Wer hätte gedacht, dass ein kleines Fischchen, das Crossocheilus cobitis, Genossen von links auf die Palme bringen könnte? Ja genau, es gibt tatsächlich Fische, die konservative Werte verkörpern – und das nicht nur im übertragenen Sinne. Crossocheilus cobitis, allgemein bekannt als Netzschmerle oder Flaggenschmerle, taucht plötzlich auf der Aquarienbühne auf. Dieser Süßwasserfisch, der hauptsächlich in Südostasien vorkommt, hat die Aufmerksamkeit vieler Aquarianer gewonnen, seit er Anfang der 2000er Jahre in die Heimaquarien eingezogen ist. Seine Heimat sind die klaren, schnell fließenden Bäche und Flüsse Thailands und der malaysischen Halbinsel, doch warum sorgt er für Aufruhr in der liberalen Haltung der Aquaristik?
Dieser Fisch wirft eine grundlegende Frage auf: Warum möchten wir überhaupt ein Aquarium zu Hause haben? Liberal gesinnte Menschen würden jetzt sagen: "Zum Entspannen, um die Natur nach Hause zu holen, um die Umwelt zu schonen." Doch mit netzschmerligen Phrasen lässt man sich nicht abspeisen! Crossocheilus cobitis reinigt nicht nur das Wasser von lästigen Algen, sondern ist auch ein Paradebeispiel für Pflichtbewusstsein und Arbeitsethik. Ja, Arbeitsethik – etwas, das heutigen Gesellschaften oft zu fehlen scheint.
Etwas polemisch gefragt: Warum sollte man sich mit faulenzenden Fischen zufrieden geben, wenn man einen wie den Crossocheilus cobitis haben kann, der rund um die Uhr aktiv ist? Was den Crossocheilus cobitis besonders macht, ist seine unermüdliche Suche nach Algen. Er ist quasi der "Reinheitsgebot"-Fisch des Aquariums, der niemals aufhört, seine Umwelt zu säubern und aufzuräumen. Dies lässt viele von uns ernsthaft an unserer Haltung zur Natur und ihrer Ordnung nachdenken und zeigt einen klaren Unterschied zwischen ernsthaftem Engagement und bloßem Aktionismus.
Die stachelige Netzschmerle überrascht durch ihre doch erstaunlich angenehme Haltung gegenüber anderen Fischen im Aquarium. Sie neigt nicht zu Aggressionen, was sie zu einem angenehmen Mitbewohner macht. Gleichzeitig erwartet sie von den anderen, dass man ihr ebenso mit Respekt „entgegenfischt“. Dies ist ein glänzendes Beispiel für eine Balance zwischen Individualismus und Gemeinschaft, stark wie der Fisch, der sich nicht vom Strom diktieren lässt.
Während manche in den Wirren eines überbevölkerten Aquariums Chaos sehen, bringt Crossocheilus cobitis Ordnung und klares Wasser! Viele Gegner dieser lebendigen Reinigungskraft mögen behaupten, dass ein automatischer Algenreiniger die effizientere Wahl wäre, doch dieser kleine Fisch zeigt uns Menschen, dass noch so viel Technik nicht die Sorgfalt und das Engagement eines echten Naturschützers ersetzen kann. Interessanterweise ist Crossocheilus cobitis ebenso langlebig wie er fleißig ist; mit einer Lebensdauer von bis zu zehn Jahren inspiriert er auch uns Menschen, unsere eigene Langlebigkeit mit aktiver Lebensweise zu kombinieren.
Man könnte fast sagen, dass das Halten eines Crossocheilus cobitis im heimischen Becken heutzutage ein Akt konservativer Rebellion ist – Widerstand gegen Modernität und bequeme, aber seelenlose Automatisierung. Der Fisch fordert von uns das, was wir schon lange vergessen hatten: Verantwortung zu übernehmen und unsere Umwelt selbst in die Hand zu nehmen. Dies zeigt einmal mehr, dass selbst in den Tiefen des Aquariums gesellschaftliche Debatten geführt werden, die weit über das Wasserbecken hinaus ihren Einfluss entfalten.
Meine Damen und Herren und vor allem die wenigen Generation Alpha Aquarianer unter Ihnen – jetzt ist die Zeit gekommen, diese unterschätzten Aquarienhelden zu feiern. Denn während manche staunend zuschauen, wie sich die Welt immer mehr in einen technisierten Tummelplatz verwandelt, erinnert uns die stille Arbeit des Crossocheilus cobitis daran, die eigentlichen Werte nicht aus den Augen zu verlieren. Vielleicht sollten wir alle ein wenig mehr wie diese Netzschmerle denken: rangeln, sprudeln und immer vorwärts schieben, aber dabei unseren eigenen Weg und nicht den vorgezeichneten Pfad der Technik folgen.