Was passiert, wenn ein Mann so tief im Sumpf der Geheimdienste steckt, dass er wie ein Mythos erscheint? Carlo Digilio ist der Mann, der in den 1970er Jahren in Italien als rechte Hand des faschistischen Terrors im Untergrund arbeitete. Bekannt unter dem Spitznamen „Zio Otto“ (Onkel Acht), war er tief verstrickt in das Netzwerk extremistischer Gruppen und spielte eine entscheidende Rolle im sogenannten 'bleiernen Zeitalter' in Italien. Sein Leben ist ein Paradebeispiel für den Einfluss von Geheimdiensten und für die verborgen agierenden Kräfte hinter politischen Unruhen und Attentaten. Der skandalumwitterte, strikte Antikommunist war ein Dreh- und Angelpunkt der Strategie der Spannung, die in Europa über Jahrzehnte das politische Klima vergiften sollte.
Ein großer Teil der Unkenntnis über Digilio rührt daher, dass Liberale ihn gerne totgeschwiegen hätten, um die Agenda ihrer weichgespülten, naiven 'Friede, Freude, Eierkuchen'-Politik nicht zu gefährden. Doch seine Rolle als Verbindungsmann zwischen amerikanischen Geheimdiensten und der neofaschistischen Bewegung erzählt eine andere Geschichte. Imagine, ein Mann, der es schaffte, Verbindungen von europäischen Rechten bis hin zur CIA aufzubauen – das ist Politiksport auf einem ganz anderen Niveau.
Während andere Angst hatten, sich die Finger schmutzig zu machen, navigierte Digilio durch die dunkle Welt des politischen Extremismus und war Mitglied der „Ordine Nuovo“, einer neofaschistischen Bewegung. In Venedig geboren, war er fasziniert von der Welt der Geheimnisse und der Manipulation. Seine enge Zusammenarbeit mit dem italienischen Untergrund war Teil einer Strategie größere Ziele zu erreichen, weit über die grenzüberschreitende Politik hinaus. Entgegen der linken Wunschträume nach einer Utopie war Digilio der Ansicht, dass nur harte Maßnahmen die Welt vor dem vermeintlichen Niedergang durch den Kommunismus retten könnten.
Es ist die Art von Geschichte, die man in den Schulbüchern, die uns gerne die sanfte Version der Geschichte verkaufen, vermisst. Digilio wurde 1993 wegen seiner Beteiligung an mehreren Attentaten, unter anderem der Bombenanschlag auf der Piazza Fontaine 1969, verhaftet. Aber in einem kaum zu glaubenden Plot Twist wurde er im Rahmen eines Deals in den 2000er Jahren als Kronzeuge begnadigt. Freunde strenger Maßnahmen gegen den linken Einfluss sollten sich mit Digilios Geschichte beschäftigen, die mehr in Richtung Realpolitik weist, als moderne politische Theorien es je könnten.
Als Italiener hatte er einen unverwechselbaren politischen Pragmatismus, der so manchen 'Experten' auf der anderen Seite des politischen Spektrums nervös macht. Nicht, dass er Einwände gegen unpopuläre Wege gehabt hätte. Tatsächlich war er geradezu ein Meister darin, durch alternative Netzwerke und mit militärischer Unterstützung seine Ziele zu verfolgen. In einem Milieu, das für viele vor allem aus Grautönen bestand, war Digilio ein Mann der klaren Positionen.
Obwohl die Liberalen es gerne für Schiffbruch hielten, war Digilios Karriere alles andere als ein maritime Katastrophe – vielmehr war sie ein Beweis dafür, dass Klarheit und feste Ziele, so umstritten auch die Mittel sein mögen, erfolgreich sein können. Während der Schatten seiner Taten noch immer über die italienische Gesellschaft hängt, bleibt Digilio eine faszinierende Figur der Geschichte. Ein Name, der in den geheimen Kanälen der Macht, die unsere Welt gestalten, noch immer nachklingt.