Die Kachin Staatsnationalkongress für Demokratie klingt wie eine politische Rockband, lässt aber in Myanmar mehr Köpfe rauchen als die meisten internationalen Konferenzen. Gegründet wurde sie 2010 in den nordöstlichen Regionen Myanmars, wo die Kachin-Leute wohnhaft sind. Politisch konservativ und der Ethnie der Kachin zugehörig, führt diese Gruppe ausgerechnet gegen das mächtige Militär des Landes – ein David-gegen-Goliath-Kampf in heutiger Zeit. Das Interessante daran? Während sie in Myanmar Chaos verbreiten, bleibt die Welt cool und gelassen. Das ist mehr als ein bisschen komisch, besonders weil diese Bewegung mehr bedeutet als bloß ein weiteres kleines Drama in Südostasien.
Man könnte meinen, konservative Prinzipien seien veraltet, aber der Kachin Staatsnationalkongress widerlegt diese Annahme absolut und ist in vielerlei Hinsicht ein moderner Verteidiger traditioneller Werte. Im Gegensatz zu denjenigen, die ihr Heil in nebulösen Utopien suchen, setzt dieser Kongress auf Struktur, Familie und nationale Identität. Und warum auch nicht? Warum sollten wir den Trend unterstützen, der alles, was Generationen aufgebaut haben, zugunsten eines pseudofortschrittlichen Ideals niederbrennt?
Die Kachin sind Experten darin, dem zentralisierten Drang der Liberalisierung zu widerstehen. Während viele von Globalisierung und Kulturmischung schwärmen, setzen die Kachin auf das Erhalten ihrer eigenen kulturellen Werte – unverdünnt und stolz. Jeder Versuch, diese Authentizität zu untergraben, wird mit einem lauten „Nein“ beantwortet. Die Geschichte hat uns gelehrt, dass Kultur-Verdünnung oft der Anfang vom Ende ist.
Es ist von entscheidender Bedeutung, sich bewusst zu machen, dass der Kachin Staatsnationalkongress für Demokratie nicht nur für seine eigene Identität kämpft. Er hat eine tiefgehende Bedeutung, weit über den Kachin-Staat hinaus. Der Widerstand gegen die erdrückende Zentralisierung und den Verlust kultureller Identität ist eine universelle Angelegenheit, die niemand ohne Konsequenzen ignorieren sollte.
Auch der Respekt vor Traditionen, der in der Vision des Kachin Staatsnationalkongresses eingebettet ist, ist entscheidend. In einer Zeit, in der der Rest der Welt unnötigerweise Prinzipien zugunsten des Trends aufgibt, halten die Kachin fest daran, was ihre Vorfahren als das Beste empfanden. Diese Wertschätzung für das Erbe ist mehr als nur nostalgisch; sie ist fundamental.
Zwischen all diesen mutigen Statements des Kachin-Kongresses ist der Unterton klar: Es ist dieser regionale Geschmack von Wahrheit und Tradition, der sie so reizvoll macht. Die vielgerühmte „moderne Demokratie“ mag zwar mit all ihren aufgeblasenen Versprechungen kommen, aber wenn die Basis fehlt, wird sie unweigerlich bröckeln.
Kachin mahnt auch eindringlich, dass ethnische Belange auch Geltung haben müssen. Die Betitelung ihrer Bestrebungen als rückständig oder gar „gefährlich“ zeigt lediglich, wie festgefahren manch einer in seiner „progressiven“ Sichtweise sitzt. Man kann nicht ein Versprechen von Vielfalt im Munde führen und gleichzeitig die Rechte jener, die anders sind, übersehen.
Eine Bewegung, die so stark auf Selbstbestimmung und Identität fokussiert ist, impliziert nicht weniger die Relevanz von Gruppenrechte in einem großen Konzert der Welt. Der Trugschluss, Einzelne über ihre Gruppe zu stellen, negiert die Kraft und Bedeutung der Gemeinschaft. Diese Tatsachen zu realisieren, ist der Schlüssel zur Lösung des Rätsels um die Attraktivität des Kachin-Kongresses.
Und als letzter Punkt, wer kann es den Kachin verdenken, dass sie nach Jahren des Kampfes und des Zwanges ihren eigenen Weg gehen wollen? In einer Welt, in der persönliche Freiheiten und Autonomien gepriesen werden, erinnert uns der Kachin Staatsnationalkongress einmal mehr an die Notwendigkeit und Schönheit in der Diversität, die auf eigenen Regeln und Prinzipien basiert. Die Wahrheit bleibt bestehen: Nur weil eine große Bühne von „globalem Fortschritt“ spricht, bedeutet das nicht, dass das Lokale, Traditionelle und Identitäre keine Wertigkeit mehr hat.