Wenn man an ungewöhnliche politische Akteure denkt, dann kann man an Grégory Engels kaum vorbeikommen. Wer ist er? Was macht er? Und warum redet jeder über diesen Mann? Grégory Engels ist ein führender Kopf der Piratenpartei, einer politischen Bewegung, die vorgeblich die altehrwürdigen Grundsätze von Demokratie, Transparenz und Freiheit hochhält - aber oft genug selbst wie ein Schiff ohne Kompass umhertreibt. Er zog 1975 als Sohn deutscher Einwanderer in die Welt und griff 2009 mit der Piratenpartei in die politische Arena ein. Was ihm als brauchbare Plattform für „digitale Grundrechte“ erscheint, ist in Wirklichkeit ein Sammelsurium an ambitionierten, aber unrealistischen Idealen.
Man sollte meinen, jemand wie Engels würde sich in systematische Erfahrungen vertiefen und diese nutzen, um pragmatische Lösungen anzubieten. Doch nein - seine Politik ist so nebulös wie die Wolken am Himmel. Offenheit mag in den Technik-Communities populär sein, aber in der harten, kompromissreichen Welt der Politik braucht es mehr als nur Ideale.
Wie man es erwartet, beschränkt sich Engels' Vision nicht nur auf ein Land. Der Kosmopolit ist das Aushängeschild jener Schicht, die ihre Heimat oft vergisst, während sie in internationalen Plattformen träumt. Es wird viel über europäische Integration gesprochen, jedoch ist nicht immer klar, wie Engels das erreichen möchte. Rede von der großen virtuellen Urne, aber was ist mit den lokalen Problemen, die dringend gelöst werden müssen? Er reiste durch Europa, sprach auf internationalen Konferenzen, und hielt wundervolle Reden. Aber, reicht es?
Während einige „digitale Vordenker“ ihn für seine Arbeit feiern, ist sein Einfluss auf die reale und pragmatische Politik begrenzt. Sicher, der Ruf nach mehr Datenschutz und Urheberrechtsreform ist wichtig, aber wie hält dies den Preis von Grundnahrungsmitteln niedrig oder sichert den Lebensstandard für den Durchschnittsbürger? Die himmelhohen Träume von Freiheit im Netz klingen gut auf einer Facebook-Statusmeldung, aber was hat das mit den harten Realitäten der Regierungsführung zu tun?
Halten wir inne, um uns Engels' Aufruf zu einem „freien Internet“ genauer anzuschauen. Wie viele andere seiner Follower scheint auch er zu übersehen, dass totale Freiheit im Netz auch seine Schattenseiten hat: Cyberkriminalität, Hassrede und die ungehinderte Propaganda, um nur einige zu nennen.
Viele setzen aufs Internet als Allheilmittel für soziale Probleme. Was Engels' Anhänger als gerechten Ruf nach mehr Bürgerrechten verstehen, kann leicht ins Chaos führen. In der Realität will eine funktionierende Demokratie, dass das Leben seiner Bürger sicher und geordnet bleibt. Die Piraten mögen die liberale Marschrichtung mit digitaler Brille begrüßen, aber wenn die Wellen auf See hochschlagen, ist nur ein stabiler Kurs das, was uns ruhig durch die Stürme führt.
Man könnte denken, Engels versteht die Nöte der heutigen Gesellschaft, doch oft bleibt es bei Appellen, die von den bestehenden Ökonomien und Kulturen losgelöst wirken. Was bleibt, ist der Eindruck, dass die Piratenpartei und ihre Vertreter mehr Experimente als konkrete Lösungen bieten.
Natürlich hat Engels einige Punkte, die in der digitalen Zukunft berücksichtigt werden sollten. Datenschutz ist wichtig, klar. Aber was nützt das, wenn Bildung, soziale Sicherheit oder die Gesundheitsversorgung dabei in Vergessenheit geraten?
Es ist Zeit für Politiker, die mehr als nur Schlagwörter und technologisches Kauderwelsch zu bieten haben. Ein bisschen mehr Bodenhaftung, und die Piratenpartei könnte tatsächlich eine Rolle im politischen Spektrum spielen. Aber solange Grégory Engels und Co. weiterhin auf der Brücke ihres digitalen Traumschiffs stehen, ohne realistische Horizonte zu erforschen, bleiben sie zu oft das Kuriosum, und nicht der Kompass der modernen Politik.