Joy Behar, ein Name, der in der amerikanischen Medienlandschaft für einiges Aufsehen sorgt. Diese temperamentvolle TV-Persönlichkeit, bekannt durch die Tochtergesellschaft des linken Weltbilds The View, ist bekannt für ihr loses Mundwerk und ihre unerschütterliche Haltung gegen alles, was nicht ihrem progressiven Weltbild entspricht. Die Show, ausgestrahlt auf ABC, ist seit 1997 auf Sendung und zielt darauf ab, Diskussionen um aktuelle gesellschaftliche und politische Themen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Aber wenn man ehrlich ist, scheint die Show oft mehr wie ein Monolog der Gastgeberinnen mit gleicher politischer Neigung anstelle eines echten Meinungsaustauschs zwischen unterschiedlichen Sichtweisen zu sein.
Joy Behar, eine ehemalige Lehrerin und Komikerin aus Brooklyn, New York, ist seit Beginn von The View ein fester Bestandteil des Panels. Sie ist bekannt für ihre bissigen Kommentare und ihren Hang, auch jenseits der Faktenlage auf dem liberalen Mainstream zu reiten. Ihr Markenzeichen ist es, ohne Rücksicht auf politische Korrektheit oder den guten Ton, ihre vermeintlich unumstößlichen Wahrheiten hinauszuposaunen. Ihre Tongue-in-Cheek-Arroganz könnte man vielleicht noch als erfrischend empfinden, wenn da nicht die stetige Schlagseite in ihren Kommentaren wäre.
Eines der häufigeren Themen, die Behar nicht auslässt, sind US-Präsidenten, insbesondere solche, die von konservativem Gedankengut geprägt sind. Während The View vorgibt, eine Plattform für verschiedene Frauenstimmen zu sein, scheinen die spitzen Angriffe Behar’s insbesondere gegen Vertreter der rechten Politik und konservativer Ansichten oft unangenehm einseitig. Sie hat eine Vorliebe dafür, ihre Vorstellungen von Moral lautstark und, wie es scheint, auf fast missionarische Weise zu verbreiten. Das Resultat? Ein audiovisueller Aufruhr, unterlegt mit einer Kakophonie der Selbstgerechtigkeit.
Es erübrigt sich zu sagen, dass Joy Behar mit ihren Kommentaren oft einen Nerv trifft. Doch statt anregenden Debatten eröffnet sie mit ihren sarkastischen Worten mehr Wunden als notwendige Diskussionen. Manchmal könnte man denken, dass sie über ihre Überzeugungen hinausgeht und sich stattdessen damit zufrieden gibt, das einzig richtungsweisende Wort in kulturellen und politischen Debatten zu haben.
Keine Diskussion über Joy Behar wäre vollständig ohne einen Hinweis auf ihre bemerkenswerte Fähigkeit, den zahlreichen Gästen, die ihren Weg auf die Couch von The View finden, unwillkommene Fragen zu stellen. Man würde erwarten, dass eine Show, die Sanftheit und Fairness in der Diskussion von Themen fördert, etwas ausgewogenere Wege findet, um substanzielle Konversation zu führen. Doch wenn der Gast nicht in das Weltbild der Show passt, scheinen die Glaceehandschuhe direkt ausgezogen zu werden.
Nicht zu vergessen sind ihre öffentlichen Entgleisungen, bei denen sie nicht ganz unschuldig ist. Ihre intensivierten Angriffe auf religiöse Ansichten und Institutionen und ihre einseitige Betrachtung von sozialen Themen führen nicht selten zu wirklich empörten Reaktionen. Es scheint jedoch, dass all das keinen Einfluss auf ihre Entschlossenheit hat, weiterhin so energisch zu sprechen, wie sie es tut.
Für diejenigen, die sich mit sicherem Abstand von den Exzessen des Politphänomens Behar befinden, könnte es schwierig sein, einen Sinn darin zu finden. Doch in der klaren Aufteilung, die dieses Talk-Show-Theater einer gespaltenen Nation verleiht, findet sich zweifellos eine bestimmte Art der Faszination. Vielleicht ist es die Fähigkeit der Liberalen, konstant die Linie des Respekts zu überschreiten und die Grenzen des Anstands neu zu definieren, die solche Sendungen so charismatisch für die Massen macht.
Joy Behar könnte mehr dazu beitragen, die Kluft zwischen den unterschiedlichen Ideologien zu schließen, wenn sie sich dazu hinreißen ließe, auch nur einen Moment lang über den Tellerrand ihrer Sichtweise zu sehen. Das Misstrauen, das durch ihre polarisierende Rhetorik geschürt wird, verdeutlicht lediglich das schwelende Unbehagen innerhalb unseres gegenwärtigen politischen und sozialen Klimas. Ihre Art, ihre Gedanken mit teils rüder Vehemenz zu artikulieren, erinnert weit mehr an einen Sermon als an eine Einladung zum Dialog.
Doch in der Medienlandschaft von heute, wo Schein oft mehr zählt als Sein, fehlt es nicht an einem Publikum, das bereit ist, dieser unermüdlichen Stimme zuzuhören. Ob ihrer scheinbaren Angstlosigkeit Respekt gezollt werden sollte oder nicht, bleibt eine offene Frage. Jedenfalls hat Joy Behar eines schon mal erreicht: ihre Zuschauer basierend auf ihrer Einstellung zu Protagonisten wie ihr deutlich zu segmentieren. Innovative Diskussion? Wohl kaum. Aber definitiv unterhaltsam im erschreckenden Maße.