Wer kennt nicht den legendären Titel "Der Club der verlorenen Jungen"? Schon der Name klingt nach Abenteuer, Verlust und dem großen Unbekannten. Doch es ist weit mehr als nur ein spannendes Jugendbuch. Vielfach wurde es als Metapher für unsere moderne Gesellschaft verwendet, in der die Jungen, sind wir ehrlich, verloren scheinen. Wer sind diese verlorenen Jungen und warum? Diese Frage stellt sich berechtigterweise; diese Frage hat das Potenzial, unseren Blick auf Jugend und Gesellschaft für immer zu verändern. Und ja, es macht der heutigen Jugendpolitik eindeutig klar, welchen Weg sie eingeschlagen hat.
Schauen wir uns an, was passiert ist. Die Jungen im „Club der verlorenen Jungen“ sind keine fantasievollen Charaktere aus einem Märchen - sie sind ein Spiegelbild der Realität. Sie sind die Jungen, meist aus Mittelstands- und Arbeiterfamilien, die in den letzten Jahrzehnten im Bildungssystem und in der Arbeitswelt auf der Strecke geblieben sind. Ihre Hoffnungen werden von einer Gesellschaft erdrückt, die behauptet, für Gleichheit zu kämpfen, aber gleichzeitig keine Lösungen anbietet. Der Club bezieht sich damit durchaus auf das, was die Gesellschaft geschaffen hat: Jungen, die keine Vorbilder mehr haben, keine traditionellen Werte mehr schätzen dürfen, und vor allem keine Plattform mehr bekommen.
Politiker waren nie scheu, über die Probleme zu sprechen, aber es fehlt eindeutig an Taten und Ergebnissen. Der Diskurs hat sich hin zu Themen wie Inklusion und Gendergerechtigkeit verschoben. Nicht, dass sie unwichtig wären, aber sie haben es geschafft, die Diskussion über die Zukunft und das Wohl der Jungen an den Rand zu drängen. Angetrieben von einem Bedürfnis, politisch korrekt zu sein, ignoriert man den Kampf der Jungen um Anerkennung und Selbstverwirklichung.
Es ist kein Geheimnis, dass Jungen in der Bildung im Nachteil sind. Schon in der Grundschule schneiden Jungen schlechter bei Lesen und Schreiben ab als Mädchen. Diese Tendenz setzt sich in weiterführenden Schulen und Universitäten fort, wo sie unterrepräsentiert sind. Und was macht das Bildungssystem? Es übt Druck auf sie aus, sich anzupassen, still zu sein und sich homogen in die gesellschaftlichen Erwartungen einzufügen. Die verlorenen Jungen finden weder Gehör noch die Unterstützung, die sie brauchen, um erfolgreich zu sein.
Dann gibt es die verzweifelte Lage vieler junger Männer auf dem Arbeitsmarkt. In einer Welt, in der akademische Qualifikationen immer wichtiger werden, dominieren Mädchen und Frauen zunehmend die Uniabschlüsse. Die traditionellen Berufe, in denen viele Jungen ihr Können unter Beweis stellten, sind in einem Tempo verschwunden, das beobachtet, aber selten kritisiert wurde. Doch sind wirklich alle Jungen für ein akademisches Leben geeignet? Sicherlich nicht. Trotzdem hat die Gesellschaft ihren Kurs nicht überdacht.
Das Familienleben hat sich ebenfalls verändert, und es gibt Zahlen, die sagen, dass Jungen in Familien mit alleinerziehenden Müttern weniger Förderung erfahren. Kein Vater, keine Anleitung, kein männliches Vorbild - so sehen viele der verlorenen Jungen ihre Zukunft. Wo soll ein junger Mann in der Konkurrenz zu selbststarken Frauen, weichgespülten Werten und einer ernüchternd unbarmherzigen Gesellschaft bestehen lernen?
Schließlich kommt die Politik ins Spiel. Politiker sollten doch die Lösung haben, diese verlorenen Seelen zu retten, aber was sehen wir? Steuererleichterungen für alles Mögliche, aber keine direkte Förderung von Programmen für Jungen. Die Priorität scheint hier verwechselt worden zu sein. Stattdessen wird der Finger auf Vieles gezeigt, aber niemand ist bereit, direkt zu handeln.
Es ist an der Zeit, dass wir uns bewusst werden, wie wichtig es ist, diesen Jungen wieder Hoffnung zu geben. So wie der Club nie für verlorene Ursprünge gegessen oder für immer als verloren abgestempelt sein muss. Wir brauchen engagierte Mentoren, mehr Handwerksausbildungen, Praktika, die wertvoll sind und nicht nur auf dem Papier existieren. Investitionen in Männerhäuser, Bildungsmöglichkeiten speziell für Jungen und Workshops, die sie vorbereiten für eine Zukunft, die genauso unsicher ist wie die politische Landschaft, in der wir leben.
Die liberalen Ansätze mögen für einige funktioniert haben, aber was hat sich für die Jungen geändert? Lasst uns den Schalter umlegen und uns ernsthaft überlegen, wie man den Club der verlorenen Jungen retten kann, bevor es zu spät ist.