Wer hätte gedacht, dass eine Gruppe junger Idealisten in Europa, die sogenannten 'Junge Europäische Föderalisten', so viel Aufsehen erregen würde? Gegründet 1949 in Deutschland, arbeitet diese Organisation daran, die föderalistische Idee in Europa voranzutreiben und zu verbreiten. Die Bewegung will ein geeintes Europa schaffen, in dem nationale Souveränität und Eigenheiten bereitwillig einem zentralisierten europäischen Superstaat geopfert werden sollen.
Es ist schon bemerkenswert, wie die Junge Europäische Föderalisten (JEF) mit ihrem geradezu utopischen Ziel des europäischen Föderalismus die Realität der Souveränität ignorieren. In der JEF-Agenda geht es darum, die individuelle Stimme einzelner Staaten auszuschalten, um den Traum von einem einheitlichen Europa ohne Grenzen, aber auch ohne wirkliche Demokratie zu verwirklichen. Eine Einheit, die so künstlich und fragil wäre wie ein Kartenhaus im Sturm.
Was also treibt diese jungen Europäer an? Nun, die Antwort ist einfach: eine fast schon religiöse Gläubigkeit an den sogenannten 'Vereinten Staaten von Europa', wobei sie die Geschichte Europas sorgfältig ignorieren. Es tut fast weh zuzusehen, wie sie die Maßstäbe für nationale Identitäten absenken, um in Brüssel ein politisches Machtspiel zu spielen. Sie scheinen zu übersehen, dass Europa eben kein homogener Block ist und es niemals sein wird, ohne erhebliche Kosten für die kulturelle Vielfalt der einzelnen Nationen.
Ein Hauptaugenmerk der JEF liegt auf der Bildung und Mobilisierung junger Menschen, um diesen Traum zu realisieren. Mit Projekten, Workshops und internationalen Treffen versuchen sie, eine neue Generation heranzuziehen, die das föderalistische Mantra im Chor wiederholen kann. Diese Vorgehensweise gleicht eher einer Indoktrination als einer freien Meinungsbildung. Aber das ist natürlich nur eine konservative Sichtweise auf einen vermeintlich idealistischen Zweck.
Dabei bleibt die Frage, ob sich diese jungen Föderalisten wirklich der Tatsache bewusst sind, dass sie sich mit ihrer EU-Unterstützung auch für eine langfristige politische und wirtschaftliche Abhängigkeit entscheiden. Es ist diese Abhängigkeit von zentralen EU-Institutionen, die nationale Regierungen schwächt und lokale Interessen oft ignoriert. Freiheit wird gegen Bürokratie getauscht, Eigenständigkeit gegen angebliche Solidarität.
Was die JEF unter dem Deckmantel der 'Zusammenarbeit' betreibt, ist im Grunde ein Versuch, politische Souveränität aufzuwiegen, indem man nationale Identitäten als Überbleibsel aus einer dunklen Vergangenheit brandmarkt. Dabei bietet die nationale Identität den Bürgern die Möglichkeit, ihren kulturellen Reichtum zu bewahren und ihre eigene Politik zu gestalten. Diese junge Bewegung jedoch will das vielschichtige Gefüge Europas in eine Einheitswelt verwandeln, die mehr Orwell als Erasmus ist.
Die Frage nach Solidarität mag den Nichtdenkenden einfach erscheinen, jedoch widerspricht die erzwungene Harmonisierung aller europäischen Länder der menschlichen Natur von Vielfalt und Individualität. Im Streben nach Föderalismus wird dabei das komplexe Mosaik von europäischen Kulturen und Traditionen missachtet. Dieser unaufhörliche Drang nach einem vereinten Europa läuft Gefahr, die tragenden Säulen der europäischen Zivilisation – die Freiheit und Eigenverantwortung – zu untergraben.
Durch ihre Aktivitäten und Kampagnen ignorieren die JEF beharrlich das Herzstück eines jeden souveränen Staates: die Macht, eigenständig über das eigene Schicksal zu entscheiden. Ist es wirklich weise, diesem zentrifugalen Projekt der Föderalisten weiter anzuhaften? Oder sollten wir nicht lieber die Souveränität der Nationalstaaten hochhalten, die gewiss mehr für Freiheit und Wohlstand steht als eine allmächtige Föderation von Brüssel aus?
Am Ende des Tages hindert nichts die engagierte Arbeit der Jungen Europäischen Föderalisten, und sicherlich haben sie in einigen Kreisen auch ihre Unterstützer. Jedoch gilt es aus konservativer Sicht, die Augen nicht zu verschließen und sich zu fragen, ob die Opfer wirklich gerechtfertigt sind, die diese Bewegung von den europäischen Völkern verlangt. Denn der Verlust nationaler Identität und Souveränität wäre ein Preis, der Europa für immer verändern könnte.