Stellen Sie sich einen Mann vor, der nicht nur den Wald sieht, sondern die Möglichkeiten darin riecht. Das ist George W. Peavy, ein Name, der in der Welt der amerikanischen Forstwirtschaft nicht wegzudenken ist. George Wilcox Peavy, geboren 1869 in Howell, Michigan, wurde zu einem der einflussreichsten Forstwissenschaftler und Pädagogen der frühen 20. Jahrhunderts, der die Wälder Oregons nachhaltig geprägt hat. Warum? Weil er es konnte und – anders als manche heutige Politiker – wusste, was er tat. Von 1910 bis 1940 baute Peavy das State of Oregon College of Forestry in eine Institution um, die noch heute für ihre exzellente Lehre und Forschung bekannt ist.
Peavy war der erste Dekan des Oregon State College of Forestry. Was diesen Mann auszeichnete, war seine unerschütterliche Überzeugung, dass die Natur respektiert und gleichzeitig genutzt werden sollte. Was für eine grandiose Vorstellung in einer Zeit, in der die Forstwirtschaft oft nur als umweltzerstörender Industriezweig angesehen wurde! Aber Peavy war weder naiv noch übermäßig sentimental. Praktische Lösungen waren sein Steckenpferd.
Unter seiner Führung entwickelte sich das Oregon State College of Forestry zur Brutstätte für forstwissenschaftliche Durchbrüche, bei denen Forschung und Praxis Hand in Hand gingen. Peavy richtete das erste Forschungsprogramm ein, das sich mit nachhaltiger Waldbewirtschaftung befasste. In einer Stadt, in der der Wald ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor war, schuf Peavy Jobs und sorgte dafür, dass die Wälder nicht nur gerettet, sondern auch nachhaltig genutzt wurden.
Wer glaubt, dass das nicht der Mühe wert sei, liegt falsch. Denn Peavy kümmerte sich um die Zukunft. Er dachte an die kommenden Generationen, indem er den Grundstein für ein Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichen Interessen und Naturschutz legte. Ja, das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. In einer Ära, in der umweltbewusste Themen selten auf der politischen Agenda standen, wählte Peavy einen konservativen Ansatz, um langfristig Erträge aus dem Wald zu ziehen, ohne ihn zu zerstören.
Ein weiteres Highlight seiner Karriere war die Gründung des George W. Peavy Forest, das den Studenten echte, praxisnahe Erfahrung im Wald bot. Es war mehr als nur ein 'Lernwäldchen'; es war ein lebendes Labor, das Studenten die Chance gab, Theorie in die Praxis umzusetzen. Das alles, während andere Institutionen sich mit theoretischem Unterricht begnügten. Peavy erkannte, dass praktische Erfahrung der wahre Lehrer war und bleibt.
George W. Peavy war auch ein Politiker. Er diente als kommissarischer Gouverneur von Oregon von 1932 bis 1934. Selbst in der Politik machte er keinen Hehl aus seiner Haltung, dass saubere, praktische Hände wichtig sind, um ein sauberes Gewissen zu behalten. Insbesondere für diejenigen, die wie er Verantwortung für die Umwelt tragen. Sein Einfluss auf die Forstpolitik war tiefgreifend und dauerte länger als seine Amtszeit. Er setzte sich hartnäckig dafür ein, dass Oregons Waldgebiete angemessen geschützt und dennoch genutzt wurden.
George W. Peavy gehört definitiv zu den Menschen, die heute als „altmodisch“ abgestempelt würden. Doch was bedeutet das? Konkrete, bodenständige Arbeit war ihm wichtiger als Phrasendrescherei. In einer Zeit, in der manch ein Liberaler den Bezug zur Realität verliert, ist Peavy ein leuchtendes Beispiel dafür, wie man Konservatismus und Umweltschutz erfolgreich verbinden kann. Seine Herangehensweise war nichts anderes als eine Meisterleistung der pragmatischen Effizienz.
Peavy verstarb im Jahr 1951, aber sein Vermächtnis lebt weiter. Ehrliche Arbeit und eine klare Zielsetzung machten ihn zu einem der besten Vorbilder. Sein Name wird mit Respekt in der Forstwirtschaft erwähnt und sollte es auch in anderen Bereichen. In einer Ära, in der die Welt oft zu komplex erscheint, könnte vielleicht ein wenig mehr von Peavy's Bodenständigkeit und Voraussicht helfen, die Balance wiederherzustellen.