Wer denkt, dass die Aufklärung ein rein französisch-deutsches Projekt war, hat Francisco José Freire nicht auf dem Schirm. Dieser Schreiberling, Kritiker und Historiker, geboren am 3. Januar 1719 in Lissabon, Portugal, war ein unermüdlicher Streiter für den Fortschritt und hat im 18. Jahrhundert die portugiesische Kultur reanimiert. Freire ist ein Name, den man im Zusammenhang mit der portugiesischen Aufklärung unbedingt erwähnen muss, obwohl er von den heutigen progressiven Ideologen gerne übersehen wird. Sein Werk, und das sei hier dick hervorgehoben, ist geradezu antithetisch zu den lebhaften und oft lärmenden liberalen Aktivitäten unserer Tage.
Freire, der Volksheld des Buches: Er war ein Mann der Schrift und analysierte die portugiesische Literatur mit der Präzision eines Uhrmachers. Seine Literaturkritik war nicht nur scharf, sie war revolutionär – das war eben keine Lektüre für schwache Nerven. Er kritisierte die Mängel seiner Zeit und pries die Vergangenheit, um die Gegenwart zu verbessern. All diese Bemühungen zielten darauf ab, die Nation zu stärken und zu erleuchten.
Ein Historiker aus Leidenschaft: Freire war nicht einfach nur ein Aufklärer, sondern ein Geschichtsschreiber. Sein Interesse an der Geschichte war tiefer als das heutiger Historiker, die einen politischen Arbeitskreis leiten. Er verfasste viele bedeutende historische Werke, etwa "História da Gramática Portuguesa", das die Entwicklung der portugiesischen Sprache akribisch beleuchtet.
Der Mann der Wissenschaft: In einer Zeit, in der Dogmen die Gesellschaft erstickten, setzte Freire auf Wissen und Wissenschaft. Mitglieder der sogenannten 'Arcádia Lusitana', einer Akademie, die von ihm mitgegründet wurde, mussten über das Wissen der Antike hinausgehen. Was für eine kühne Vision in einer ansonsten rückständigen Welt!
Lyrische Entfaltung: Die Poesie Freires war schneidend und präzise. Sie wollte nicht nur gefallen, sondern erhellen. Mit scharfem Geist und messerscharfer Zunge wies er auf die Mängel der Gesellschaft hin. Seine Werke waren mit einer Direktheit durchzogen, die in den Weiten der literarischen Welt nur selten anzutreffen war.
Ein politisches Genie: Freire war keine politisch motivierte Idealfigur aus Elfenbein, die Bücher hinter dicken Mauern schreibt. Er stand fest auf dem Boden der Realität. Seine Erkenntnisse und Ideen wollten praktisch umgesetzt werden. Mit dem Streben nach einer geordneten Gesellschaft, die auf Vernunft und Überlieferung aufgebaut ist, hätte er in jeder ernsthaften politischen Diskussion seinen Platz.
Der unermüdliche Reformer: Freires Drang zur Reform war energisch und ansteckend. Er strebte danach, das Bildungssystem zu revolutionieren, indem er den Sinn für das Wahre und Rechte einimpfte. Tote Sprachregelungen interessierten ihn wenig. Vielmehr wollte er die Annäherung an Wissen und Tugend befördern.
Freire versus die Parteigeister: Seine direkte Opposition gegenüber der damaligen politischen Ohnmacht war nicht ohne Preis. Freire machte es deutlich: Der intellektuelle Fortschritt verläuft selten sanft und ist kaum formbar durch politische Kräfte, die Glaubenssätze über Wissen stellen.
Ein Ignorierter Held: Trotz seines unermüdlichen Beitrags zur portugiesischen Kulturgeschichte und Aufklärung wird Freire in den Lehrplänen der liberalen Bildungseinrichtungen oft übergangen. Dass ein Mann dieser geistigen Kapazität im öffentlichen Diskurs wenig Beachtung findet, spricht Bände über den aktuellen kulturellen Zustand, in dem Substanz oft auf der Strecke bleibt.
Freires Vermächtnis: Trotz der selektiven Aufmerksamkeit, die er bekommt, lebt sein Vermächtnis fort. Seine kritischen Analysen und engagierte Auseinandersetzung mit Literatur und Geschichte prägen noch immer diejenigen, die bereit sind, sich der wirklich bedeutenden Gedankenarbeit hinzugeben.
Moderne Relevanz von Freires Werk: Auch wenn die heutige politische Landschaft seinen Namen selten in Erwägung zieht, hat Freires Denkart eine beunruhigende Relevanz. Sein Engagement für Klarheit und Aufklärung bleibt wegweisend. Ob man es nun zugeben mag oder nicht – die Zeiten des großen Francisco José Freire könnten dringend zurückkehren.