Warum "Book Club: The Next Chapter" ein Desaster ist
Wer hätte gedacht, dass ein Film über eine Gruppe älterer Damen, die Bücher lesen, so viel Aufregung verursachen könnte? "Book Club: The Next Chapter" ist der neueste Versuch Hollywoods, uns zu zeigen, dass das Leben nach 60 noch spannend sein kann. Der Film, der im Jahr 2023 in den USA veröffentlicht wurde, folgt vier Freundinnen, die sich auf eine Reise nach Italien begeben, um ihre Freundschaft zu feiern und neue Abenteuer zu erleben. Doch was als herzerwärmende Geschichte über Freundschaft und Selbstfindung gedacht war, entpuppt sich als klischeebeladenes Desaster, das mehr Fragen aufwirft, als es beantwortet.
Erstens, warum müssen wir immer wieder dieselben abgedroschenen Klischees über ältere Frauen sehen? Anstatt starke, unabhängige Charaktere zu zeigen, die ihre eigenen Entscheidungen treffen, werden wir mit einer Gruppe von Frauen konfrontiert, die sich hauptsächlich über Männer und Mode definieren. Es ist, als ob die Macher des Films vergessen haben, dass Frauen über 60 mehr zu bieten haben als nur romantische Eskapaden und Designerhandtaschen. Diese Darstellung ist nicht nur beleidigend, sondern auch völlig realitätsfern.
Zweitens, die Handlung ist so vorhersehbar, dass man sich fragt, ob die Drehbuchautoren überhaupt versucht haben, etwas Neues zu schaffen. Die Reise nach Italien ist nichts weiter als eine Aneinanderreihung von touristischen Klischees: Gondelfahrten in Venedig, Weinproben in der Toskana und natürlich ein obligatorischer Besuch im Kolosseum. Es ist, als ob der Film eine Checkliste von stereotypischen Italien-Erlebnissen abarbeitet, ohne dabei irgendeine Tiefe oder Originalität zu bieten.
Drittens, die Dialoge sind so flach und uninspiriert, dass man sich fragt, ob die Schauspielerinnen nicht selbst die Augen verdreht haben, während sie ihre Zeilen aufsagten. Anstatt scharfsinniger und witziger Gespräche, die man von einer Gruppe intelligenter Frauen erwarten würde, bekommen wir banale und oft peinliche Dialoge, die kaum über das Niveau einer mittelmäßigen Sitcom hinausgehen.
Viertens, die Darstellung von Italien ist so oberflächlich und klischeehaft, dass es fast schon beleidigend ist. Anstatt die reiche Kultur und Geschichte des Landes zu erkunden, wird Italien auf eine Postkartenkulisse reduziert, die nur dazu dient, die oberflächlichen Abenteuer der Protagonistinnen zu untermalen. Es ist, als ob der Film versucht, uns zu verkaufen, dass Italien nichts weiter als ein Freizeitpark für reiche Amerikaner ist.
Fünftens, die Charakterentwicklung ist praktisch nicht existent. Die Frauen beginnen den Film als oberflächliche, klischeehafte Figuren und enden genauso. Es gibt keine wirkliche Entwicklung oder Wachstum, was den gesamten Film zu einer sinnlosen Übung in Oberflächlichkeit macht. Anstatt uns zu zeigen, wie diese Frauen durch ihre Erfahrungen wachsen und sich verändern, bekommen wir nur eine weitere Dosis von seichter Unterhaltung ohne jeglichen Tiefgang.
Sechstens, der Film versucht krampfhaft, modern und relevant zu wirken, indem er Themen wie Online-Dating und soziale Medien einbezieht. Doch anstatt diese Themen auf sinnvolle Weise zu integrieren, wirken sie wie ein verzweifelter Versuch, den Film für ein jüngeres Publikum attraktiv zu machen. Es ist, als ob die Macher des Films nicht verstehen, dass man nicht einfach ein paar moderne Elemente einfügen kann, um einen Film relevant zu machen.
Siebtens, die Besetzung, obwohl talentiert, wird durch das schwache Drehbuch und die klischeehafte Handlung verschwendet. Diese Schauspielerinnen haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie in der Lage sind, komplexe und interessante Charaktere zu spielen, doch in diesem Film werden sie auf eindimensionale Karikaturen reduziert. Es ist eine Schande, dass ihr Talent in einem so mittelmäßigen Projekt verschwendet wird.
Achtens, der Film versucht, eine Botschaft über die Bedeutung von Freundschaft und Selbstfindung zu vermitteln, doch diese Botschaft geht in der oberflächlichen Handlung und den klischeehaften Darstellungen völlig verloren. Anstatt uns zu inspirieren, hinterlässt der Film nur ein Gefühl der Leere und Enttäuschung.
Neuntens, die Reaktionen auf den Film zeigen, dass viele Zuschauer genug von diesen klischeehaften Darstellungen haben. Die Zeiten, in denen man sich mit oberflächlichen und eindimensionalen Geschichten zufriedengab, sind vorbei. Die Menschen verlangen nach Filmen, die echte, authentische Geschichten erzählen und nicht nur eine weitere Dosis von seichter Unterhaltung bieten.
Zehntens, "Book Club: The Next Chapter" ist ein Paradebeispiel dafür, wie Hollywood immer wieder dieselben Fehler macht, indem es sich auf Klischees und Stereotypen verlässt, anstatt mutige und originelle Geschichten zu erzählen. Es ist an der Zeit, dass die Filmindustrie aufwacht und erkennt, dass das Publikum mehr verdient als nur eine weitere seichte Komödie ohne jeglichen Tiefgang.