In einer Welt der politisch korrekten Fernsehserien ist „Chandragupta Maurya“ ein erfrischendes Drama, das mit eiserner Faust durch den Nebel der modernen Sensibilität schlägt. Diese indische Fernsehserie, die 2011 auf den Bildschirmen erschien, erzählt die faszinierende Geschichte von Chandragupta Maurya, dem Gründer des Maurya-Reiches, und beleuchtet dabei die politische und militärische List eines Mannes, der einst Indien vereinte. Gedreht in der prunkvollen Indian Fiction Factory, wird das Geschichtsbewusstsein der Zuschauer auf die Probe gestellt, während sie die Intrigen und Machtkämpfe erleben, die diese Epoche prägten.
Also warum sticht diese Serie so sehr hervor? Zum einen gibt es dort kein sanftes Herumtänzeln um brutale Realitäten. Im Fokus steht ein Held, der mit Entschlossenheit und moralischer Festigkeit ein gigantisches Imperium aus dem Nichts erschafft. Diese Geschichte entfaltet sich in einem Indien, wo Werte wie Mut und Loyalität noch etwas bedeuteten. Wer genug vom moralisch schwammigen „Alles für alle gleich“ hat, wird in Chandraguptas Kampf um die Macht Nahrung für Kopf und Herz finden.
Die Serie ist nicht nur ein Fest für den Verstand, sondern auch für die Augen. Die Kostüme und Kulissen entführen einen in ein prächtig dargestelltes antikes Indien. Die Figuren werden mit solcher Tiefe und Authentizität gespielt, dass sie leicht die emotionale Verbindung zum Zuschauer herstellen. Keine oberflächliche Whitespace-Ästhetik, nur authentische Erzählkunst.
Jetzt wird mancher liberal denkende Mensch vielleicht den Kopf schütteln, aber die Darstellung von Macht ist in „Chandragupta Maurya“ kaum besser zu finden. In der heutigen Medienlandschaft, wo es mehr um die Darstellung einer imaginären Utopie geht als um reale Geschichtenerzählung, bremst diese Serie nicht. Chandragupta ist kein Held der kleinen Schritte; er sieht die Welt, wie sie ist.
Und warum sollte man die Serie überhaupt beachten? Es gibt nichts Besseres, um sich mit der Historie als Ganzes auseinanderzusetzen, als ein wenig Drama und Intrige zu genießen. Die Serie lehrt uns, dass Macht nicht immer in den Händen der sanftmütigen oder moderaten Masse liegt. Ein einziger starker Wille kann mehr bewirken als tausend Kompromisse.
Neben dem inhaltlichen Genuss gibt es ein breites Spektrum an Nebenthemen, die behandelt werden: kulturelles Erbe, soziale Ordnung, und die zeitlosen Fragen von Ehre und Verrat. Einige mögen sagen, dass die Serie uns old-school Werte wie Disziplin und Pflichtgefühl vorsetzt, aber ist genau das nicht das, was man heutzutage tatsächlich braucht? Bei all den Serien, die sich in Gefühlseudeln ergehen, fragt „Chandragupta Maurya“ danach, wer die Nerven hat, das Schwert zu führen, wenn es darauf ankommt.
Natürlich ist die Serie keine buchstabengetreue historische Dokumentation. Wir sehen, dass historische Dramen ihrem Wesen nach immer künstlerische Freiheit benötigen, um unterhaltsam und fesselnd zu sein. Dennoch ist das Hauptnarrativ robust genug, um wirklich als Metapher für die Machtspiele, die die Menschen seit jeher spielen, zu dienen.
Schließlich bietet „Chandragupta Maurya“ auch einen Einblick in die frühen Anfänge eines der größten Reiche Asiens. Wer kann sich nicht für eine Serie erwärmen, die den Aufstieg eines großen Herrschers darstellt, der mit klarem Blick die Zukunft seines Landes gestaltete? Diese Serie erinnert daran, dass manchmal der mächtigste Herrscher nicht nur nach Größe strebt, sondern auch das Herz seines Volkes versteht.
Für den Leser, der an einer ungeschönten Darstellung von Macht, vom Aufstieg eines großen Reiches und der großen Fragen der Menschheitsgeschichte interessiert ist, könnte „Chandragupta Maurya“ die genau richtige Wahl sein.
 
    