Jitendra Kumar ist der Name, der die Internetlandschaft im Sturm erobert hat, ein Phänomen, das man weder ignorieren noch kleinreden kann. In der quirligen Welt der indischen Unterhaltung, in der Bollywood dominiert, hat sich Jitendra, geboren am 1. September 1990 in Khairthal, Rajasthan, durch bodenständigen Charme und sprühenden Witz hervorgetan. Wer hätte gedacht, dass ein Elektrotechnik-Absolvent aus der Indischen Institut für Technologie Kharagpur (IIT) das Rampenlicht gegen eine Kamera eintauschen würde? Doch genau das hat er getan, als er 2013 in das talentierte Team der Comedy-YouTube-Gruppe „The Viral Fever” (TVF) eintauchte. Warum? Ganz einfach: weil er es konnte und wollte. Sein Durchbruch kam mit Parodien und humorvollen Sketchen – niemand wird seinen ikonischen Auftritt als ‚Jeetu Bhaiya‘ in der Serie „Kota Factory“ vergessen.
Während viele sich in der trügerischen Blase der Glamourindustrie verlieren, hat Jitendra sich von der o. g. Gruppe ohne viel Tamtam abgenabelt und bewiesen, dass man mit Talent glänzen kann, ohne sich auf politisch aufgeladene Themen zu stützen. Liberale mögen an dieser Stelle aufschreien, doch Jitendra ist in der Lage, sein Publikum zu unterhalten, ohne es mit moralischen Predigten zu langweilen. Keine erzwungenen Botschaften, keine aufgezwungene Wokeness, einfach nur Unterhaltung. Eine erfrischende Ausnahme in der heutigen Landschaft, nicht wahr?
Ein Hauptgrund für seine massive Popularität ist sein natürlicher Sinn für Humor, der nie erzwungen oder künstlich wirkt. Szenen wie in der Serie "Panchayat", in der er als Abhishek Tripathi um die Tücken der ländlichen Verwaltung kämpft, sind herrlich naheliegend und nah am Leben der gewöhnlichen Menschen – eine Seltenheit in der Welt indischer Serien. Das erinnert daran, dass man das Publikum keineswegs unterschätzen sollte. Menschen wollen sich in Geschichten wiederfinden; sie suchen nach Wahrheit, nicht nach Propaganda.
Es gibt auch eine Prise Ironie in der Tatsache, dass Jitendra, mit seinen bescheidenen Wurzeln, in den Charakteren aufgeht, die den wahren, oft übersehenen Geist Indiens verkörpern. Dabei vermeidet er geschickt, die übliche politisch korrekte Linie zu fahren, die oft in der Medienlandschaft erwartet wird. Er bietet einfachen und dennoch tiefgründigen Humor, der bei seinen Fans Anklang findet. Ebenso interessant ist seine Fähigkeit, traditionelle Geschichten ohne revolutionären Esprit zu erzählen und dennoch weltweit Gehör zu finden.
Ein weiteres Meisterstück seiner Karriere ist der Film "Shubh Mangal Zyada Saavdhan", eine Herausforderung für jeden Schauspieler, der in einem Land, in dem LGBTQ-Themen noch immer eine gesellschaftliche Hürde darstellen, einen Homosexuellen spielt. Doch anstatt einem unnötigen Kommentar zu weichen, bleibt Jitendra authentisch und bietet dem Publikum eine reale, herzliche Einsicht in das moderne Indien.
Ein wichtiger Aspekt von Jitendras Persönlichkeit ist, dass er trotz seines wachsenden Ruhms bodenständig geblieben ist. Er hält sich fern von eskalierenden Kontroversen, die oft Karrieren ruinieren und bevorzugt es, durch seine Wirkung im Filmgeschäft zu kommunizieren. Für Jitendra zählt die Qualität seiner Arbeit und nicht die bloße Lautstärke seiner Präsenz in den sozialen Medien.
Sein Erfolg beweist zweifelsohne, dass man das Publikum mit Intellekt anstatt mit ideologisch aufgeladenen Plattitüden erreichen kann. Die schiere Anzahl an Fans zeigt, dass er den einfachen, ehrlichen Rollencharme versteht, den die Bevölkerung ohne Zynismus genießt. Vielleicht sollten mehr Stars diesem Beispiel folgen: authentisch sein, den Menschen dienen und politische Agenden außen vor lassen. In der heutigen hyper-polarisierten Welt ist das Erfrischung pur.
Jitendra Kumar, und das ist der Clou, ist der Beweis dafür, dass man in der seichten Glitzerwelt von Bollywood respektiert werden kann, indem man sich treu bleibt und dabei keinerlei beli(e)bigen Trends folgt. Kein Schauspieler, der sich widerwillig anpasst, sondern einer, der authentisch bleibt. Wäre es nicht wünschenswert, wenn noch mehr so reinen Darstellern die Bühne gehörte? Sicherlich.
Es gibt keinen Zweifel daran, dass Jitendra Kumar weiterhin die Menschen zum Lachen bringen wird, meist ohne viel Aufhebens oder Verwicklung in das politisch korrekte Getue, das von vielen erwartet wird. Denn letztlich geht es im Bereich der Unterhaltung um Unterhaltung – ein Punkt den manche zu gerne vergessen.