Um die Komplexität zu reduzieren und die Regierung effizienter zu gestalten, wäre eine Rückkehr zu den Werten der Effizienz und Schlankheit zu begrüßen. Statt in Mammut-Komplexen zu wühlen, wäre eine Vorliebe für den gesunden Menschenverstand längst überfällig.