Wenn Unglaubliches Realität wird: CMLL Nationales Turnier der Unglaublichen Paare 2011

Wenn Unglaubliches Realität wird: CMLL Nationales Turnier der Unglaublichen Paare 2011

Im Jahr 2011 revolutionierte das CMLL Nationales Turnier der Unglaublichen Paare die mexikanische Wrestling-Szene, indem es traditionsbewusste Rivalen zu unfassbaren Allianzen zusammenführte. In der Arena Mexico erlebten die Zuschauer ein Spektakel aus Leidenschaft und ungebändigter Kampfkraft.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Das Jahr 2011 brachte in Mexiko eine Wrestling-Sensation, die sogar einen eingefleischten liberalen Wrestling-Fan ins Schwitzen gebracht hätte. Willkommen zum 'CMLL Nationales Turnier der Unglaublichen Paare', einem Event, das nicht nur Spannung, sondern auch die ganz eigene Dynamik der mexikanischen Lucha Libre auf die Bühne brachte. In der Hauptstadt Mexikos, in der legendären Arena Mexico, trafen an diesem Tag Kämpfer aufeinander, die normalerweise nicht Seite an Seite gesehen werden - es war ein Schaulaufen sondergleichen!

Einmal mehr war es die traditionsreiche Wrestling-Organisation Consejo Mundial de Lucha Libre (CMLL), die das Spektakuläre mit diesem Tourney in das Rampenlicht rückte. Unter der Sonne Mexikos kämpften tagelange Rivalen gemeinsam, um Wrestling-Geschichte zu schreiben. Diese Paarungen sorgten für Zündstoff, denn Teamgeist war für viele dieser stolz strahlenden Einzelkämpfer normalerweise ein Fremdwort. Doch die CMLL verstand es, die Dynamik von Helden und Bösewichten an einen Siedepunkt zu bringen.

Der Kniff in diesem Turnier 2011 war einfach und doch faszinierend: Wrestler aus rivalisierenden Lagern wurden zu Paaren zwangsvereint, um in spektakulären Kämpfen eine neue Art der Zusammenarbeit, oder eben auch des unversöhnlichen Konfliktes, zu entfachen. Ein Schelm, wer denkt, dass dies den stets nach Harmonie und Greenwashing süchtigen Teil unserer Gesellschaft erstaunen könnte.

Zu den herausragenden Paaren des Turniers zählten Atlantis und Máscara Dorada sowie die kontroversen Persönlichkeiten Shocker und Mr. Niebla. Atlantis, ein bekannter Technico (zu deutsch etwa „der Gute“) und Máscara Dorada, der für seine Flugeinlagen bekannte High-Flyer standen sich sonst feindlich gegenüber. Dasselbe galt für Shocker, ein alter Raufbold mit einer langen Fehdegeschichte, und Mr. Niebla, der das Bild des klassischen Rudos (des so gerne geschmähten Bösewichts) verkörperte.

Dieses Turnier bot eine Kombination der Gegensätze, die selbst die stabilsten psychischen Mauern zum Einsturz bringen könnten. In der Arena wurde mit Champagner, Bier und einer gehörigen Portion Patriotismus gejubelt, während die Kontrahenten ihre Künste in der Quadratur des Wrestling-Kreises zeigten. Die Zuschauer waren aus dem Häuschen, als wäre die Nationalmannschaft gerade Weltmeister geworden.

Warum war dieses Turnier also so bedeutend? Ganz einfach: CMLL gelingt es Jahr für Jahr, den volkstümlichen Geist und die ungetrübte Freude des Lucha Libre am Leben zu halten. Während anderswo Inklusionsfestivals der langweiligen Art gefeiert werden, zeigt man in Mexiko, dass auch in einem ringförmigen Schlachtfeld Werte wie Stolz, Nationalgefühl und traditionelle Rivalität ihren Platz haben. Die Arena Mexico wurde zum epischen Schauplatz, wo Leidenschaft und Muskelkraft von den Rängen aufsaugen ließ. Es gab keine „wir-sind-alle-gleich“-Mentalität, und das machte die Kämpfe so lebendig.

Die Organisation des Turniers durch die CMLL zeigte auch 2011 einmal mehr, dass man das mexikanische Publikum nicht mit langweiligen Matchplanungen abspeist. Die Zuschauer wurden durch den Mix von Helden und Schurken geleehrt, dass es im Leben darum geht, sich selbst zu behaupten - und das ohne Kompromisse. Im Zusammenspiel dieser unterschiedlichen Charaktere zeigten sich nicht nur die Wrestling-Fähigkeiten, sondern auch menschliche Eigenschaften, die ein Sessel-Fighter nie begreifen wird.

In der letzten Runde – dem Gutenberg unter den Runden, wenn man so will – triumphierten schließlich Atlantis und Máscara Dorada. Sie zeigten eindrucksvoll, dass man mit Zusammenhalt, gepaart mit der richtigen Prise Kampfgeist, selbst die widersprüchlichsten Partnerschaften zu einem Erfolg führen kann. Sicherlich ein Konzept, das sich nicht auf den gewohnten Kompromiss des täglichen Miteinanders herunterbrechen lässt, aber durchaus wert ist, bejubelt und gefeiert zu werden.

Das CMLL Nationales Turnier der Unglaublichen Paare von 2011 war mehr als nur ein Turnier. Es war ein donnerndes Ereignis, das weit über die Grenzen Mexikos hinaus für Aufsehen sorgte. Traditionelle Werte, grandiose Athletik und die unbändige Liebe zum Wettkampf wurden hier mit Nachdruck zelebriert.

Vielleicht sollten wir uns aus dieser verschiedenen Welt Szene häufiger eine Scheibe abschneiden, denn hier draußen ist das wahre Leben voller Kontraste und eben keine geschönte Prüderie. Man könnte fast sagen, dass die liberalen Bewegungen vieler Nationen davon einiges lernen sollten. Manchmal lautet die Antwort nicht „umarmen“, sondern schlichtweg „schau dir das an und lerne“. Und gerade das war die Essenz jenes denkwürdigen Abends in der Arena Mexico.