Man würde erwarten, dass eine Schnecke in den trockenen Hügeln Perus keine große Kontroverse auslöst, doch die Bostryx chusgonensis schafft es mühelos. Diese bescheidene Landschnecke, gekürt nach einem Fundort im Chusgon-Tal, verheddert sich seit ihrer Entdeckung in 2020 in Umwelt- und Politikdebatten, die wie Sprengstoff in politisch korrekten Runden wirken.
Die Bostryx chusgonensis ist kein Superstar wie der Luchs. Sie hat keine scharfen Krallen oder stechenden Augen, sondern ein einfaches, spiralförmiges Haus. Aber weil sie in einem Gebiet lebt, das in konservativen Kreisen als ideal für wirtschaftliche Entwicklung gilt, wird die Schnecke zum Symbol für alles, was schief läuft, wenn Umweltschutz über gesunden Menschenverstand siegt. Diese mollemente Kreatur hat sich nicht ausgesucht, zum Politikum zu werden, aber sie ist jetzt das Gesicht einer fundamentalistischen Umweltbewegung.
Um die Verbreitung und den Lebensraum der Schnecke zu untersuchen, haben Wissenschaftler ihre Zeit und unser Steuergeld damit verbracht, durch die Chusgon-Täler zu stapfen. Es stellt sich heraus, die Schnecke lebt nicht nur hier. Überraschung! Mit jeder neuen Spur wird die Verwobenheit der Schnecke in Umweltpolitik und wirtschaftliche Interessen verstrickt.
Bostryx chusgonensis lässt sich nicht so einfach von ihrer Umweltmission abbringen. Wer nun denkt, die zähen Bewohner des Chusgon-Tals würden die Schnecke einfach vertreiben, der irrt. Vielmehr steht sie im Zentrum hitziger Diskussionen. Denn rund um die Lebensräume der Schnecke wird das Reichtumspotenzial an Bodenschätzen wie Kupfer und Silber vermutet. Aber der Schutz einer kleinen Schnecke bedeutet, dass diese Schätze für den Moment unter der Erde bleiben, und das bringt den einen oder anderen Geschäftsmann zum Verzweifeln.
Der Schutz der Bostryx chusgonensis mag im Labor begonnen haben, aber mittlerweile ist er auf den Straßen der Städte angekommen. Argumente fliegen wie Moskitos an einem schwülen Abend und diejenigen, die für die wirtschaftliche Entwicklung kämpfen, werden vorsichtiger. Nicht zuletzt, weil es unbequem ist, ständig als rückständig und skrupellos abgestempelt zu werden, nur weil man das Potenzial der Rohstoffförderung erkennt.
Während Liberale feiern, weil sie einen weiteren vermeintlichen Sieg für die Umwelt errungen haben, fragen sich manche von uns, ob es das ganze Aufhebens wirklich wert ist. Man könnte sogar sagen, dass dieser anhaltende Streit nur ein weiteres Kapitel in der langen Geschichte von Umweltfanatismus ist, der sich über die Lebensgrundlagen der Menschen hinwegsetzt.
Auch wenn Bostryx chusgonensis nicht für den Ruhm gemacht ist, hat sie dennoch ihren Platz im Rampenlicht gefunden. Es wird spannend zu sehen sein, ob eine solche winzige Kreatur die Wellen in der politischen Landschaft zum Erliegen bringen oder neue Kollisionen verursachen wird. Ist sie ein Retter oder nur eine Ablenkung? In irgendeinem Fall hat die Bostryx chusgonensis mehr Aufmerksamkeit erregt, als man je von einer einfachen Landschnecke erwarten würde.