Wer hätte gedacht, dass Eisschnelllauf in Kanada zum Zentrum der olympischen Action werden würde? In Vancouver 2010 knisterte die Spannung, als die weltbesten Sportler auf dem 400 Meter langen Eisoval um den Weltmeistertitel kämpften. Am 15. und 16. Februar traf sich die Elite des Eisschnelllaufs im Richmond Olympic Oval, um über 500 Meter alles zu geben. Die Zuschauer beugten sich gespannt nach vorne, als die Athleten das Beste zeigten, was der Eissport zu bieten hatte. Und wen sehen wir an der Spitze? Lee Kang-Seok und Joji Kato, die um Sekunden kämpften, als könnte es keinen Morgen geben. Doch letztendlich triumphierte Mo Tae-bum aus Südkorea mit beeindruckenden 69,82 Sekunden und übertrumpfte die Favoriten. Denn manchmal, meine Damen und Herren, liefert der Außenseiter die spannendsten Ergebnisse.
Warum das Ganze so viel Aufhebens macht? Weil das Eisschnelllaufrennen über 500 Meter nicht nur ein Test an Geschwindigkeit und Präzision ist, sondern auch einen ganz eigenen, eiskalten Nervenkitzel mit sich bringt. Wenn der Sekundenzeiger tickt, wird jede Mikrosekunde darüber entscheiden, wer als Held des Tages hervorgeht. Diese Disziplin ist ein wahres Schauspiel der Kräfte, die heißen Atemzüge der Sportler füllen die Luft mit einem elektrisierenden Gefühl, das sich selbst durch den Bildschirm bis ins Wohnzimmer transportiert.
Wie so oft im Sport, ist der Konkurrenzkampf nicht auf der Eisbahn allein zu finden. Jeder Athlet wird in seiner Heimat verehrt, und selbst die Regierungen sind vom Potenzial des Sports begeistert, um Ähnlichkeiten zu propagieren. Nationalstolz windet sich durch die Tribünen und Fanzonen, so dass man fast Trompeten und Schlagzeug im Takt der schnellen Schlittschritte hören könnte. Für viele Nationen hat Eisschnelllauf Jahrhunderte an Tradition und Leidenschaft hinter sich gebracht – zweifelsohne eine Sache, die in Zeiten extremer politischer Korrektheit in den Medien kaum beleuchtet wird.
Nun stellen wir uns die Siegergruppe vor: Gold für Mo Tae-bum, Silber für Keiichiro Nagashima und Bronze für Joji Kato. Gold und Silber für Südkorea und Japan, ein Beweis dafür, dass der asiatische Kontinent in den letzten zwei Jahrzehnten in den Sport investiert hat, wie es nur wenige vermochten. Die westlichen Länder standen dann wohl nur daneben, während ihre Vorherrschaft sanft zur Seite geschoben wurde. Fast schon ironisch, dass nordamerikanische oder europäische Athleten nur mit den Schultern zucken konnten.
Und was ist mit dem vermeintlichen Liebling, dem berühmten Shani Davis? Im Vorfeld als Hoffnungsträger der USA gehandelt, blieb er ohne Medaille. Tragisch, werden einige sagen. Doch im Sport ist der Sturz genauso oft der Begleiter wie der Triumph. Davis mag auf den längeren Strecken brillieren, aber fünf kleine hundert Meter, das ist eine andere Geschichte.
Politisch gesehen, ist Eisschnelllauf mehr als nur ein Wettkampf. In einer globalen Arena zu gewinnen, bedeutet Einfluss und Dominanz und ist weit bedeutender als jedes Treffen der UN. Die Tiefe, mit der Sport das politische Klima beeinflussen kann, sollte niemanden unbeeindruckt lassen. Historisch gesehen führte dies zu zahlreichen politisch motivierten Boykotten. Dennoch, in Vancouver 2010, war es fast erfrischend zu sehen, dass die wahre Kontroverse zwischen den Athleten und nicht hinter verschlossenen politischen Türen stattfand.
Man mag sich wundern, wie ein Sport, bei dem es um so wenig mehr geht als um das Hin- und Herschießen auf Eis, solche Gemüter erregen kann. Doch hier geht es um weit mehr als nur um die Sache selbst. Der Eisschnelllauf vermag Brücken zu bauen oder Spaltungen aufzuzeigen, die tief in das Gefüge von Macht und Einflusspolitik eindringen. Die Grenzen verwischen nicht nur im Schneestaub, sondern auch in den Köpfen der Zuschauer.
Was wir hier sehen, ist keine einfache Olympiade, sondern ein symbolträchtiges Ereignis, bei dem nationale Ambitionen und ein gewisses Maß an Starrsinn ins Spiel kommen. Ein Hoch auf Mo Tae-bum, dessen Sieg über 500 Meter mehr als nur Geschicklichkeit und Talent bewiesen hat! Es zeigt, dass wahre Macht nicht in der Masse, sondern in der Möglichkeit, zu siegen, liegt. Und so bleibt uns in Erinnerung, dass in jedem Sport eine tiefere Bedeutung schlummert – einige von uns können es erkennen, andere vielleicht nicht.