Manche brauchen ein Hit-Album, um zu punkten, andere zeigen mit giftigen Borsten, was sie draufhaben. Die Rede ist von einem kleinen, aber erstaunlich furchteinflößenden Meereswesen namens Hermodice carunculata oder auch, ganz unbescheiden, dem Feuerwurm. Dieser marine Alpdruck treibt sein Unwesen in den warmen Gewässern des Atlantiks und des Mittelmeers und kann deine Meinung über schlammige Würmer schnell ändern.
Wer hätte gedacht, dass ein vermeintlich harmloser Bewohner der warmen Meeresgründe so viele Neugierige anzieht, darunter Biologen, Scuba-Taucher und ja, sogar mich, der konservative Blogger, der sich nichts sehnlicher wünscht, als dass auch das letzte Sandkorn am Strand seinen rechtmäßigen Platz hat. Die Hermodice carunculata sieht zwar aus wie eine Mischung aus ein bisschen Seeigel und ein bisschen Alien, aber unterschätzen sollte man das Vieh keinesfalls. Lasst es mich erklären.
Nutzer des Ozeans, haltet euch fest: Diese Krebsart berauscht sich daran, Korallenriffe zu sabotieren, indem sie die Polypen mit ihren gefräßigen Kiefern luschtig verspeist. Ja, die Korallen müssen sich in Acht nehmen, und das sollten wir auch, denn ohne Korallen... naja, sagen wir einfach, da würden unsere Sommerurlaube an der Küste eher trist aussehen. Wenn jemand noch mehr „Gründe, die Natur zu schützen“ hören will, bitte sehr. Aber das sollte eigentlich genügen, um Ihren nächsten Öko-Skeptiker zu überzeugen.
Ein wenig gruselig kann sie aussehen, diese Hermodice carunculata, mit ihrem verlockend bunten Streifenkleid und den gefährlichen, brennend heißen Borsten. Diese netten „kleinen“ Stacheln sind mit einem giftigen Sekret gefüllt, das, sollte es den menschlichen Körper berühren, für einen unangenehmen brennenden Schmerz sorgen kann. Ein Traum jedes liberalen Umweltschützers, nicht wahr? Man spielt einfach mit der Idee, die Natur durch zu viel Nähe zu zerstören, und Boom, die Natur wehrt sich. Legendär.
Und dann ist da noch ihre erstaunliche Fähigkeit, sich zu vervielfältigen. Kein Witz! Schneide einen Teil dieses Kreatur ab, und es wächst einfach nach! Ein weiteres Zeichen dafür, dass die Natur ihre eigene Ordnung hat. Ein jeder, der an das Überleben der Stärksten glaubt, kann sich hier seine Extraportion Bestätigung abholen. Dass dieses Meeresungeheuer all seine biologischen Tricks nutzt, um zu gedeihen, sollte selbst den härtesten Skeptiker beeindrucken.
Doch es gibt nicht nur Gefahren und Schrecken im Repertoire dieses biologischen Wunderwerks. Die Hermodice carunculata spielt auch eine unerwartete, aber wichtige Rolle in ihrem Lebensraum. In einer funktionierenden, natürlichen Ordnung ist sie Teil eines größeren Kreislaufs und trägt dazu bei, das Gleichgewicht zwischen den Arten zu erhalten. Ihr Name mag furchteinflößend sein, aber ihre Rolle ist es nicht unbedingt.
Während andere von der Notwendigkeit sprechen, jedes Lebewesen, das auf unserem Planeten krabbelt, schwimmt oder fliegt, zu bewahren, dürfen wir nicht die Risiken übersehen, die bestimmte Arten darstellen können. Die Hermodice carunculata ist ein großartiges Beispiel dafür, dass die Natur beiläufig sowohl Faszination als auch Bedrohung auf einmal offenbart. Ein weiterer Grund, warum es manchmal sinnlos erscheint, alles retten zu müssen, was lebt.
Ein kräftiges Plädoyer für die biologische Vielfalt? Klar, jederzeit. Aber die Notwendigkeit, alles unter allen Umständen zu bewahren? Nein, danke. Die Hermodice carunculata ist großartig in ihrer Zerstörungskraft und in ihrer Schönheit, ein Biest ihrer eigenen Machart. In dieser bescheidenen Würdigung eines unterschätzten Wunderwerks der Natur liegt vielleicht der Schlüssel dazu, warum wir gleichzeitig erstaunt und vorsichtig im Umgang mit der Natur sein sollten. Wie dem auch sei, haben wir genug Gründe, dieses Wesen aus sicherer Entfernung zu würdigen!