Kennt ihr die Frau, die die Männerwelt des 19. Jahrhunderts im Bauwesen aufgerüttelt hat? Das ist Hilda Hongell! Diese bemerkenswerte Frau war nicht nur eine der ersten Architektinnen ihrer Zeit, sondern sie tat dies auch in einem Zeitalter und an einem Ort, der das Patriarchat wie ein steinernes Monument ehrte. Geboren 1867 auf der beschaulichen Insel Åland, Schweden, stellte Hongell sowohl mit ihrer kreativen Genialität als auch mit ihrer bloßen Existenz gesellschaftliche Normen in Frage. Ihr Wirken fand hauptsächlich auf Åland und in Helsingfors (heute Helsinki) statt und umfasste eine innovative Mischung aus Stil und Technik, die in keiner Weise bieder war.
Jetzt fragt euch mal: Warum ist sie kaum bekannt? Ganz einfach. Sie hatte die Frechheit, sich eine Männerdomäne anzueignen und tat dies nicht aus der Sicht eines verweichlichten Feminismus, sondern aus purer Kompetenz heraus. Hongell realisierte bis zu 98 Bauprojekte, darunter Wohnhäuser, Villen und Schulen, die alle von ihrer Vision der Funktionalität und Ästhetik geprägt sind. Sie nutzte Holz auf eine noch nie dagewesene Art und Weise in ihrem Design – schönigelich typisch für skandinavische Architektur, aber mit einem eigenen Twist, der Bausituationen zum Staunen brachte.
Die Ausbildung von Frauen in technischen Berufen war damals ein hart erkämpfter Sieg. Hilda Hongell suchte 1891 eine fundierte Ausbildung in der Architektur in Helsingfors, was ihr erlaubte, formal in der männerdominierten Welt Fuß zu fassen. Während heutige Liberale schimpfen, dass der Weg für Frauen in bestimmten Wissenschaften nicht gangbar sei, bewies Hongell mit ihrem unermüdlichen Einsatz das Gegenteil.
Nun fragt man sich, was diese bemerkenswerte Dame so angetrieben hat? Es handelte sich bei ihr nicht um Eitelkeit oder Selbstgefälligkeit. Sie wollte einfach nur beweisen, dass eine Frau am Zeichentisch genauso überzeugen kann wie ein Mann und dabei sogar innovativer sein kann. Der wahre Grund für ihren Erfolg war, dass sie verstand, dass Talent und harter Einsatz letztlich den Unterschied machen – nicht irgendeine moderne Quotenregelung.
Ein weiterer Punkt, den wir in der Geschichte Hilda Hongells erkennen müssen, ist ihre Fingerfertigkeit, als Bauleiterin zu arbeiten. Während praktisch die gesamte Welt dachte, Frauen könnten keine Entscheidungen auf Baustellen treffen, managte sie mühelos die Planung und Durchführung von Projekten. Selbst Männer, die ihr kritisch gegenüberstanden, mussten zugeben, dass die Ergebnisse ihrer Bauprojekte erste Klasse waren.
Hilda Hongell war ihrer Zeit weit voraus, und während heute oft von einer "gläsernen Decke" geredet wird, hat sie diese schon vor über 100 Jahren praktisch geschlagen, ohne Lärm darum zu machen. Ihr Vermächtnis lebt weiter in Form der eindrucksvollen Gebäude auf Åland. Von traditioneller skandinavischer Architektur inspiriert – ja –, aber dennoch gepaart mit ihrem eigenen, unnachahmlichen Flair.
Ihre Geschichte verdeutlicht, dass der Weg zum Erfolg Fähigkeiten und Entschlossenheit erfordert, nicht das ständige Darstellen als Opfer einer angeblich allumfassenden Benachteiligung. Hilda Hongell ist eine stille Heldin, die nicht den Applaus der Masse suchte, sondern sich lediglich darauf konzentrierte, ihre Arbeit gut zu machen.
In einer Welt, in der die Architektur immer noch von großen männlichen Namen dominiert wird, ist es eine Schande, dass diese bemerkenswerte Frau nicht den Platz in den Geschichtsbüchern erhalten hat, den sie verdient. Doch es gibt Hoffnung; die moderne Forschung und das Wachstum des Interesses an weiblicher Architekturgeschichte bringen Hongells Leistungen mehr in den Fokus.
Was lernen wir von dieser starken Frau des 19. Jahrhunderts? Fokussiere dich auf das, was du gut kannst, ignoriere die Nörgler, und arbeite an einem Vermächtnis, das die Zeiten überdauern kann. Selbst wenn die Welt dir nicht sofort Resultate zurückgibt, so zeigt Hilda Hongell, dass hartnäckige Kompetenz alles ist, was du wirklich brauchst.