Friedrich Eduard Eichens – ein Mann, dessen Name vielleicht nicht in aller Munde ist, doch dessen Handwerkskunst und Talent in der Preußischen Geschichte fest verankert sind. Geboren 1804 in Berlin, eroberte Eichens als Meisterstecher und Kupferdrucker die Herzen aller, die seine Werke erblickten, noch bevor der Begriff „Graphic Design“ überhaupt existierte. Er tat dies in einer Zeit, in der Präzision und Detailgenauigkeit echte Tugenden waren, nicht bloß hinterlaszene Phrasen auf einem Digitaldisplay.
Eichens machte sich einen Namen durch seine herausragenden Radierungen und Stiche, die das Gesicht des preußischen Adels und die europäische Aristokratie verewigten. In unserer heutigen, hektischen Welt, in der sich Kunst seines Sinnes überleben soll, neigen wir dazu, die Arbeitsweisen von Männern wie Eichens zu vergessen. Das ist ein Fehler, den der konservative Geist nicht zulassen kann. Seine Werke sind ein Zeugnis, was wahre Kunst und hart erarbeitete Handwerkskunst ausmacht.
Schon in jungen Jahren zeigte Eichens eine außerordentliche Begabung für das Zeichnen und gravieren. Seine Entscheidung, sich bei dem angesehenen Stahlstecher Ludwig Buchhorn zu lernen, war nur der logische nächste Schritt auf seiner Karriereleiter. Hier, in einer engen Werkstatt im Berlin des frühen 19. Jahrhunderts, verfeinerte Eichens seine Technik und entwickelte seinen außergewöhnlichen Stil, der später seine Arbeiten so populär machen würde.
Jeder Stich, den er hinterließ, zeugte von der disziplinierten Ausbildung und der unerschöpflichen Hingabe, mit der er sich der Kunst gewidmet hat. Kunstwerke wie seine Illustrationen in Alexander von Humboldt’s „Kosmos“ belegen dies eindrucksvoll. Man muss sich nur einen Moment nehmen, um die akribischen Details, die feinen Nuancen und emotionalen Porträts zu bewundern, um zu verstehen, wie sehr er das Metier meisterte. Ein Konservativer könnte argumentieren, dass diese Art von Hingabe und Disziplin in der Kunst heute verloren gegangen sind, und vielleicht haben sie recht.
Doch Eichens war nicht nur auf dem Gebiet des graphischen Handwerks tätig. Er verstand es, den Exzessen der Moderne einen konservativen Charme zu entgegensetzen. Kein Wunder, dass ihn König Friedrich Wilhelm IV. 1841 zum Hofkupferstecher ernannte. Dieses Vertrauen seitens des Monarchen spricht Bände über die hohe Wertschätzung, die Eichens zuteil wurde.
Der herausragende Unterschied zu vielen Künstlern seiner Zeit war Eichens’ Beherrschung der anspruchsvollsten Stechtechniken. Der Stahlstich, sein bevorzugtes Medium, war keine leichte Kunstform. Diese Kunstform war nicht nur wegen ihrer Schwierigkeiten bei der Erstellung prestigeträchtig, sondern auch wegen ihrer Langlebigkeit und der Präzision, die nur ein wahrer Meister beherrschen konnte.
Viele seiner ikonischen Werke sind bis heute erhalten und zeigen, wie er die Idole seiner Zeit auf eine Art und Weise eingefangen hat, die zeitlos erscheint. Von den exquisite Porträts preußischer Könige bis hin zu den dynamischen Darstellungen, die er für Bücher und Zeitschriften schuf – Eichens hat durch seine Sichtweise das Antlitz der aristokratischen Gesellschaft dieser Epoche geprägt.
Seine Arbeiten waren nicht nur Auftragsstücke; sie waren Kunstwerke, die die Wahrheiten jener Tage enthüllten. Eichens gelang es, die dynamische Verschiebung der europäischen Mächte und den Aufstieg der bürgerlichen Klasse in seiner Kunst einzubinden. Er hielt die ehrwürdigen Werte der damaligen Zeiten gegen die aufkommenden Strömungen der Schnelllebigkeit und kulturellen Ausschweifungen hoch, die heute allgegenwärtig erscheinen.
Wir könnten stundenlang über das geniale Talent von Eichens sprechen und warum uns Art als Kunstverständnis heute, mehr denn je, daran erinnern sollte, wie wichtig es ist, an traditionsreichen Werten festzuhalten. Doch lassen wir es gut sein. Ein Blick auf eine seiner Radierungen sagt mehr als tausend Worte. Es ist Zeit, dass wir nicht nur das Genie dieser Kunst anerkennen, sondern auch die kulturellen Werte, die sie vermittelt.
Friedrich Eduard Eichens, ein Name, der in die Annalen der Geschichte eingehen sollte, nicht nur als talentierter Künstler seiner Zeit, sondern auch als Bewahrer einer Hochkultur und Handwerkskunst, die ewig Bestand hat. In einer Zeit, in der Kultur allzu oft verwässert und um der Beliebtheit willen verändert wird, sollten wir die dauerhaften Werte der Hingabe, Disziplin und Detailverliebtheit, die Männer wie Eichens uns zeigten, hochhalten und bewahren.