Die Europaspiele 2015 – ein sportliches Spektakel voller Emotionen, Triumphgeschichten, und ja, einigen politischen Schachzügen. Wer hätte gedacht, dass Island, das kleine Land mit der großen Natur, für ein solches Event noch politisches Aufsehen erregen würde? Viele hatten wohl mit einem Musikfestival gerechnet, vielleicht mit dem Eurovision Song Contest, aber Island als Sportnation bei den Europäischen Spielen 2015 in Baku, Aserbaidschan? Genau das wollten wir sehen, und es wurde geliefert.
Island, ein Land mit nur etwa 330.000 Einwohnern zur damaligen Zeit, stellte bei den Spielen eine überschaubare, aber bemerkenswerte Delegation. Sie traten in 10 Disziplinen an, darunter Handball und Leichtathletik. Es war das erste Mal, dass diese Art von Europäisierung des Sports dank der liberalen Idealvorstellung der Vereinigung durch den Sport in der Region auf eine Probe gestellt wurde. Aber Islands Sportler sorgten mit ihrer unbeirrbaren Entschlossenheit und ihrem nationalen Stolz dafür, dass sie bei den Spielen nicht einfach untergingen.
Wer braucht schon die Olympischen Spiele, wenn man eine glorreiche Brille europäischer Geschlossenheit betreten kann? Nicht Island! Die Europaspiele 2015 waren das Debüt dieses internationalen Sportevents nach dem Vorbild Asiens, aber in der politischen Realität Europas. Dass Island dabei war, bedeutete mehr als nur das Streben nach olympischem Gold. Es war eine Positionierung, eine Zurschaustellung ihrer Eigenständigkeit und Unabhängigkeit in einem politischen Umfeld, das nicht immer vor einem harmonischen Chor strotzt. Island, bekannt für seine starken Stimmen in der internationalen Politik, nutzte diese Plattform geschickt, um ihre sportlichen und zugleich nationalen Interessen zu betonen.
Nun, lassen wir uns von den harten Tatsachen nicht blenden. Island hat keine Medaillen abgeräumt bei den Spielen. Aber das ist nicht das Wichtigste. Man muss erst verstehen, dass Sport nicht immer nur um das Gewinnen geht. Sport kann ein Mittel sein, um eine politische Botschaft zu übermitteln, seinen Einfluss zu zeigen, und das Netzwerk zu verstärken. Die echte Leistung Islands war das Engagement und die Entschlossenheit ihrer Athleten. Die teilnehmenden Disziplinen reichten von Schwimmen bis hin zu Bogenschießen, eine breite Auswahl, die demonstrierte, dass die Solidarität und die Leidenschaft der Isländer für den Sport nicht durch die Medaillen oder internationalen Erwartungen begrenzt sind.
Ein oft übersehenes Element: Die Europaspiele waren und sind auch politisch. Gastgeber Aserbaidschan nutzte die Veranstaltung, um sich international im besten Licht zu präsentieren. Doch Island, das nie wirklich für diplomatische Zurückhaltung bekannt ist, trat aus dem Schatten und verlangte lautstark, dass Aserbaidschan seine Bilanz in Sachen Menschenrechte verbessert. Eine kühne Sache für eine Sportdelegation, aber Isländer sind nicht dafür bekannt, die Politik außen vor zu lassen, wenn sie ins Spiel kommt.
Natürlich ist die Frage zu stellen: Wäre Island wirklich Island, hätten sie nicht die Gelegenheit genutzt, ihre kritischen Bemerkungen einzuweben? In einem Europa, das von unterschiedlichen Stimmen geteilt ist, zeigte Islands Teilnahme an dieser Veranstaltung die ultimative Komplexität des Sports als diplomatisches Werkzeug. Während Liberale applaudieren mögen, weil Länder zusammenkommen, verleihen die Isländer dem Ganzen mit ihrer direkten Art ihre eigene Note.
Das Resultat? Zwar ohne Medaillen nach Hause, aber mit einem stark erhellten internationalen Profil für ein kleines Land, das zwar klein in Ressourcen, aber groß im Stolz ist. Island hat bewiesen, dass sie auf der internationalen Sportbühne nicht nur als Teilnehmer zählen, sondern als Spieler in der Arena der diplomatischen Botschaften. Eine Botschaft, die vielleicht nicht bei allen gut ankommt, aber in Isländischer Manier stoisch und bestimmt übermittelt wurde. Islands Reise zu den Europaspielen 2015 war nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern eine politische Ansage an die Welt.
Wer hätte gedacht, dass ein so kleiner Inselstaat so viel Macht auf der internationalen Bühne erlangen könnte, ohne eine einzige Medaille zu gewinnen? Ein faszinierendes und lehrreiches Kapitel in der Geschichte der Europaspiele und ein Wink mit dem Zaunpfahl für diejenigen, die Sport nur auf Medaillenerfolge reduzieren. Island, mit Herz und Seele, hat die komplexe Weltpolitik durch den unschuldigen Schleier des Sports betrachtet und sich dafür entschieden, ihre Stimme klingen zu lassen, ohne die sportlichen Werte zu verraten.