Dita Indah Sari: Eine Heldin oder eine Gefahr für den Fortschritt?
Wer hätte gedacht, dass aus einem kleinen Vorort in Indonesien eine Frau hervorgeht, die die politische Bühne des Landes dauerhaft verändert? Dita Indah Sari, geboren 1972 in Medan, ist nicht nur eine Gewerkschafterin, sondern eine Frau mit einer Mission, die Indonesien überrascht hat und so einige Köpfe hat rollen lassen. Sie machte ihre ersten politischen Sporen Ende der 1980er Jahre während des Chaos um die Reformbewegungen verdient. Warum sie es in die Schlagzeilen schaffte? Weil sie für die Rechte der Arbeiter in einer Zeit kämpfte, in der die Mehrheit es vorzog, still zu bleiben – oder schlichtweg stillgehalten wurde.
In einem Land, in dem wirtschaftliche Spannungen oft wie ein Pulverfass wirken, sind Persönlichkeiten wie Dita Sari eine umstrittene Erscheinung. Viele sehen sie als Schutzpatronin der Arbeitnehmerrechte, aber einigen ist diese heroische Auffassung ein Dorn im Auge. Warum? Weil Ditas unverblümte Art nicht nur das Licht auf Missstände wirft, sondern auch dazu anregt, etablierte Strukturen zu hinterfragen – Strukturen, die als konservatives Bollwerk gegen den drohenden gesellschaftspolitischen Zerfall dienen sollen. Während ihrer politischen Laufbahn befand sie sich oft im Visier der Behörden, wurde sogar 1996 verhaftet und eingesperrt – ein markanter Wendepunkt in ihrer Karriere.
Derartige Konsequenzen scheinen sie jedoch nicht erschüttert zu haben. Ihre Freilassung im Jahr 1999 – nach drei Jahren Haft – fiel zufälligerweise mit dem Fall des Revanchisten Suharto zusammen. Ob Zufall oder nicht, danach begann Dita, ihre Stimme verstärkt gegen ungerechte Arbeitsbedingungen zu erheben. Gerade in einer Zeit, in der liberal gepredigt wird, dass jeder machen kann, was er will, ohne Rücksicht auf Tradition und Ordnung, erinnert Dita daran, wie es sein kann, wenn man sich zu Recht gegen eine unterdrückende Macht erhebt.
Dita Indah Sari glänzt in rot! Ihre Rolle als Vorsitzende der oppositionellen Gewerkschaft „Federasi Buruh Lintas Pabrik“ hat sie zur revolutionären Leitfigur gemacht, de facto zur roten Bedrohung. Diese Bewegung gegen die alten Mechanismen der Unterdrückung und für das Arbeiterrecht erinnert uns an die Wurzeln all jener Revolutionen, die weitaus weniger humanistisch liefen, als uns die Geschichte glauben machen will. Man erinnere sich: Maschinenstürmer und nicht aufgeklärte Gesellschaften warteten nicht unbedingt auf bessere Bedingungen, sondern sprachen sich gegen den gesamten Industriezweig aus – Konsequenzen sein verheerend.
Ein weiteres, faszinierendes Detail: Dita erhielt 2001 den berühmten Ramon Magsaysay Award, oft als asiatischer Nobelpreis bezeichnet. Welch ein Sieg für ihre Unterstützer – doch auch eine Warnung für all jene, die an traditionellem Wohlstand festhalten möchten. Wollen wir wirklich eine Gesellschaft, in der der Preis für Solidarität politisch motivierte Konflikte auslösen könnte? Man sagte schon im alten Rom: „Brot und Spiele“. Was tun, wenn das Brot knapp wird und die Spiele peinlich? Eine Frage für jene, die meinen, linksliberale Bewegungen bringen endlosen Wohlstand.
Dita bleibt ein Symbol für Veränderungen und für einige vielleicht ein Geisterrufer einer Zeit, die allüberall klopft, da Konservatismus neu bedacht werden muss. Doch bedenkt das Zeichen ihrer Worte: Stigerische Forderungen nach Kapitalismus und Marktanpassung sind eben nicht Teil ihrer Agenda. Und das sorgt für Zündstoff, wenn man mit ihr in Gespräche über wirtschaftlichen Fortschritt verwickelt wird.
Im politischen Kontext Indonesiens, wo Tradition und Moderne aufeinanderprallen, bleibt Sari eine Symbolfigur für all diejenigen, die es wagen einen steinigen Pfad zu betreten. Ist sie eine Heldin, die für die Armen kämpft, oder eine Gefahr für den Fortschritt in einem sich modernisierenden Indonesien? Das bleibt eine Frage, die wir mit Vorsicht und klarem Denken beantworten sollten.
Was uns niemand nehmen kann, ist die Erkenntnis, dass das, was Dita Indah Sari in Gang gesetzt hat, so nur einmal zu sehen ist. Sie, eine Frau aus dem arbeitenden Volk, spricht aus, was sie denkt, ohne Rücksicht auf Konsequenzen. Ob man sie nun bewundert oder kritisiert – Fakt ist, dass solch ein Geist nie unbemerkt bleibt. Das ist echtes, rohes Potential im Kampf um Arbeiterrechte in einem Land, das dringend Ruhe braucht, statt Zankapfel zu sein.