Faye D'Souza ist wie das Farbfernsehen: laut, auffällig und schwer zu ignorieren. Geboren in Mangaluru, Indien, hat sie sich durch ihre Arbeit als Journalistin und Moderatorin schnell einen Namen gemacht. D'Souza präsentierte die abendliche Talkshow „The Urban Debate“ auf Mirror Now, die sich auf sozialpolitische Themen konzentriert. Doch war das alles wirklich aufschlussreich oder einfach nur ein wohldurchdachter Hype, der den Zuschauern von Metropolen gefiel?
Die selbsterklärte Stimme des Volkes prangert regelmäßig Politik, Wirtschaft und Pandemiebekämpfung an. Keine Entscheidungsträger, keine etablierte Praxis bleibt unkritisiert. Doch stellt sich die Frage: Was ist D'Souzas ultimatives Ziel? Die Art und Weise, wie sie Brände entfacht, dann in den sozialen Medien imitierte Lösungen präsentiert und zum nächsten heißen Thema übergeht, lässt einige Kritiker vermuten, dass es um Einschaltquoten und nicht um tatsächlichen Einfluss gegangen sein könnte.
Faye D'Souza bezeichnet sich selbst als Advokatin für Wahrheit und Gerechtigkeit. Jedoch stellt sich die Frage: Welche Art von Wahrheit? Die Art von Wahrheit, die von Schlagzeilen lebt und in Buzzwörtern kulminiert? D'Souzas Arbeit beleuchtet Missstände, gewiss, aber ebenso vermischen sich Fakten und Meinungen zu einem extrem relevanten, wenn auch subjektiv gefärbten Narrativ. Das bahnt den Weg zur Scheinwerflampe der Aufmerksamkeitsökonomie, bei der der Lärm oft größer ist als die Lösungskompetenz.
In einer Zeit, in der die Informationsflut gigantisch ist, sollte sich ein gewisses Verantwortungsbewusstsein zu einer höheren Priorität entwickeln. Wer aber dennoch das Spektakel sucht, wird bei Faye D'Souza fündig. Ihr Stil ist es, in hochfrequentierten Arenen Eindrücke zu hinterlassen, sei es durch anfeuernde Debatten oder durch digitale Postings, die das Internet fieberhaft und in Minuten köcheln lassen.
Kritische Stimmen fragen hingegen: Wo ist die Nachhaltigkeit? Ist es nicht an der Zeit, dass eine journalistische Plattform nicht nur die eigene Popularität anheizt, sondern auch den schwachen Impuls des Wandels beschleunigt? Die Beständigkeit der Themenbearbeitung gerät jedenfalls oft ins Hintertreffen. An einem Tag der Aufreger, am nächsten vergessen. Doch wer braucht schon wirklich Kontinuität, wenn man mit flatterhaften Skandalen plaudern kann?
Faye D'Souza wird zweifelsohne als eine Kraft des Journalismus betrachtet, die ein aktuelles Bedürfnis abdeckt. Aber haltet euch fest, bevor ihr in eine Debatte investiert, die genau dafür geschaffen zu sein scheint, die kognitive Dissonanz zu vergrößern, anstatt sie zu beseitigen. In einem Medienumfeld, wo jeder Klick zählt, wird das Ergebnis oft nach den unzähligen Reaktionen gemessen. Hier wird Öffentlichkeitsarbeit mit Journalismus oft gleichgesetzt.
Was bei ihrer Arbeit vernachlässigt werden könnte, ist der Blick über den Horizont: die langfristigen Auswirkungen von schnittiger Mondpropaganda. Überschwängliche Narrative ziehen die Aufmerksamkeit auf sich, aber wie steht es mit der Substantiierung? Stellt euch vor, man fährt ein schnelles Auto: Vollgas gibt einen Adrenalinschub, aber wenn man nie die Bremsen benutzt, dann braucht es keinen Ausweg, sondern endet irgendwann unweigerlich im Tempowahn.
Schrieben wir in einer anderen Zeit, man könnte erwarten, dass auch jemand wie Faye D'Souza bei einer der traditionellen Nachrichtenagenturen zurückhaltender wäre. Doch heutzutage steht die gegenseitige Beeinflussung der Öffentlichkeit im Vordergrund, und die mediale Präsenz auch um ihrer selbst willen ist die Regel. Währenddessen bleibt der wesentliche Aspekt einer integren Berichterstattung ungenutzt irgendwo im Stillen verborgen.
Ob D'Souzas Einfluss euer Erbe mitgestaltet oder sich verflüchtigt, wird die Zeit zeigen. Aber sie erinnert an ein besonderes Spektrum der Nachrichtenproduktion: das attention seeking. Wo soziale Medien und Selbstvermarktung zu einer untrennbaren Einheit verschmelzen, wird die Botschaft an sich oft zweitrangig. Die Welt mag sich ändern, aber die Lust am Spektakel bleibt, und Faye D'Souza hat darin unlängst ihre Rolle gefunden.