Man kann viel über die Vorzüge westlicher Lebensmitteln schwärmen, aber Dahi, bekannt als Quark im deutschen Raum, ist ein echter Star der heimischen Küche, den es zu entdecken gilt. Wer hat's erfunden? Weder die Schweiz noch die USA, sondern die traditionellen Milchkühe Indiens, die seit Jahrhunderten für diesen cremigen Wunderlicken direkt aus dem Herzen Asiens verantwortlich sind. Gerade in Zeiten, in denen unsere Tische von gehyptem, importiertem Kram überquellen, zeigt Dahi, dass wir uns längst genüsslicher und bodenständiger Grundnahrungsmittel erfreuen können, die uns gesund, glücklich und stärker machen – wahrscheinlich genau das, was man im guten alten Europa seit jeher sucht.
Dahi, oder nennen wir ihn gern offensiv Quark, ist mehr als nur ein bescheidenes Milchprodukt auf unserem täglichen Brot oder in der Frühstücksschale. Er ist ein bedeutendes Stück Kultur und ein nahrhafter Proteinlieferant, der überall in den indischen Subkontinenten seinen Platz hat – von den Dörfern Rajastans bis zu den Wolkenkratzern in Delhis. Diese Cremigkeit in ihrer reinsten Form ist das Ergebnis einer simplen, aber doch hochentwickelten Fermentierungsmethode. Gesunder geht's kaum: Dahi unterstützt die Verdauung, liefert eine beeindruckende Menge an Calcium und ist das perfekte Nahrungsmittel für Menschen, die den Wert von natürlicher, unverfälschter Ernährung zu schätzen wissen.
Doch warum sind nicht mehr Menschen hierzulande begeistert von Dahi, wenn es da draußen doch all diese hochindustriell gefertigten und künstlich angereicherten Joghurt-Alternativen gibt, die immer wieder neue Trends im Gesundheitsbereich anheizen? Die Antwort liegt nicht nur im Unwissen, sondern vielleicht auch in einer Kultur, die sich lieber den oberflächlichen Errungenschaften großer Marketingkampagnen hingibt. Conservatives wissen, wie wichtig eine natürliche Ernährung ohne Schnickschnack ist, und genau diese Ernährungsweise bietet Dahi.
Die originelle Art, Dahi zu genießen, kommt natürlich ohne großen Aufwand aus: Einfach selbst herstellen. Frische Milch erhitzen, abkühlen lassen und mit einem Löffel bereits zubereiteten Dahis impfen, dann abwarten – der heimische Quark entsteht dadurch fast wie von selbst. Für die eher ambitionierten Köche gibt es auch unzählige Variationen, Dahi zu verwenden, von pikant gewürzten Dips aus dem Taj bis hin zu süßen Aufläufen und erfrischenden Getränken.
Ein Grund, warum Dahi in der Vorzeigeküche eine so zentrale Rolle spielt, liegt in seiner beachtlichen Vielseitigkeit. Man muss sich nicht auf traditionelle Zugaben festlegen, sondern kann diesen Gaumenliebling in eine regelrechte Geschmacks-Explosion verwandeln. Wie wäre es etwa in Kombination mit indischen Gewürzen wie Kreuzkümmel oder Curry? Oder als raffinierte Begleitung zu frisch gepresstem Limonensaft und etwas Honig? Hier beweist Dahi, dass er mehr als nur ein simpler Brotaufstrich ist. Er verdient es, auch in gehobenen Restaurants Anerkennung zu finden.
Doch, lassen wir uns die besten und witzigsten Mythen nicht entgehen. Viele, die sich früher oder später in die Kunst der Dahi-Zubereitung verlieben, schwören Stein und Bein darauf, dass kein Dahi dem anderen gleicht. Jeder Gärkultur wohne eine einzigartige Persönlichkeit inne, die von Tag zu Tag variiert. Und dass Dahi, wie ein guter Wein, mit der Zeit an Reife gewinnt. Ob die Küchenweisheiten wahr sind oder nur Geschichten der Großmutter, bleibt jedem selbst überlassen – fest steht: Dahi zu machen ist fast so, als ob man selbst kleine kulinarische Wunder erschafft.
Wohin man blickt, Dahi ist mehr als eine Eintagsfliege. Es ist ein Erzeugnis, dessen Einfluss von Generation zu Generation überliefert wird und dessen Wert man nicht unterschätzen sollte. Denn mal ehrlich, wer möchte schon künstlich gesüßte Ernährungstrends aus der retortenhaften Supermarktkultur, wenn man etwas Besseres im eigenen Kühlschrank kultivieren kann?
In der modernen Welt wird viel darüber geredet, was als „gesund“ oder „trendy“ gilt. Es tut uns gut, einen Schritt zurück ins Ursprüngliche zu gehen, wo das Echte, das Nachhaltige und das Authentische tatsächlich Beifall verdient. Während innerhalb unserer gesellschaftlichen Kulinarik gerne diskutiert wird, beobachten wir, wie das altehrwürdige Dahi mit seiner unverfälschten Art eine Renaissance erlebt. Die, die echte Werte schätzen, wissen: Mit Dahi entscheidet man sich für das Wohl der alten Schule und nicht für den neuen Köder blinkender Schilder in der Einkaufsstraße.