Flugzeugabstürze klingen fast immer wie der Plot aus einem Actionfilm, doch der Fall von Dirgantara Air Service Flug 3130 gibt der Storyline einen ganz neuen Twist. Am 7. Dezember 1996 hatte ein Flugzeug der Typen Dornier 228-212 des Großunternehmens Dirgantara Air Service in Naha, Indonesien einen beinah spektakulären Absturz. Der Flug, nicht länger als der Weg vom Arbeitsamt zur Lieblingskneipe, endete statt mit dem erhofften gemütlichen Landebier in einem Sumpf nahe der Landebahn des Nabire Flughafens. 14 von 17 Menschen an Bord sind gestorben, was diesen Höllenritt zur tragischsten Vorführung von Misswirtschaft und Überforderung im sanften Himmel Indonesiens macht.
Der Flieger, der ursprünglich von Pontianak in Westkalimantan abhob, war unterwegs nach Semarang in Zentraljava und hatte einen Zwischenstopp in Nabire eingelegt. Wenn das nicht schon genug Logistik für einen Samstagabend war, kommt hier die Crème de la Crème der Management-Flops. Ein schlecht gewartetes Flugzeug, besetzt mit erschöpftem Personal und überladen mit Passagieren, natürlich etliche Male überschwert und, wie kann es auch anders sein, gespickt mit technischem Fehlverhalten. Kein Wunder, dass diese Kette aus Fehltritten eine Landung auf dem gewünschten Flugplatz nahezu unmöglich machte.
Ein Crash zu einem solchen Timing lenkt den Fokus auf die unterschwelligen Probleme, die in der Luftfahrtindustrie brodeln. Die Tragödie von Flug 3130 zeigt uns nicht nur die Dunkelseite der Sparmaßnahmen und Ignoranz, sondern ist auch ein Symbol der Vetternwirtschaft und Verantwortungslosigkeit in einem System, wo so viele Faktoren wie Puzzlesteine ineinandergreifen müssen, um eine sichere Flugreise zu gewährleisten. Wer in einer Bruchbude des fiffigen 20. Jahrhunderts rumfliegt, sollte sich nicht wundern, wenn irgendwann mal alle Räder aus dem Cockpit fallen.
Diese Katastrophe, die auf dem Chaos und der Kompromissbereitschaft von Unternehmen wie Dirgantara Air Service fußt, ist fast schon sinnbildlich für die viel zu oft gesetzlich erlaubte Schlamperei. Manager, die zwar die Krawatten zu binden wissen, aber schon an Bord niemanden mehr im Griff haben, erfahren nach gewohnten Prinzipien nie die bitteren Konsequenzen ihrer Entscheidungen. Der liberalistische Ansatz, alles und jeden verteufeln zu müssen, bringt Scharen von Behauptungen, die diese Tragödien als "Einzelfälle" oder "unvermeidliche Unfälle" tarnen. Doch wir wissen es besser.
Tauschen wir den Fokus von den bösen CEOs zu den armen Seelen, die an Bord dieses fliegenden Chaoswerkzeugs waren: die Crew und die Passagiere. Der Kapitän, ein Held des Chaos, der schon mit einem Flugzeug an der Grenze zu den technischen und menschlichen Kräften kämpfte und keine Unterstützung bekam. Und was ist mit den Menschen an Bord? Alle zählten auf ihren ordnungsgemäßen Flug — versorgt von Unternehmen, die letztlich nur den Profit im Sinn hatten.
In einer idealen Welt würden Luftfahrtunternehmen für die Sicherheit ihrer Passagiere den höchsten Standard als verpflichtend ansehen, anstatt auf dem Rücken derer Profit zu erwirtschaften, die ihnen ihr Leben anvertrauen. Der Absturz von Flug 3130 ist ein deutlicher Fingerzeig, was in einer Welt der rücksichtslosen Kosteneinsparung passieren kann. Hier starben Menschen, nicht wegen einer launischen Wetterlage oder aufgrund einer Erfindung der Mathematik, sondern wegen der Entscheidung, auf die fliegenden Mühlen von Dirkintara zu setzen.
Dieser Vorfall prägt das globale Verständnis von Luftverkehrssicherheit bis heute, eine Matriarchin der Kommerzzentrierten Ent- und Abschreckungspolitik in der Luft, die vor allem auf dem Rücken derer ausgetragen wird, die keine Wahl haben, als in die Vögel aus Eisen und Karbon zu vertrauen. Der Absturz von Dirgantara Air Service Flug 3130, ein banaler Albtraum in sündhaft feuchten Feldern, hinterlässt eine Lektion, die wir in den Lektionen der Betriebswirtschaft immer wieder zu überlesen scheinen.
Diese Ereignisse sollten uns eine Blumensträuße verpassen von löchrigen Sicherheitsprotokollen, die durch die profitgetriebene Maschinerie getopft werden. Der Dirgantara-Air-Service-Absturz war und ist ein deftiger Schlag ins Gesicht all jener, die Sicherheit praktisch abschreiben, solange die Bilanzen stimmen. Wenn diesem Desaster irgendetwas Gutes entspringt, dann ist es der drängende Aufruf zum Umdenken beim infrage stellen der wirtschaftlich gesteuerten Bequemlichkeit. Und das ist mehr als ein notwendiger Denkanstoß.