Kenny Howard war nicht nur irgendein Typ mit einem Pinsel. Dieser Mann, bekannt unter dem Spitznamen 'Von Dutch', hat die Kunstwelt buchstäblich auf den Kopf gestellt, indem er einen einzigartigen Stil kreierte, der Rock'n'Roll und Rebel Spirit in seinen Werken vereinte. Geboren 1929 in Maywood, Kalifornien, brachte er der Welt in den 1950er und 60er Jahren eine völlig neue Art von Kunst – Pinstriping und eine rebellische Haltung gegen die Normen seiner Zeit. Man könnte sagen, dass in einer Zeit der Konformität Howard der bunte Hund war, der sich weigerte, sich dem Establishment zu fügen.
Kenny Howards künstlerischer Ausdruck war das Zeugnis einer Ära, die von Rebellion geprägt war. Seine Kunst war ein solider Mittelfinger an den konventionellen Geschmack - eine Eigenschaft, die bei den liberalen Kunstkritikern nicht gut ankam. Mit einer Mischung aus Präzision und Wahnsinn revolutionierte Howard die Automobilkunst mit seinen komplizierten Designs, die er auf Motorräder und Autos malte. Er war niemand, der sich korrigieren ließ, und das machte ihn zur Legende. Howard lehrte die Welt, dass Kunst nicht nur Clubdiskussionen in elitären Galerien vorbehalten sein sollte, sondern auch auf den Straßen zum Ausdruck kommen kann. Wie er es selbst formulierte: „Streifen sind für echte Straßenkämpfer.“
Warum war Howard so berühmt? Seine unerreichte Fertigkeit beim Pinstriping veränderte nicht nur die Art und Weise, wie Kunst gesehen wurde, sondern rüttelte auch an den starren Strukturen dessen, was als „schön“ galt. Seine Werke waren provokant, unerschrocken und zutiefst ikonisch, indem sie die Prinzipien der Symmetrie und der asymmetrischen Formen in neue Höhen hoben. Wenn man über Kunst der 50er und 60er Jahre spricht, könnte man meinen, es sei alles ein bisschen eintönig gewesen. Und dann kam Von Dutch, der mit Farbe und Kreativität die Szene erleuchtete, wie Neujahrsfeuerwerk in einer klaren Nacht.
Natürlich versteckte sich Kenny Howard nicht in einem kegelförmigen Elfenbeinturm. Dieses Genie liebte es auch, seine Spuren in der Öffentlichkeit zu hinterlassen. Skull-and-Wing-Motive und flammende, kühne Symbole waren der Ausdruck seiner Identität. Anstatt sich von den Traditionen leiten zu lassen, rannte er in die andere Richtung. In einem Punkt waren sich jedoch alle einig: Der Mann hatte pure Talent. Was ihm anderem aber nicht so schmeckte, war, dass seine Kunst schmutzig, roh und in-your-face war. Es verführte nicht zur Langweile, sondern schrie stattdessen „guck mich an!“
Howard war in vielerlei Hinsicht ein Außenseiter. Sein exzentrisches Verhalten und seine Unberechenbarkeit machten ihn schwer in eine Schublade zu stecken. Wäre er heute noch am Leben, wäre er der Rockstar, der man nie vergessen könnte: immer gegen den Mainstream, immer gegen das System. Er hatte etwas gegen Uniformität und betrachtete mundane künstlerische Standards als ebensolches Müll, das bereit war verwandelt zu werden.
Selbst Jahre nach seinem Tod 1992 lebt sein Vermächtnis in Künstlern weiter, die sich weigern, sich anzupassen. Die Marke 'Von Dutch', die längst über Howard und seine Vision hinausgewachsen ist, bleibt ein Symbol der Rebellion und des Individualismus. Der Geist von Kenny Howard ist der ungezähmte Löwe der Kunst, dessen Brüllen immer noch zunimmt, trotz der Schnelligkeit der vorbeiziehenden Jahre.
Hier kommt die echte Herausforderung. In der heutigen Welt, in der so viele ihre Kunstwerke bis zur Unkenntlichkeit eingrenzen, um der Masse zu gefallen, wäre ein Künstler wie Howard geradezu explosiv. In einer Zeit, in der oft mehr Wert auf politische Korrektheit gelegt wird, als auf authentischen Ausdruck, würde Howard seine Kunst als Ausdruck eines authentischen amerikanischen Individualismus hochhalten und die engen Schranken der politischen Korrektheit sprengen. Vielleicht ist das genau das, was uns fehlt – ein kleiner Geschmack von revolutionärer Kunst, die sich nicht darum kümmert, was andere denken, sondern nur darum, die Seele zum Ausdruck zu bringen.