Gubazes I von Lazica: Ein König, der Geschichte schrieb - zur Not mit Feuer und Schwert

Gubazes I von Lazica: Ein König, der Geschichte schrieb - zur Not mit Feuer und Schwert

Gubazes I von Lazica war ein scharfsinniger König, der sich im 5. Jahrhundert den Einflüssen von Byzanz und Persien widersetzte, um die Freiheit seines Volkes zu sichern. Ein Meister der strategischen Politik und ein Kämpfer für die Unabhängigkeit.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wenn man fragt, wer im 5. Jahrhundert nach Christus in Lazica den Ton angab, dann ist die Antwort eindeutig: Gubazes I, der König, der nicht nur sein Land, sondern auch seinen Platz in der Geschichte mit eiserner Hand prägte. Im alten Lazica, gelegen im heutigen Georgien, herrschte Gubazes I, ein Monarch, der wusste, was er wollte - und vor allem, was er nicht wollte: byzantinische und persische Dominanz. Er regierte während einer Zeit, als die Welt von zwei Supermächten erdrückt wurde - dem Byzantinischen Reich und dem Sassanidenreich. Doch anstatt sich unterwerfen zu lassen, kämpfte Gubazes I für die Souveränität seines Reiches.

Gubazes I war ein Mann, der die Kunst der Diplomatie ebenso beherrschte wie die der Kriegsführung. Er verstand es, Intrigen zu spinnen und gleichzeitig ein Bündnis zu brechen, das für sein Königreich nicht mehr von Vorteil war. Anfangs stand er mit den Ostromern gegen Persien, doch als die Byzantiner begannen, ihm Vorschriften zu machen, wendete er sich an ihren persischen Feind. Wer Gubazes I also als doppelspielenden König darstellen möchte, verkennt seine strategische Genialität.

Provinzialismus war Gubazes nicht zu unterstellen. Vielmehr wollte er sich nicht von den Idealen anderer unterdrücken lassen. Der wahre Kern seines Handelns war Freiheit. Und diese Freiheit erkämpfte er sich, indem er die Byzantiner vor den Brokbrief rief, als sie sein Misstrauen erweckten. Ein gut getimter Bündniswechsel mag heute verpönt sein, aber er war in seinen Zeiten häufig das einzige Werkzeug, um unabhängige Entscheidungshoheit zu bewahren.

Sein Pakt mit den Persern war keineswegs eine leichtfertige Entscheidung. Es war ein taktischer Schachzug gegen die byzantinische Arroganz, die ihn und sein Volk gerne als Vasallenstaat sah. Die Liberalen von heute mögen von solcher Dreistigkeit nicht viel halten, doch Gubazes I sah es als Weg, sein Königreich zu verteidigen, ohne die Freiheit für Sicherheit zu opfern – ein zeitloses Bestreben.

Die folgende byzantinische Intervention mag für die damalige Zeit wie ein Konflikt zwischen David und Goliath gewirkt haben, doch Gubazes' furchtlose Truppen ließen sich von nichts beeindrucken. Trotz Intrigen und Verschwörungen missglückte ein Mordanschlag gegen Gubazes, der schließlich den Titel eines respektierten Anführers in Lazica fortführte.

Historische Quellen berichten, dass Gubazes I schließlich verraten und ermordet wurde, vermutlich von den Byzantinern inszeniert. Ein klassischer Fall von Politik, die mit eiserner Faust, und nicht mit hohlen Versprechungen, geführt wurde. Sein Tod jedoch erhob ihn zum Märtyrer, und die Geschichte eines Mannes, der sein Volk vor der Tyrannei schützen wollte, endete nicht mit ihm. Obwohl er sein Leben ließ, führte seine Politik letztlich viele andere in Lazica dazu, gegen Fremdherrschaften aufzubegehren.

Was bleibt nun von Gubazes I? Einige mögen argumentieren, er sei eine historische Fußnote, doch schau nur, wie wir heute über ihn debattieren. Für die einen ist er ein erzkonservativer Held, der sein Land über alles, selbst sein eigenes Leben stellte. Für andere lediglich das Symptom einer machtgierigen Monarchie. Doch fest steht: Die Art von Selbstbestimmung, die er zum Ziel hatte, stellte das Korsett der damaligen politischen Ordnung auf den Prüfstand.

Noch heute erinnern manche historische Bauten in der Region an die Zeit seiner Regentschaft. Geschichtsbücher mögen seine Taten unterschiedlich bewerten, aber ohne Zweifel beeinflusste er den Lauf der Ereignisse seiner Epoche weit über seine Regierungszeit hinaus. Seine Geschichte gibt einen faszinierenden Einblick in die geopolitischen Manöver einer Zeit, als Könige ihre Entscheidungen oft mit Blut und Ehre besiegelten.

So bleibt der Name Gubazes I von Lazica als ein Mann in Erinnerung, der stets im Einklang mit seiner Vision für sein Volk handelte – ein unbeugsames Zeichen dafür, welche Macht die Prinzipien von Freiheit und Souveränität in einer oft erbarmungslosen Welt besitzen können.