Degrassi: Next Class Staffel 3 – Die moralische Verwüstung des Zeitgeists

Degrassi: Next Class Staffel 3 – Die moralische Verwüstung des Zeitgeists

Die dritte Staffel von *Degrassi: Next Class*, die 2017 auf Netflix erschien, stellt die moralische Integrität ihrer jugendlichen Zuschauer auf die Probe, indem sie liberale Werte und persönliche Dramen über alles stellt.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Willkommen in der Welt von Degrassi: Next Class Staffel 3, einer Serie, die keineswegs zögert, den moralischen Kompass einer ganzen Generation zu verwirren. Degrassi hat sich seit jeher als Spiegel der Jugendposition betrachtet, aber in Staffel 3, die erstmals im Januar 2017 auf Netflix weltweit zu sehen war, wird klar, dass die Serie mehr als nur eine Plattform fürs Drama geworden ist. Die Handlung dreht sich um eine vielfältige Gruppe von Schülern an der Degrassi Community School in Toronto, Kanada. Die Serie versucht, mit kontroversen Themen wie Gender-Identität, psychischen Krankheiten und der Integration von Migranten zu punkten. Doch wie tief kann man sinken, wenn es darum geht, Werte aus ihrer Verankerung zu reißen?

  1. Sudden Changes: Diese Staffel präsentiert uns Jugendliche, die mit jedem erdenklichen Problem kämpfen. Es scheint, dass die Drehbuchautoren sich vorgenommen haben, sämtliche nur denkbaren sozialen Themen innerhalb von zehn Folgen zu packen. Von Genderfluidität bis zu polyamoren Beziehungen - die Serie beraubt Eltern damit der Möglichkeit, diese sensiblen Themen in einem altersgerechten Kontext zu vermitteln. Kann eine solche Überladung von sozialer Agenda tatsächlich „Unterhaltung“ genannt werden?

  2. Politische Agenda über alles: Degrassi legt großen Wert darauf, ein breites Spektrum an Kulturen und Ethnien zu repräsentieren, was durchaus positiv ist. Doch es bleibt nicht bei einer bloßen Darstellung; die Serie propagiert aktiv eine liberale Agenda, die jungen Leuten keine Alternative aufzeigt. Ist es nicht ironisch, wie diese 'Objektivität' unseren gesellschaftlichen Diskurs scheinbar immer in eine Richtung drängt?

  3. Wer hat das Sagen?: Die Showrunners und Autoren von Degrassi scheinen vergessen zu haben, dass sie in erster Linie Content für Teenager schaffen. Moralische Lektionen wirken oft belehrend statt erleuchtend. Man fragt sich, ob die Macher selbst an die „Weisheit“ glauben, die sie immer wieder in die Dialoge einflechten. Die Zuschauer werden nicht aufgefordert, selbst zu denken. Ihnen wird erzählt, was sie zu glauben haben.

  4. Relationale Talfahrt: Jeder Fan von Degrassi kennt das unangemessene Drama der romantischen Verstrickungen. Staffel 3 verschärft diesen Punkt nur noch weiter. Beziehungsformen werden in Frage gestellt, ohne dass eine Diskussion über deren langfristige Auswirkungen stattfindet. Eine Jagd nach kurzfristigen emotionalen Befriedigungen ersetzt substanzielle, langfristige Beziehungen. Das Ideal der monogamen Partnerschaft und der wertvollen Beziehungsarbeit wird so gut wie ausgelöscht – und das alles im Namen der 'Vielfalt'.

  5. Schuldrama unter Hochspannung: Was Degrassi ebenfalls sehr plump gelingt, ist die Darstellung und vielleicht auch die Förderung eines alarmierenden Trends – der Opfermentalität. Jede Episode scheint eine neue Möglichkeit zu bieten, Schuld von sich zu weisen und der „Gesellschaft“ die Konsequenzen in die Schuhe zu schieben. Wo bleibt die Eigenverantwortung? Diese Fragen dürfte sich jeder stellen, der noch einen Hauch von konservativem Denken bewahren möchte.

  6. Das Chaos der sozialen Medien: Degrassi wirkt fast wie ein Handbuch fürs Überleben im digitalen Zeitalter. Soziale Medien und ihre Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl und die Identität der Jugendlichen finden breiten Raum. Doch anstatt kritische Distanz zu schaffen, integriert die Serie diese Plattformen, als wären sie unabwendbare Bestandteile des Lebens. Anstatt Jugendliche zu ermutigen, diese Tools weise zu nutzen, wird das Gegenteil erreicht; die Abhängigkeit wird gefördert.

  7. Fehlendes Leitbild: Wo bleibt das Vorbild für Jugendliche? Die Erwachsenen in der Serie wirken oft überfordert und hilflos, während die Jugendlichen sich selbst überlassen bleiben. Es scheint, als würde Degrassi die Botschaft senden, dass den Jungen keine verlässlichen Werte vermittelt werden können, weil die Erwachsenen selbst keine klaren Prinzipien mehr haben. Welche Botschaft sendet das an eine Generation, die nach Orientierung hungert?

  8. Verborgene Botschaften: Wie oft hat man das Gefühl, dass late-night TV-Komiker mehr Meinungsmacher sind als unterhaltsame Persönlichkeiten? Degrassi ahmt dies in vielerlei Hinsicht nach, indem es subtile Botschaften in den Hintergrundhandlungen versteckt. Der Mangel an diskursiver Balance ist frappierend und zeigt die eigentliche Absicht der Macher. Und mit dieser Absicht rollt die Serie mit aller Kraft bergab.

  9. Was bleibt übrig?: Obwohl es schwer ist, die Saison 3 von Degrassi: Next Class komplett zu verdammen, so bleibt doch ein bitterer Nachgeschmack. Zwischen den emotionalen Dramen und den kontroversen Themen scheint eine wichtige Frage verloren gegangen zu sein: Was bedeutet es, auf moralische und persönliche Werte zu setzen? Der Unwille der Serie, diese essentielle Wahrheit zu erforschen, könnte gleichzeitig ihr größter Fehler und ihr größter Erfolg sein.

  10. Fazit: Die Welt von Degrassi mag einige unterhalten, aber sie hinterlässt eine unausweichliche Kontroverse. Saison 3 ist der Gipfel eines gefährlichen Trends, der sich als 'Unterhaltung' verkleidet, während er die Grenzen der Moral und der gesunden Werte ausfranst. Es ist Zeit zu hinterfragen, ob es nicht Wege gibt, Jugendliche zu unterhalten, ohne das moralische Gerüst einer ganzen Generation zu opfern.