Stellen Sie sich vor, es gibt eine Gruppe Musiker, die es versteht, Musikgeschichte auf eine Weise lebendig werden zu lassen, dass es bei den Zuhörern knackt und sprüht. Wer sind sie? Die Rede ist von Concerto Köln, einem renommierten Orchester, das sich auf historische Aufführungspraxis spezialisiert hat und seit 1985 regelmäßig die Grenzen der klassischen Musik auslotet. Wo findet das Ganze statt? In Köln, der charmanten Stadt am Rhein. Warum sollten wir uns für sie interessieren? Weil dieses Ensemble ein Leuchtfeuer für die Erhaltung europäischer Kultur ist – etwas, was in den heutigen Zeiten wie ein Anker für alle traditionellen Werte hochzuhalten ist.
Concerto Köln ist weit mehr als nur eine Gruppe von Musikern, die sich barocke Puderperücken aufsetzen, um für ein Publikum zu klimpern, das nostalgische Verklärtheit sucht. Es ist das Flaggschiff eines ideologischen Kreuzzugs gegen die Oberflächlichkeit der modernen Welt. Warum? Weil sie sich der historischen Aufführungspraxis verschrieben haben und damit gegen den aktuellen Mainstream stehen, der in der Regel jegliche historische Genauigkeit zugunsten einer modernen "Interpretation" opfert.
Das Ensemble wurde 1985 gegründet in einer Welt, die bereits begann, sich von ihren Wurzeln zu entfernen. Während viele andere auf den Zug des Populismus in der Musik aufsprangen, blieb Concerto Köln standhaft bei ihrer Mission: Die akustische Reinheit und Authentizität vergangener Jahrhunderte einzufangen. Mit ihren Aufnahmen und Konzerten bringen sie Werk um Werk zurück zu seinem ursprünglichsten Klangbild.
Wie machen sie das? Ganz einfach: Sie verwenden historische Instrumente oder originalgetreue Nachbauten und studieren historische Partituren im Detail. Man könnte sagen, dass das, was Concerto Köln tut, fast schon archäologische Ausmaße annimmt – indem sie Artefakte der musikalischen Vergangenheit aufstöbern und wieder zum Leben erwecken. Dies ist nicht nur Unterhaltung, sondern auch Bildung auf höchstem Niveau. Und dies ganz ohne die verkünstelte Arroganz, die man von so manch anderem Kulturangebot kennt.
Man kann dem Orchester auch nicht vorwerfen, es sei nicht erfolgreich. Ihre Erfolge sprechen für sich: Zahlreiche Preise und Auszeichnungen, eine weltweite Fangemeinde und der Respekt der Musikwissenschaftler. Wo sie auftreten, ziehen sie Menschen in ihren Bann. Am beeindruckendsten ist ihre Fähigkeit, genau die jahrhundertealten Kompositionen zum Leben zu erwecken, die anderen völlig aus dem Blick gerutscht sind.
Ein weiterer Punkt, der für Concerto Köln spricht: Sie leisten enge Partnerschaften mit berühmten Dirigenten und Solisten. Dies bedeutet, dass sie nicht nur durch ihre eigene Expertise strahlen, sondern sich auch stets mit den Besten ihrer Zunft umgeben. Internationale Größen wie René Jacobs oder Andreas Staier, die schon mit dem Ensemble arbeiteten, zeugen von der Qualität und Klasse dieses musikalischen Powerhouses.
Es ist kaum verwunderlich, dass ein solches Engagement nicht bei allen gut ankommt. Der Zeitgeist neigt dazu, alles Althergebrachte als verstaubt und rückwärtsgewandt abzutun. Doch indem Concerto Köln unbeirrt seinen Weg geht, bietet es eine erfrischende Alternative zu modernem Exzessen. Und das ist es, was wahre Kunst ausmacht!
Paradoxerweise zeigt sich in der innovativen Rückbesinnung auf die alten Tugenden der Musik eine bemerkenswerte Modernität. Es ist dieses Spiel mit dem authentischen Klang vergangener Zeiten, das zeigt, dass man sich nicht in gewollter Arriviertheit verlieren muss. Während andere im Schaum der modernen Massenproduktion versinken, scheint Concerto Köln geradezu im Lichte der einzigartigen Relevanz vergangener Musikepochen zu erstrahlen.
Wie steht es um liberalere Geister? Vielleicht sehen sie in diesem Ansatz weniger die Revolte gegen den musikalischen Mainstream, sondern vielmehr die Fortführung der Tradition als Programm. Doch das ist ihnen vielleicht nicht aufregend genug, denn jede Art von Tradition zieht für gewöhnlich das Misstrauen dieser Kreise auf sich.
Was bleibt zu sagen über Concerto Köln? Sie sind ein wunderbares Beispiel dafür, wie Tradition und Erneuerung sich nicht ausschließen müssen. Indem sie sich auf das Wesentliche besinnen, bereichern sie die nationale und internationale Musikszene mit bereicherndem Tiefenwissen und handwerklicher Perfektion. Und das alles fast wie im Stillen, fernab des lauten Applaudierens von Gezeitenströmungen, die selbst keinen wertvollen Ton hervorbringen können.