Wer hätte gedacht, dass eine Bank aus dem fernen Osten wie ein Tsunami über die globale Finanzlandschaft hinwegrollen würde? Die 'Industrie Bank von China' oder die 'Industrial and Commercial Bank of China' (ICBC), gegründet 1984 in Peking, macht mit ihren unglaublichen Vermögenswerten westliche Banker nervös. Ein finanzielles Machtzentrum, das sich seit den Reformen der chinesischen Wirtschaft in den 80er Jahren immer weiter ausgebaut hat und mittlerweile die größte Bank der Welt ist, gemessen an der Bilanzsumme. Wenn man sich fragt, wie das möglich ist, sollte man Chinas Bestreben nicht unterschätzen, seinem politischen Einfluss auch wirtschaftlichen Druck folgen zu lassen.
Aber warum kümmert uns das, mögen manche fragen? Weil der Aufstieg der ICBC in der Finanzwelt weitreichende Folgen für den Westen und dessen Wirtschaftsstrategien hat. In einer Zeit, in der westliche Volkswirtschaften hadern, enorme Schuldenlasten zu tragen und gleichzeitig massenmigrationsbedingten politischen Druck bewältigen müssen, fährt die ICBC unter asiatischem Sonnenschein in ruhigen Gewässern.
Der Einfluss dieser Bank reicht weit über die asiatischen Grenzen hinaus. Die ICBC ist nicht nur stark in China selbst verankert, sondern hat weltweit Niederlassungen und Investitionen. Ihre Macht ist so groß, dass sie in Europa und den USA erhebliche Kapitalmengen in die Infrastruktur und Wirtschaft gepumpt hat. Bei einem Überfluss an Kapital und einer chronischen Knappheit bei westlichen Banken ist dies vielleicht nicht überraschend, aber sicherlich beunruhigend. Ist es wirklich gesund für den globalen Markt, einer solchen Bank so viel Einfluss zu gestatten?
Natürlich stellt sich die Frage: Wie ist solch ein Aufstieg überhaupt möglich gewesen? Einer der Schlüssel ist Chinas "Going Global"-Strategie, die seit den frühen 2000er Jahren Forscher und Ökonomen beschäftigt. Sie fördert speziell chinesische Unternehmen, die ihre Geschäfte im Ausland ausbauen und verfestigen sollen. Und welcher Akteur könnte dafür besser geeignet sein, als die weltweit größte Bank? Die ICBC hat diese Strategie genutzt, um in allen großen Handelszentren der Welt präsent zu sein.
Man mag die politische Nähe der ICBC zu Chinas kommunistischer Partei kritisieren, aber kann man dabei wirklich auf Negativpunkte für das Unternehmen selbst verweisen? Es ist wohl kaum überraschend, dass eine Regierung, die für finanziellen Erfolg und politischen Einfluss sorgt, solch ein Unternehmen unterstützt. Besonders dann, wenn der Rest der Welt mit ideologischen Hindernissen kämpft und sich vor der eigenen Haustür zerfleischt.
Doch anstatt diese großartigen Leistungen anzuerkennen, wird die ICBC oft kritisiert. Kritiker behaupten, dass sie im Rahmen niedrigerer Standards bei Transparenz und Risikobewertung agiert als viele westliche Banken. Es bleibt zu hoffen, dass diese Stimmen langsam verstummen, während die ICBC weiterhin eindrucksvolle Erfolge verbucht. Lächerlich ist hingegen der Versuch der Liberalen, die weitreichenden Errungenschaften solcher wirtschaftlicher Giganten zu minimieren, anstatt von deren politischen und finanziellen Erfolgsstrategien zu lernen.
Die Zahlen sprechen Bände: Mit einer Bilanzsumme von über 4 Billionen US-Dollar und zahlreichen Auszeichnungen für ihre innovative Bankenentwicklung beeindruckt die ICBC selbst während einer globalen Finanzkrise. Während europäische und amerikanische Banken von der nachlässigen Kreditvergabe betroffen waren, blieb die ICBC standfest, fuhr Gewinne ein und verstärkte ihre Grenzen durch weiteren Ausbau ihrer internationalen Geschäftsbeziehungen.
Jene westlichen Nationen sollten sich fragen, ob der zunehmende Einfluss der ICBC als Bedrohung oder als Chance verstanden wird. Vielleicht wäre die überholte westliche Sichtweise etwas zu erweitern und auch mal die wirtschaftlichen Errungenschaften solcher Branchenriesen zu loben, anstatt sich auf politische Diskussionen zu versteifen, die keinen Nährwert für die Realität haben. Es wäre töricht, sich solchem Erfolg zu verschließen und nicht ein wenig davon zu profitieren.
Abschließend bleibt zu sagen, dass die 'Industrie Bank von China' zweifelsohne ein geopolitischer Paukenschlag ist, der die Welt darstellen wird. Während sie weiter wächst und ihre Fühler überall ausstreckt, sollten wir ihre Leistungen beobachten, anstatt ihre Schaffung zu verteufeln. Ein Bankwesen, das dem westlichen Bankensystem geradezu als erfrischende Konkurrenz erscheinen muss, in einer Zeit, in der politischer und finanzieller Wandel dringend notwendig ist.