Islay, die kleine, aber bedeutende schottische Insel im Atlantik, ist das Traumziel für jeden, der traditionellen Whisky mit einer ordentlichen Portion Charakter sucht. Diese Insel, etwa 25 Kilometer westlich des schottischen Festlands gelegen, ist weltweit bekannt für ihre einzigartige Destillationskunst, die schon seit dem 18. Jahrhundert gepflegt wird. Die besondere Lage sorgt nicht nur für jede Menge Wind und Regen, sondern auch für den unverwechselbaren Torfgeschmack in den Whiskys, den wir so lieben. Wer hier Whisky trinkt, braucht keinen dekadenten Cocktail – ein echter Tropfen genügt.
Nun, wer sind die Hauptakteure auf dieser Bühne? Acht Destillerien rühmen sich damit, den berühmten Islay Whisky zu produzieren. Namen wie Lagavulin, Ardbeg und Laphroaig sind Legenden. Diese Brennereien haben sich auf die Fahnen geschrieben, den traditionellen schottischen Whisky zu bewahren. Und dies zu einer Zeit, in der anderenorts die handwerkliche Destillation der Bequemlichkeit der Massenproduktion zum Opfer fällt. Islay hält dagegen.
Tatsächlich versetzt einen der erste Besuch auf der Insel sofort in die Vergangenheit zurück. Man spricht zwar überall Englisch, doch die Atmosphäre ist wie ein Kanu, das gegen den Zeitstrom gerudert wird. Alles ist authentisch und nichts geht der Bequemlichkeit zuliebe verloren. Liberalere Gemüter würden zwar darüber spotten, aber genau diese konservative Bewahrung von Traditionen macht den Charme und Wert Islays aus.
Eins ist klar: Islay ist nicht das Ziel für Partyurlauber. Es ist ein Ort für diejenigen, die ruhige Abende mit einem Glas Whisky am Kamin dem hektischen Stadttreiben vorziehen. Denn was Islay zu bieten hat, geht weit über Getränke hinaus – Geschichte, Handwerk und der Stolz, diese Errungenschaften an die nächste Generation weiterzugeben.
Natürlich gibt es eine Vielzahl von weiteren Aktivitäten, die man auf dieser Insel unternehmen kann. Aber die wahre Faszination liegt in der Kunst der Whiskyherstellung. Oft schließen sich Exkursionen in die atemberaubende Landschaft an, bei denen einer der lokalen Experten erklärt, wie die Einflüsse von Klima und Geografie mit dem Herstellungsprozess spielen. Ist es nicht faszinierend, wie etwas so Einfaches wie ein Boden aus Torf, das Wasser aus lokalen Quellen und das handgeerntete Getreide so dermaßen verwandelt werden können?
Während sich andere für den schnellen Erfolg verkaufen, bleibt Islay bei seinen Wurzeln. Obgleich manche diesen Pragmatismus als unzeitgemäß empfinden, ist es genau dieser Innovationswille innerhalb einer ultrakonservativen Einstellung zur Qualität, der der Insel Respekt einbringt. Hier wird nicht hektisch nach Neuheiten gesprungen – das Bewährte wird stattdessen perfektioniert.
Auch in Bezug auf die Natur des Spirituosengeschäfts gibt man sich vorsichtig. Kein unnötiges Marketinggeschwafel oder heuchlerische Nachhaltigkeitskampagnen. Islay Whiskys sind genauso ehrlich und robust wie die Menschen, die sie herstellen. Hier sind es die Menschen und nicht die Maschinen, die den Unterschied machen.
Und dann gibt es noch diese unvergleichliche Gastfreundschaft. Man fühlt sich sofort willkommen, selbst wenn der Himmel mal wieder seine ganze nasse Pracht zur Schau stellt. Vielleicht liegt es am Whisky, vielleicht auch an der Tatsache, dass die Menschen hier aus einem Stock geschnitzt sind, der Ehrlichkeit und Gemeinschaftsgefühl betont.
Kritiker mögen sagen, dass Islay zu witterungssensibel oder zu abseits gelegen ist. Doch gerade diese Attribute machen die Insel erst so wertvoll. Bereits die Anreise ist ein Abenteuer, das, sobald man auf der Insel ankommt, zu einer Reminiszenz an einfachere Zeiten wird. Die Belohnung ist ein Geschmacksfeuerwerk und ein Gefühl der Zugehörigkeit zu etwas Größerem.
Islay zeigt, dass Beständigkeit und Tradition nicht langweilig, sondern bemerkenswert sein können. Diese Steadfastness schafft jenes unverwechselbare Timbre, das mit nichts anderem zu vergleichen ist. Wenn das nicht Anreiz genug ist, eine Reise dorthin zu wagen, dann sei es das Wissen, dass es kaum eine bessere Möglichkeit gibt, dem stressigen Alltag zu entkommen, als ein Spaziergang am Ufer dieser markanten Nordlandinsel.