Haile Selassie: Der Prophetische Paukenschlag von 1936

Haile Selassie: Der Prophetische Paukenschlag von 1936

Haile Selassies eindringliche Rede von 1936 vor dem Völkerbund ist mehr als eine historische Episode. Sie ist ein leidenschaftlicher Aufruf zu globaler Verantwortung und Gerechtigkeit.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wenn Geschichte ein Kino wäre, dann wäre Haile Selassies Rede an den Völkerbund im Jahr 1936 eine Szene, die die Zuschauer in Stille erstarren lässt. Es war der 30. Juni 1936, als der Kaiser Äthiopiens, Haile Selassie I., seinen Appell an den Völkerbund in der idyllischen Kulisse von Genf richtete. Die Welt war gerade erst aus den zerstörerischen Tiefen des Ersten Weltkriegs herausgetaucht, und es sah so aus, als ob der gute alte Mensch aus seinen Fehlern wenig gelernt hatte.

Da stand Selassie, bereit, der Welt die Stirn zu bieten. Sein eigenes Land war von Mussolinis Italien brutal angegriffen worden, und der Völkerbund - gegründet, um den Weltfrieden zu sichern - stand dabei da wie ein überbezahlter Sicherheitsmann, der sich lieber auf sein Handy konzentrierte als auf seinen Job. Selassie erhob seine Stimme für Äthiopien und gegen die Verbrechen, die sein Volk ertragen musste.

In diesem Moment wurde klar, dass die Rhetorik der Diplomaten oftmals bedeutungsloser ist als das leere Geschwätz eines Verkäufers auf einem Jahrmarkt. Selassies Rede war ein Weckruf, der zeigte, wie gefährlich Heuchelei und Inaktivität in der internationalen Politik sein können. Er mahnte, dass das Versagen, Äthiopien zu beschützen, das Tor zu weiteren Aggressionen öffnen würde. Worte, die sich nur wenige Jahre später mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs traurigerweise bestätigten.

Der Kaiser wies auf das Versagen des Kollektivs hin, und diese Botschaft hallte wie ein geistiger Schlag durch den Sitzungssaal. Man könnte sich fragen, was passieren würde, wenn modernere Institutionen weniger damit beschäftigt wären, Tee zu schlürfen und mehr damit, echte Stabilität zu schaffen. Selassie argumentierte, dass Gerechtigkeit universell sein sollte, nicht nur ein Privileg derer, die es sich leisten können.

Er stellte nicht nur das Versagen des Völkerbunds bloß, sondern machte auch eine der einflussreichsten Betonungen der Verantwortung des Einzelnen in der Weltgeschichte. Er bat um Unterstützung, nicht nur in Form von höflicher Bestürzung und imaginären Dringlichkeitssitzungen, sondern durch konkrete Maßnahmen. Aber was war die Antwort? Die großen Mächte duckten sich und versteckten sich hinter dem Vorhang ihrer selbstgeschaffenen Interessen.

Selassie wurde von der Koryphäe des Völkerbundes niedergebrüllt, ironischerweise als Barbaren dargestellt, obwohl er sich für nichts anderes als Menschlichkeit und Gerechtigkeit für sein Volk einsetzte. Hier war ein Mann, der gegen die Windmühlen der Bürokratie kämpfte. Für viele, besonders die, die gerne auf der Seite von Sonnenschein und Regenbogen stehen, mag seine Rede eine beunruhigende Erinnerung daran sein, dass moralische Überlegenheit nicht immer in internationalen Organisationen zu finden ist.

Wenn man sich Selassies Rede durchliest, könnte man meinen, er habe sich nicht nur gegen die italienische Aggression, sondern gegen alles gestellt, was falsch lief in einer miteinander verknüpften Welt, die darauf besteht, blind in ihre eigene Zerstörung zu galoppieren. Die Moral von der Geschichte? Wenn kein Raum für Anstand auf der internationalen Bühne bleibt, dann ist kein Frieden von Dauer. An diesem Tag 1936 rief Selassie zum Handeln auf, und was bekam er? Trittbrettfahrer, die darauf hofften, dass jemand anderes die Rechnung übernimmt.

In der modernen Zeit könnte man darüber nachdenken, was geschehen würde, wenn mutigere Stimmen wie die von Selassie mehr Gehör finden würden. Vielleicht gäbe es dann weniger Verwirrung und mehr Klarheit in der internationalen Politik. Selassies Appell bleibt ein Zeugnis dafür, dass eine stärkere Haltung gegen Inaktivität und leere Versprechen erforderlich ist. Eine Welt, die für echte Werte kämpft, anstatt in der Scheinheiligkeit zu versinken.

Selassies Rede war nicht nur ein Aufschrei für ein kleines, kämpfendes Land irgendwo in Ostafrika, sondern auch eine glühende Mahnung an eine ignorante und selbstzufriedene Welt. Man kann sich nur wünschen, dass seine Worte nicht nur auf dem Papier, sondern auch in den Herzen und Taten jener, die die Macht haben, die Zukunft zu ändern, nachhallen.