Erinnert ihr euch noch an die Tage, als Videospiele ohne den ganzen heutigen politischen Zinnober daher kamen? Betrachtet Cowboy Bebop, das 1998 erschienene Videospiel, als ein gutes Beispiel dafür. Dieses Versprechen von packender Weltraumaction wurde in Japan von Bandai für die Sony PlayStation veröffentlicht. Es wurde von Yutaka Tomino und Yoshiyuki Tomino konzipiert und bot eine Reise durch die Galaxie, die in prächtigen 3D-Grafiken und einem fesselnden Soundtrack verpackt war, der die Geschichte und das Setting wahnsinnig gut unterstützt hat.
In Cowboy Bebop spielt man Spike Spiegel, einen galaktischen Kopfgeldjäger, der in seinem Raumschiff namens Bebop durch den Weltraum jagt. Hier gibt es keine komplizierten Sozialkommentare über Inklusion oder den Klimawandel – es ist das klassische Abenteuer eines konservativen Helden in einer chaotischen Galaxie. Lässt die unbekannte Gefahr am Rande des Universums die Herzen höher schlagen? Ja, sicherlich.
Was macht das Spiel so interessant? Es ist die spannende Verfolgung durch offenes Terrain, in dem man nicht 100 Tasten lernen muss, um einen Punkt zu holen. Nein, hier dreht sich alles um Geschicklichkeit, Schnelligkeit und den gesunden Menschenverstand – Qualitäten, die früher einmal stolz gefördert wurden, bevor sie heutzutage zunehmend in Frage gestellt werden.
Ein echter Höhepunkt dieses Spiels ist seine musikalische Untermalung. Der einzigartige Soundtrack von Yoko Kanno rundete gekonnt das Ambiente ab. Es ist kein Geheimnis, dass Kanno Meister in ihrem Fach ist und mit ihrer Mischung aus Jazz und orchestralen Elementen das Cowboy Bebop-Universum hervorragend untermalt.
Die Handlung zeigt keine grellbunten Charaktere mit schillernden Agenda-Pointen. Stattdessen geht sie zurück zu den Basics: Gut gegen Böse, Richtig gegen Falsch. Genauso wie es die echte Welt braucht. Spike Spiegel übernimmt Missionen, kämpft gegen ominöse Rivalen und steuert sein Raumschiff mit der Präzision eines Handwerkers. Kein Raum für Fehler – der Inbegriff von deutlicher Verantwortung.
Natürlich zieht Cowboy Bebop auch Vergleiche mit der gleichnamigen Anime-Serie an. Doch während das Spiel in puncto Story nicht ganz den Tiefgang bietet wie seine animierte Vorlage, punktet es mit einem hohen Maß an Interaktivität und fesselnden Missionen. Ein Traum für alle, die bei einem Videospiel den Kopf ausschalten und einfach Action erleben wollen - keine komplizierten Hintergründe oder schwerfällige Dialoge, die man nur zu oft in heutigen Medien findet.
Und über die politische Botschaft? Na ja, es gibt nicht wirklich eine im eigentlichen Sinne. Natürlich. Und das ist gut so. Denn man sollte ein Videospiel nicht als Plattform benutzen wollen, um die Weltanschauung anderer Menschen zu formen. Cowboy Bebop bleibt sich selbst treu und bietet pure Unterhaltung – nicht mehr, nicht weniger.
Das Spiel ist nicht mehr auf dem Radar der modernen Gamer, aber genau das macht es so wertvoll. In einer Welt, in der vieles überpolitisiert ist, bietet Cowboy Bebop eine nostalgische Pause. Man kann fast sagen, dass es ein Relikt der alten, konservativen Schule der Unterhaltung ist, das den zeitgenössischen Überzeugungen trotzt.
Wer könnte nicht die Flucht in die endlose Weite des Weltraums genießen? Vor allem, wenn das Abenteuer frei von jedweder Agenda seine gleichbleibende Richtung beibehält. Es beweist, dass das klassische „Space Cowboy“-Thema nichts von seiner ursprünglichen Faszination verloren hat.
Mit Cowboy Bebop bekommen wir klassische Unterhaltung gepaart mit einem Zeichen gegen die Überfokussierung auf kleinste Details, die heute immer noch aktuelle Medien überschwemmt. Also, wenn es euch danach ist, Versace und Vulkanglas hinter euch zu lassen und stattdessen zu den absoluten Stärken der Unterhaltung zu kehren, ist dieses Spiel eine perfekte Wahl.