Jedermann ist der Typ in Comics, der nie zum Typ werden sollte. Die Welt von DC Comics bringt uns eine Figur, die der Inbegriff von Normalität und Durchschnittlichkeit ist: Jedermann. Jeder, der einen fairen Verstand hat, wird sofort wissen wollen, wer dieser Jedermann ist und warum er wichtig ist. Im Deutschen bedeutet 'Jedermann' im Grunde 'Jeder', und der Name suggeriert bereits die Essenz dieses Charakters. Wo die Superhelden mit Superkräften, unvorstellbarem Reichtum oder unsterblichem Charme auftrumpfen, bietet uns Jedermann etwas völlig anderes – nämlich ständige Mittelmäßigkeit. Diese Figur tauchte erstmals 1983 auf, als die modernen Phänomene der Popkultur auf dem glänzenden Silbertablett serviert wurden.
Warum sollten wir uns für jemanden interessieren, der im Schatten von Helden wie Batman oder Superman steht? Nun, weil Jedermann der Typ ist, den du sein könntest. Oder zumindest einer von deinen Nachbarn, die langweilig, aber irgendwie unerschütterlich im alltäglichen Chaos sind. Er erzählt uns, dass auch der Normalbürger in einer Welt von kosmischen Bedrohungen seinen Fußabdruck hinterlassen kann.
Jetzt mögen einige protestieren: "Warum brauchen wir einen Normalo in der Welt der Comics?" Ganz einfach! Weil die absurde Idee der Gleichheit in unserer Gesellschaft vorangetrieben wird. Während das skrupellose Streben nach völliger Gleichheit in allen Bereichen immer weiter wächst, hat auch Jedermann seinen Weg in die Glanzwelt von DC Comics gefunden. Ein Mann ohne Superkräfte, ein Spiegelbild des Durchschnittsmenschen, der uns in Comics genau dieselbe Botschaft der vermeintlichen Gleichheit übermittelt.
Jedermann verkörpert die Theorie, dass auch jemand ohne markantes Talent oder außergewöhnliche Fähigkeiten eine Bedeutung haben kann. So sieht es aus, als würde Jedermann die Herzen jener gewinnen, die sich nach Relevanz in einer Welt voller übermenschlicher Giganten sehnen. Für diejenigen, die immer noch davon träumen, einen Fleck auf dieser Welt ohne größere Ambitionen hinterlassen zu können, scheint Jedermann die perfekte Verkörperung dieses Traums zu sein.
Natürlich gibt es erhebliche Ironie und Ruß im Namen und Charakter. In Jedermanns Schwäche liegt die Stärke, die herausfordert und provoziert. Das verkörpert die liberale Anmaßung, dass jeder gleiche Chancen im land der Comics hat. Doch ist es nicht eher eine Scheinwelt der Gleichheit? Ein Comic-Universum, wo Ohnmacht als Stärke verkauft wird?
Was führt Jedermann also durch die Tagträume der Leser? Offenbar eine perfekt programmierte Lücke in dieser Heldenwelt mit denselben Träumen und Unsicherheiten wie wir. Es ist genau diese durchschnittliche Identität, die uns zeigt, dass selbst kein Machtfaktor immer ein Eindruck auf die Fantasie hinterlassen wird. Während wir den filmischen Donner eines Superman und die düstere Mischung eines Batman sehen, gibt uns Jedermann die alltägliche Realität - ein bisschen träge, ein wenig widerwillig, aber dennoch gegenwärtig.
Und es hört nicht hier auf. In entgegengesetzter Art der Schrulligkeit besticht Jedermann dadurch, dass er die helle Leinwand der Alltäglichkeit kultiviert. Irgendwie gelingt es ihm, die Poesie der Unauffälligkeit zu verherrlichen, während er die Ära der Indie oder der alternativen Erzählungen abbildet. Wo Helden tagtäglich Städte zertrümmern und Galaxien retten, gibt Jedermann uns Einblick in die Mär der Beständigkeit.
Man könnte argumentieren, dass ohne ihn sogar DCs weite Galaxie ärmer wäre. Er präsentiert uns die Kraft, die keine Kraft besitzt, sondern lediglich die Story der Durchschnittlichkeit entfaltet. Obwohl viele die blendende Vorstellung von Superhelden haben, erinnert uns Jedermann: nicht alle Helden haben Mäntel oder Flügel. Einige brauchen nur Mut, um durchschnittlich zu bleiben. Und vielleicht ist das die zugrundeliegende Wahrheit hinter seinem Charakter – Trotz der gewaltigen Gleichgültigkeit bleibt er bestehen und erfüllt seinen Zweck.
Einige mögen lachen, einige mögen stolz sein, die Welt könnte das Thema umstritten finden. Aber schließlich ist es genau dieser Durchschnittsmensch, der den Geist des Normalbürgers widerspiegelt und jede Konvention durchbricht. Ein Comic-Welt-Mikrokosmos! So verlockend für die 'moderne Gesellschaft', jedermann anerkannt und geachtet zu sehen – jedoch aufregend zu beobachten, wie selbst das ganz gewöhnliche Individuum sich auf etwas Größeres einlassen kann.