Warum die Internationale Schule von Den Haag eine mutige Bildungswahl ist

Warum die Internationale Schule von Den Haag eine mutige Bildungswahl ist

Die Internationale Schule von Den Haag ist ein leuchtendes Beispiel für eine kosmopolitische Bildungseinrichtung, die traditionelle Werte in Frage stellt. Eine Schule für die Global Citizens von morgen.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Stell dir vor: Eine Schule mitten in Den Haag, die Schüler aus mehr als 80 Ländern unterrichtet! Das ist die Internationale Schule von Den Haag – eine fakultative Schule, die mit ihrem kosmopolitischen Ansatz, gegründet in den 1980er Jahren, ein wahres Bollwerk in der Bildungslandschaft der Niederlande darstellt. Aber warum, fragt man sich, soll eine solche Schule für Europa und auch darüber hinaus von Bedeutung sein? In einer Welt, die zunehmend auf nationale Identität und Werte setzt, bietet diese Schule einerseits ein wahres Kaleidoskop an Kulturen, und andererseits wird dabei stets der Wert westlicher Bildung hochgehalten. Das kann bei einigen – vor allem im biegsamen Lager der Werte – durchaus die Frage aufwerfen, ob dies der richtige Ansatz ist.

Die Internationale Schule von Den Haag bietet ein rigoroses International Baccalaureate-Programm an, das darauf abzielt, die globale Bürger von morgen zu formen. Nur, wer sagt, dass das Ideal des globalen Bürgers für alle von Vorteil ist? Die Schule hat sich einer wertneutralen, ja gar technokratischen Ausbildung verschrieben. In einer solchen Umgebung, in der Differenzen abgeschliffen werden, verliert sich schnell das Verständnis für nationale Identität, Geschichte und Kultur, die wichtig sind, um als selbstbewusster Staatsbürger zu agieren.

Der Campus selbst ist ein architektonisches Meisterwerk. Neue Gebäude und moderne Einrichtungen fördern eine Lernumgebung, die den neuesten technischen Standards entspricht. Aber ein kluger Kopf weiß, dass nicht alles glänzt, was neu ist. Was ist falsch an traditionelleren Lernmethoden, die bereits Generationen von erfolgreichen Menschen hervorgebracht haben? Weißes Gold wird selten ersetzt, und auch hier stellen sich die Anhänger klassischer Bildung zurecht die Frage: Ist eine gut gespendete Technologie wirklich der Schlüssel zu Bildungserfolg oder nur eine glatte Oberfläche ohne geistige Tiefe?

Zu den Herausforderungen in dieser Schule zählt die schnelle Anpassung an ein Umfeld, das zwar vielseitig ist, jedoch auch eine Dissonanz darstellen kann. Es ist keine Schule für jedermann: hier gedeihen nur die Scharfsinnigen, die in der Lage sind, Werte kritisch zu hinterfragen, die ihrer eigenen nicht unbedingt entsprechen. Diese Schule fordert Leistung, die internationale Anerkennung des IB-Programms verlangt schließlich nichts weniger.

Natürlich bleibt auch das soziale Umfeld nicht außen vor. Die Schüler haben Zugang zu einem Netzwerk von Kontakten, das über den gesamten Globus reicht. Das ist möglicherweise die Zukunft, die die Welt benötigt. Doch ist es nicht auch eine ironische Parallele zu dem sogenannten liberalen Establishment, das gern betont, in Netzwerken mobil zu sein und sich moralisch überlegen zu fühlen, während die „alte Welt“ als antiquiert gesehen wird? Der traditionelle Gedanke von Gemeinschaft und Nachbarschaft steht dem internationalen Austausch diametral gegenüber – eine schicksalhafte Dichotomie.

Was wäre, so mögen Skeptiker fragen, wenn der Fokus mehr auf das Landesinnere legen und an traditionellen Werten festhalten würde? Die Schule liefert ein Umfeld, das mit der Zeit geht, aber ist das wirklich besser? Mag der Himmel zwar international sein, der Boden unter den Füßen bleibt niederländisch. Es bleibt spannend zu beobachten, wie ein solches System langfristig auch die Identität der Menschen verändert, die dort ausgebildet werden.

Die Lehrer an der Internationalen Schule von Den Haag, zumeist selbst international, bieten eine Anleitung, die ihre Schüler zu Tiefdenkenden in Themenfeldern macht, die einerseits grenzenlos, andererseits auch potentiell willkürlich sind. Eine ausgeglichene Suche nach Wissen kann sich als angeboren positiv erweisen. Dennoch bleibt die Frage, ob nicht einige zu sehr in dieser amorphen Wenn-du-ein-weltbürger-bist-Welt aufgehen und sich selbst verlieren.

Obwohl Den Haag als eine Stadt der internationalen Politik bekannt ist, bleibt die Präsenz einer solch breit gefächerten Schule ein bemerkenswertes Detail ihrer Vielfalt. Ihre Absolventen ziehen hinaus in alle Ecken der Welt, ausgestattet mit einem Abschluss, der, je nach Perspektive, als Beginn einer erneuten formalen Bildung oder als Sprungbrett zur Karriere gesehen werden kann. Doch entscheidend bleibt, dass diese Bildungseinrichtung auch ein Stück niederländischer Geschichte und Stolz in sich trägt.

Das Entscheidende daran ist nicht nur die Qualität der Lehre, sondern die Herausforderung an die ewige Frage, wie Bildung der Kultur und Identität gerecht werden soll, die vielleicht doch nicht nur identitätslos international, sondern auch ein Stück Heimat sein könnte. Im Klartext, auch die Herausforderung, die eigene Herkunft zu reflektieren, während man in die Welt hinauszieht. Ein Gedanke, der, so bescheiden er auch auf den ersten Blick erscheinen mag, in einer Welt von globalisierten Einflüssen mehr Bedeutung hat als je zuvor.