Hans van den Doel hat als Mitglied der Sozialdemokratischen Partei mit seinen markigen Sprüchen und provokanten Ansichten schon so manche politische Diskussion angeheizt. In den Niederlanden gab es wohl keinen anderen, der mit so viel Charme die Gemüter spalten konnte. Kurz zusammengefasst, war van den Doel eine umstrittene Figur, ein Phänomen aus einer vergangenen Zeit, das bis heute polarisiert. Mit seiner Rolle in der niederländischen Politik hat Hans van den Doel von den 1970er Jahren bis zu seinem Tod im Jahr 2012 eine regelrechte Spur der Verwüstung hinterlassen. Irgendwie hat er es trotzdem geschafft, unter dem Banner der Sozialdemokratischen Partei erhebliche politische Erfolge zu erzielen.
Doch was macht ihn so besonders? Beginnen wir mit einem Blick auf seine Laufbahn. Van den Doel wurde 1937 geboren und wuchs in den wirtschaftlichen Nachkriegswirren der Niederlande auf. Vielleicht war es das harte Umfeld, das ihn dazu inspirierte, für mehr soziale Gerechtigkeit zu kämpfen – oder zumindest seine Vision davon. Sein politischer Aufstieg begann in den 1960er Jahren und er avancierte schnell zu einer Schlüsselfigur in der niederländischen Politik. Van den Doel stand für die einseitige Förderung staatlicher Eingriffe in private Leben und Märkte. Der Traum eines Sozialisten, der Albtraum eines Konservativen.
Ein wahres Highlight seiner Karriere war sicherlich seine Rolle in der Universitätsentwicklung in Groningen. Hier gelang es ihm, große Reformen zu initiieren, die bis heute nachhallen. Doch nicht alles, was glänzt, ist Gold. Wer Reformen nur für sich selbst und seine politischen Ambitionen nutzt, hinterlässt oft verbrannte Erde. Die Wahrworte und vollmundigen Versprechungen, die er während seiner Karriere von sich gab, ändern eben nichts daran, dass er meist allein im Interesse seiner Partei handelte. Die Träume von Hans waren groß. Doch die Realität, die er schuf, traf vor allem jene hart, die nichts für ihn übrig hatten.
Van den Doel wird gern als fortschrittlich angesehen. Doch ließ er, unter dem Deckmantel der Fortschrittlichkeit, lieber den Staat wachsen als die Freiheit der Einzelnen. Seine Unterstützung für umfassende Bildungskonzepte klingt auf den ersten Blick vernünftig. Doch wenn man genau hinsieht, merkt man, dass er Bildung als Werkzeug für staatliche Propaganda einsetzte – in typischer sozialistischer Manier.
Ein weiterer dunkler Fleck seiner Karriere war seine nicht gerade zimperliche Opposition zu mehr Richtungen in der Bildungspolitik. Da prägte er das Bild des sturen, aber eloquenten Sozialisten. Was anderen Gelegenheiten und Innovationen im Wege stand, nahm er gern mit einem Achselzucken hin. Sein Umfeld schien ihm wichtiger als die tatsächlichen Bedürfnisse der Bürger. Wenn man tief genug in sein politisches Erbe eintaucht, könnte man vermuten, dass Hans mehr daran interessiert war, seine eigene Welt zu erschaffen, eine, in der der Staat mehr wusste als seine Bürger.
Trotzdem kann man nicht leugnen: Van den Doel war eines, nämlich ein Überzeugungstäter. Sein unerschütterlicher Glaube an seinen politischen Kurs machte ihn stark. Doch nicht immer ist der Glaube genug. Die Realität brach oftmals über seine Fantasien herein und ließ viel Raum für Kritik – besonders von den Gegnern, die mehr fürs Familienleben und weniger für Bürokratie übrig hatten.
Was bleibt von einem Politiker wie Hans van den Doel? Zweifellos eine große Lehrstunde darüber, wie Politik das Potenzial hat, sowohl zu inspirieren als auch abzuschrecken. Eine Geschichte voller Widersprüche, die zeigt, wie ein einzelner Akteur sich selbst in den Mittelpunkt stellt und gleichzeitig versucht, die Welt durch eine eigene, recht eigensinnige Linse zu sehen. Vielleicht ist genau das seine bleibende Hinterlassenschaft: Die ständige Erinnerung daran, dass Politik nicht nur ein mittel zum Zweck sein sollte, sondern wohl bedacht werden muss. Ein Mahnmal insbesondere für all jene, die auf der politischen Bühne gefunden zu glauben, dass kein Staat besser als ein individuelles Leben sein kann.
Hans van den Doel mag zwar nicht perfekt gewesen sein, seine Karriere mag viele Fragen aufwerfen, aber er gehört zu jenen Figuren, die man kennen muss, um die politischen Dynamiken unserer Zeit zu verstehen – zumindest, um sicherzustellen, dass wir nicht wieder in die Fallen früherer Ideologien tappen.