Howard Adelman ist wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen der politischen Theoretiker. Er, der sowohl die liberale als auch die konservative Szene herausfordert, benimmt sich, als gäbe es keine Tabus. Doch wer ist dieser Mann? Howard Adelman, geboren 1937 in Toronto, Kanada, ist ein angesehener Politikwissenschaftler und Philosoph. Bekannt für seine unkonventionellen Ansichten, hat er es geschafft, ein starkes Echo in der akademischen Welt zu hinterlassen.
Adelmans akademische Laufbahn ist beeindruckend. Nach seinem Studium an der University of Toronto promovierte er an der prestigeträchtigen University of Chicago. Doch es war seine Arbeit an der York University, die ihn ins Rampenlicht katapultierte. Mit seinen Schriften zu Themen wie Ethik, Politik und Flüchtlingswesen dürfte er viele politisch korrekte Köpfe zum Rauchen gebracht haben.
Adelman hat keine Hemmungen, auch kritische Fragen zu stellen. Warum gibt es Armutsmigration und Null-Toleranz-Politik in liberalen Demokratien? Für viele sind diese Themen unbequem, aber für Adelman sind sie ein gefundenes Fressen. Er geht diesen Fragen mit einem analytischen Scharfsinn nach, der seinesgleichen sucht.
Er nimmt vor allem die linksliberale Tendenz aufs Korn, bei der er eine gefährliche Neigung zu politischer Naivität und moralischer Vorhersagbarkeit sieht. Adelman hinterfragt mit spitzer Feder die Mechanismen in der liberalen Politik. Ein Beispiel seiner Arbeit ist die detaillierte Auseinandersetzung mit der Frage, warum liberal geprägte Gesellschaften so große Mühe haben, mit ungewollter Immigration umzugehen.
Ein Bruch mit der Konvention gehört zu Adelmans speziellen Fähigkeiten. In seinen Essays über multikulturelle Identität stellt er die Frage, warum der Westen unter einem Multikulturalismus leidet, der nicht mit einer angemessenen Asylpolitik einhergeht. Er sieht einen Widerspruch zwischen politischen Idealen und der praktischen Politik, die ironischerweise genau ihrer politischen Theorie widerspricht.
Sein Einfluss ist weitreichend. Auch wenn Adelman häufig als Provokateur dargestellt wird, ist er nichts weniger als ein akademischer Freigeist, der jenseits des Status Quo denkt. Das Missfallen, das er in manchen Kreisen hervorruft, ist das Ergebnis seiner rigorosen Notwendigkeit, inflexible Denkmuster zu hinterfragen.
Für Adelman sind Ethik und Politik untrennbar miteinander verbunden, doch verwirft er die simplen Vorstellungen von universellen Wahrheiten. Stattdessen bringt er komplexe Fragen auf den Tisch, die zu Problemerkennungen und Lösungsansätzen führen, die in traditionellen politischen Diskursen oft übersehen werden.
Einige mögen sagen, Adelman sei ein Mann, der nicht in unsere Zeit passt. Er legt den Finger in die Wunde und zwingt uns, ungemütliche und vielleicht sogar entlarvende Fragen zu stellen. Was ihm auf den ersten Blick an Zugänglichkeit fehlt, macht er durch Intellekt und unerschütterliche Direktheit wett. So bleibt Adelman ein facettenreiches Rätsel, ein Mann von bemerkenswerter Intelligenz, der sich nicht scheut, das Unbequeme anzugehen.
Howard Adelman hat es durch seine punktgenauen Analysen und seine kompromisslose Herangehensweise geschafft, ein Spiegelbild unserer politischen Zeit zu werden. Einige werfen ihm vor, nicht modern genug zu sein, aber man sollte vielleicht genauer hinsehen. Es könnte eintreten, dass seine scheinbar unorthodoxe Perspektive gerade diejenige ist, die wir in diesen turbulenten Zeiten am dringendsten brauchen.