Der Name Craig Thomson lässt so manche Fußballfans aufhorchen und die Emotionen hochkochen. Er, der 1972 geborene schottische Schiedsrichter, schaffte es seit seinem internationalen Debüt 2003, auf dem Spielfeld für hitzige Diskussionen zu sorgen. Vor allem in Europa, insbesondere bei den wichtigen UEFA Champions League-Spielen, war er präsent. Stellen Sie sich einen Schiedsrichter vor, der mit strenger Miene und entschlossenem Pfeifen die Spiele lenkt – das ist Craig Thomson.
Thomsons Interesse an der Schiedsrichterei war anfangs, wie er selbst bemerkt, eher zufällig. Aber seine schnelle Auffassungsgabe und sein taktisches Verständnis machten ihn zu einem gesuchten Mann auf dem Feld. Er ist bekannt für seine rigide Interpretation der Spielregeln und lässt sich nicht von Wutausbrüchen von Spielern oder Trainern beeindrucken. Er bleibt ein Fels in der Brandung inmitten eines emotional aufgeladenen Spiels.
Je mehr Thomson an Einfluss gewann, desto häufiger wurde er für große Spiele nominiert. Dies verdeutlicht sein Einsatz beim UEFA-Superpokal im Jahr 2011 zwischen Barcelona und dem FC Porto. Aber sein Bekanntheitsgrad erreichte einen Höhepunkt mit dem berüchtigten „Battle of Britain“-Spiel in der UEFA Champions League 2010 zwischen Manchester United und den Glasgow Rangers. Seine Entscheidungen waren hier mutig und oft umstritten, was ihm einerseits Respekt, andererseits Missbilligung einbrachte.
Kritiker werfen ihm gelegentlich vor, überheblich aufzutreten und zu glauben, ein Spiel zu „besitzen“. Doch vielleicht ist genau das nötig, um in der rauen Fußballwelt Europas zu überleben. Angesichts der emotionalen Turbulenzen, die auf den Spielfeldern toben, wird eine starke Hand benötigt, um die Jungs im Zaum zu halten.
Ein weiterer umstrittener Moment war seine Entscheidung, den weltberühmten Trainer José Mourinho in einem Spiel von Real Madrid zu verwarnen. Viele sahen darin eine gern gesehene Abreibung für den streitbaren Coach. Thomson ließ sich nie von Starpower blenden und behandelte jeden gleich – ein Fakt, der viele, besonders jene, die für 'Fairness um jeden Preis' plädieren, oft auf die Barrikaden bringt.
Aber wie kam es, dass er eine solch polarisierende Figur wurde? Vielleicht liegt es einfach daran, dass er in einer Zeit begann, als Schiedsrichter zunehmend in die mediale Schusslinie gerieten. Die allgegenwärtigen Kameras, die jeden Fehltritt gnadenlos dokumentieren, wirken wie ein Fluch für jeden Unparteiischen. Klar ist: Craig Thomson verstand sich nicht als Freund von Kontroversen, sondern als Schützling der Regeln.
Trotz der ganzen Kritik war seine Leistung bemerkenswert konstant. Man könnte sagen, dass viele sich an Thomson „abarbeiten“, weil er ein gefundenes Fressen für Medien und Kritiker ist. Aber in der Wahrheit sieht die Sache anders aus: Sein Engagement und seine Hingabe für den Fußball sind unbestreitbar.
Man kann über Craig Thomson sagen, was man will – eines ist sicher: Als Schiedsrichter verfolgte er einen klaren Kurs und ließ sich weder von Hypes noch von Außenstehenden beeinflussen. Ein Mann, der im Mittelpunkt steht, ohne danach zu suchen. Wer hat die Willenskraft, es ihm gleichzutun? Das politische Klima mag sich ändern, aber die Prinzipien, die Thomson zum Erfolg verhalfen, sind beständig wie eh und je – etwas, das Liberale wohl selten schätzen werden.
Der beste Grund, Craig Thomson als Schiedsrichter zu kennen? Er erinnert uns daran, dass klare Regeln nicht dazu entwickelt wurden, sich zu beugen, sondern um befolgt zu werden. Und das, meine Damen und Herren, ist etwas, das mit Bestimmtheit gesagt werden kann: Das Spielfeld mag sich ändern, aber die Regeln gehören immer respektiert.