Wäre Ernest Everett Just ein Aktientipp, würden seine Wertpapiere den Markt sprengen. Dieser brillante Zellbiologe, 1883 in Charleston, South Carolina, geboren, zeigte der wissenschaftlichen Welt, dass es mehr zu entdecken gibt, als unsere westlichen Elfenbeintürme für möglich halten. Mit seiner Arbeit zur experimentellen Embryologie verpasste Just der Wissenschaft einen wahren Evolutionsschub—kein Wunder, dass er 1929 unter jubelnder Anerkennung seine Forschungen an der renommierten Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in Berlin fortsetzte. Die Frage lautet: Warum kennt kaum jemand diesen Pionier des Lebens aus der südlichen Hemisphäre?
Ernest Just war kein üblicher Wissenschaftler. Anstatt wie ein Eichhörnchen in einem Käfig im Labor zu sitzen, war er ein Mann, der im Ozean tauchte und die Geheimnisse des Lebens erforschte. Er wollte verstehen, wie sich Zellen auf natürliche Weise in echte Organismen entwickeln. Man könnte fast sagen, dass er die Blaupause für unsere moderne embryonale Forschung geschaffen hat, denn seine Studien an Meereswürmern und Seeigeln halfen, wesentliche Prozesse zu entschlüsseln. Ihm haben wir einige der innovativsten Entdeckungen zu verdanken, die heute immer noch aktuell sind. Natürlich zog er damit den Neid traditioneller Schriftgelehrter auf sich, die nur allzu gerne bewiesene Modelle verteidigten, anstatt das Unerforschte zu wagen.
Ernest Everett Just war auch in einer anderen Hinsicht seiner Zeit voraus. In einer Ära, in der Rassentrennung und Diskriminierung an der Tagesordnung waren, kämpfte Just darum, an der University of Chicago und später an der Howard University unter Bedingungen zu forschen, die ihn nicht behinderten. Wäre da nur nicht dieser beständige Wind der Gleichgültigkeit gegen Menschenrechte gewesen, die ihn anstachelte, ins liberalere Europa zu gehen. Dort stieß er auf mehr Akzeptanz und konnte ungehindert forschen. Der Rassismus in Amerika hielt intellektuelle Größen wie ihn amerikanischen Labs aus weiteren Forschungswesen zurück—ein Verlust, den man bis heute spürt.
Die wissenschaftliche Gemeinschaft wirft Just vor, nur ein Spezialist für Seeigel zu sein. Doch seine Forschungsmethoden revolutionierten viele Bereiche, einschließlich der Physiologie und Morphologie. Während die meisten Forscher weiterhin den traditionellen Weg verfolgten, entschied sich Just, die Lebensprozesse im Organismus zu erkunden. Ihm ging es nicht nur darum, wie Zellen funktionieren, sondern warum sie das tun, was sie tun. Indem er sich auf das Verständnis des Lebens aus natürlichen Bedingungen konzentrierte, öffnete Just die Tür für orginale Ansätze, die sich als entscheidend für die moderne Zellbiologie erweisen sollten.
Er entwickelte die Theorie zur Zelloberflächeninteraktion, indem er auf den „Rhythmus“ der Zellteilung setzte, anstatt sich nur auf die Genetik allein zu verlassen. Das führte zu vielen weiteren Entdeckungen, wie die Erkenntnis, dass nicht die DNA allein der absolute Herrscher der embryonalen Entwicklung ist. Das alles klingt jetzt fast wie eine Fußnote der Geschichte, obwohl seine Forschungen grundlegende Fragen zur Basis unserer Existenzen berühren.
Doch, ob Sie es glauben oder nicht, es war nicht nur wissenschaftliche Erkenntnis, die Ernest Just vorantrieb. Sein Glaube an das Unentdeckte, ob im Mindesten, bedeutete, dass Just auch an die Freiheit des Forschers glaubte. Man könnte fast seine Lebensgeschichte als eine Metapher für den eisenharten Wettbewerb um die Wahrheit betrachten, den Mut, Unterschiede aus Gold zu schürfen, wenn alle anderen in die gleiche alte Mine kriechen.
Es sollte nicht vergessen werden, dass Just trotz seiner bahnbrechenden Arbeit oft im Schatten seiner Zeitgenossen wie Thomas Hunt Morgan stand. Warum? Geschichtsfälschung nennt man das, wenn man es von einem bestimmten Standpunkt aus betrachtet. Sicher, Morgan erhielt einen Nobelpreis und gilt als Vater der modernen Genetik, aber Just war es, der das Feld der Entwicklung und Reproduktion neu definierte. Man könnte sagen, er stand auf den Schultern anderer Nobelpreisträger und schwamm mit diesen gegen einen Strom voller 'gut gemeinter Ratschläge'.
Unterm Strich bleibt Ernest Everett Just eine jener herausragenden Figuren der Wissenschaft, die gegen den Strom schwammen, oft gegen die Widerstände der durchschnittlichen Mittelmäßigkeit. Die Konservativen erkennen den Wert harter Arbeit und unermüdlichen Strebens, ganz gleich, wie die Herausforderungen auch bereitstehen. Lassen Sie sich nicht von den Liberalisten einreden, Wissenschaft hätte nur ein Gesicht. Die wahre Exzellenz kommt oft aus den unbemerkten Ecken der Welt und in der Form derer, die gegen alle Widrigkeiten den Weg zur Exzellenz finden, an die andere nicht einmal denken.