Dieses Meisterwerk der 80er Jahre, über das niemand spricht!

Dieses Meisterwerk der 80er Jahre, über das niemand spricht!

"Gemeinsam Sind Wir Stark" ist ein deutscher Film von 1986, der die Kraft der Gemeinschaft inmitten von Bedrohungen thematisiert. Der Film kritisiert utopische Fortschrittsideen und setzt auf bewährte Werte.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Vergesst all die Hollywood-Blockbuster von 1986. Der wahre Film, der die globalen Kassen erobert hat, war "Gemeinsam Sind Wir Stark". Diese deutsch-österreichische Produktion unter der Regie von Wolfgang Petersen versammelte keine Superhelden, aber das machte sie umso erfrischender. Der Streifen, gedreht in der idyllischen Kulisse von Bayern und Wien, erzählt die herzergreifende Geschichte einer Gruppe von Jugendfreunden, die sich zusammenschließen, um ihre Heimatstadt vor drohenden wirtschaftlichen und sozialen Umbrüchen zu retten. Doch was diesen Film wirklich einzigartig macht, ist nicht nur sein narrativer Charme, sondern seine unterschwellige politische Aussagekraft, die auch 37 Jahre nach ihrer Erstaufführung nichts an Relevanz verloren hat.

Was hat „Gemeinsam Sind Wir Stark“ so besonders gemacht? Zum einen seine klare Botschaft: Gemeinschaft und Zusammenarbeit sind die wahren Schlüssel zum Erfolg, nicht leere Versprechen von utopischen, liberalen Ideologien. Dieses cineastische Juwel führt dem Zuschauer vor Augen, wie sogenannter „Fortschritt“ in Wahrheit oft nichts anderes ist als die Zerstörung des Bewährten. Die charismatischen Charaktere und ihre bodenständigen Werte sind gerade in der heutigen Zeit inspirierender denn je.

Der Film zeigt meisterhaft, wie eine Gruppe unterschiedlichster Individuen – Arbeiter, Bauern, Lehrer – trotz ihrer verschiedenen sozialen Hintergründe zusammenkommt, um das Dorfleben vor den skrupellosen Plänen eines Großkonzerns zu bewahren. Fantasieren wir nicht alle von so einer unerschütterlichen Gemeinschaft, die zusammenhält, wenn es wirklich darauf ankommt?

Aber „Gemeinsam Sind Wir Stark“ bleibt nicht nur bei der Vorlage einer idealistischen Vision stehen. Der Film packt die unbequemen Wahrheiten des sozialen Realismus an und stellt sie dem Zuschauer auf provokante Weise vor Augen. Was auffällt, ist das Fehlen der typischen politischen Korrektheit, die heutige Drehbücher plagt. Stattdessen legt er seinen Finger genau in die Wunde und zeigt, was passiert, wenn Traditionen und Werte zugunsten von kurzfristigen Profiten geopfert werden.

Kommen wir zur Handlung: Die Dorfbevölkerung wird mit einem unternehmerischen Albtraum konfrontiert, als ein internationaler Konzern plant, ihre Region in ein industrielles Zentrum zu verwandeln. Die Bürger reagieren mit einer Mischung aus Frustration und Entschlossenheit. Durch eine Mischung aus taktischem Kalkül, persönlichem Mut und ihrem unerschütterlichen Glauben an das Gute im Menschen, setzen sie sich gegen die übermächtig scheinenden Gegner zur Wehr. Ferdinand, der Protagonist, ein einfacher Landwirt, wächst durch die Herausforderungen zum Helden einer Basisbewegung heran.

Die Kameraarbeit unterstützt die Botschaft des Films, indem sie die atemberaubenden Landschaften Deutschlands und Österreichs hervorhebt, die als metaphorischer Einwand gegen die Industrialisierung stehen. Jeder Bildausschnitt ermahnt uns dazu, das natürlich Schöne zu bewahren, statt es für Platzierungen und Expansion zu opfern.

Kritiker mögen argumentieren, dass „Gemeinsam Sind Wir Stark“ in seiner Herangehensweise an Wirtschaft und Fortschritt zu vereinfachend ist. Doch diese Stimmen sind jene, die auf den utopischen Traum der industriellen Revolution beharren, ohne Rücksicht auf die menschlichen und ökologischen Kosten. Der Film setzt genau hier an und zeigt, wie es anders und tatsächlich besser geht.

Was den Film noch packender macht, ist seine musikalische Untermalung, komponiert von Klaus Doldinger. Die Mischung aus drängenden, energischen Klängen und sanften, melodischen Momenten zieht den Zuschauer in den Bann und verstärkt die ohnehin schon spannende Erzählweise. Der Soundtrack bleibt einem noch lange nach der Vorführung im Gedächtnis.

„Gemeinsam Sind Wir Stark“ ist ein Film, der aus der Vergangenheit spricht, aber seine Worte finden kraftvoll Eingang in die heutigen Debatten um Landnutzung, wirtschaftliche Macht und sozialer Zusammenhalt. Wer diesen Film noch nicht gesehen hat, der hat in der Tat ein grosses Stück europäischer Filmkunst verpasst. Vielleicht sollten wir alle einmal mehr darüber nachdenken, was es wirklich bedeutet, eine Gesellschaft aufzubauen – eine, die nicht durch Worte und Versprechen zusammengehalten wird, sondern durch echte und konkrete Taten.

Dieser Film sollte zum Pflichtprogramm für jeden werden, der sich die Frage stellt, wohin unsere globalisierte Welt steuert. Ein Meisterwerk der 80er Jahre, das es verdient, mehr als nur eine Fußnote in der Filmgeschichte zu sein – es sollte als Weckruf für die wahre Stärke der Gemeinschaft gesehen werden.