Die Wahrheit über Wakanda: Ein konservativer Blick auf 'Wakanda für immer'

Die Wahrheit über Wakanda: Ein konservativer Blick auf 'Wakanda für immer'

'Black Panther: Wakanda für immer' bringt Lustiges und Unerwartetes auf die Leinwand – aber vielleicht nicht auf die beabsichtigte Art. Der Film ist voller politischer Zwänge und bietet Einiges für Kritiker zu durchleuchten.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wenn das Wörtchen 'Woke' auf die Leinwand kommt, gibt es oft viel zu lachen – entweder aus Begeisterung oder Kopfschütteln. So auch bei dem neuesten Marvel-Film: 'Black Panther: Wakanda für immer', der 2022 erschien und in der fiktiven afrikanischen Nation Wakanda spielt. In diesem Sequel sehen wir, wie Wakanda nach dem tragischen Tod von König T’Challa (gespielt von dem verstorbenen Chadwick Boseman) kämpft, einen neuen Pfad zu beschreiten. Während die Welt um das wertvolle Vibranium ringt, müssen sich die Einwohner Wakandas gegen äußere und innere Kräfte behaupten.

1. Politischer Zirkus: Der Film zelebriert die ethnische und kulturelle Diversität Afrikas, was auf den ersten Blick lobenswert klingt. Doch anstatt einer echteren kulturellen Erzählung gerät das Werk in die Gefahr einer einseitigen politischen Agitation. Warum muss jede Geschichte heute in sozialer Gerechtigkeit ersticken, fragt man sich.

2. Erzwungene Erzählung: Der Versuch, Chadwick Bosemans Vermächtnis zu ehren, ist verständlich. Aber der Übergang zu einer weiblichen Black Panther scheint eher einer politischen Agenda zu folgen, anstatt dem eigentlichen Erzählfluss. Die Notwendigkeit, eine starke Frauenrolle zu zeigen, ist nicht neu – aber es hätte sich natürlicher anfühlen können, wenn es organisch geschehen wäre.

3. Ohne Identität: Wakanda sollte als Symbol der Stärke Afrikas gelten. Doch dieser Film verkommt in vielerlei Hinsicht zu einer Karikatur. Statt einer halbwegs plausiblen Erkundung Afrikas fühlt es sich an wie ein Hollywood-Märchen ohne Rückgrat. Die Echtheit fehlt und man fragt sich, ob die Macher überhaupt wissen, was sie zur Darstellung bringen wollten.

4. Technik um der Technik willen: Die visuellen Effekte sind beeindruckend – das lässt sich nicht abstreiten. Aber oftmals scheint es, als ob das Grelle und Aufwendige eine schwache Story überdecken sollen. Technologie kann den Mangel an Substanz nur so weit kaschieren, bevor die Stücke auseinanderbrechen.

5. Handlung mit Schlaglöchern: Der Film kämpft mit seiner eigenen Kohärenz. Nebenhandlungen, die offenbar die zentrale Geschichte erweitern sollten, enden oft in Sackgassen. Das erzeugt den Eindruck eines Films, der versucht, zu viel auf einmal zu erreichen, aber letztendlich nur verwirrt.

6. Soundtrack-Salve: Musikalische Untermalung ist oft der Puls eines Films. Während der Soundtrack von Wakanda durchaus beeindruckt, bleibt der Nachgeschmack einer erzwungenen Vielfalt. Manchmal wirkt es, als ob versucht wird, alle zu besänftigen – eine unmögliche Aufgabe.

7. Feminismus im Vordergrund: Niemand sagt, dass starke Frauenfiguren schlecht sind. Aber wenn sie auf eine Art und Weise präsentiert werden, die oberlehrerhaft scheint, dann wird es problematisch. Es wäre nett, wenn weibliche Rollen in Filmen nicht nur als politische Statements existieren würden.

8. Unklarer Frieden: Wakanda versucht Frieden mit seinen mysteriösen Feinden zu schließen, aber die Botschaft wird im politisch korrekten Dschungel verloren. Ja, Frieden ist wichtig. Aber was, wenn das eine Einbahnstraße ist? Wer profitiert davon wirklich?

9. Hollywoods Selbstüberschätzung: Das Pseudo-ethnische Getue von Hollywood ist nichts Neues. Doch Marvel hebt es mit diesem Film auf eine neue Stufe. Wo ist die Konsistenz und Direktheit? Filme können inspirieren, aber sie sollen auch unterhalten – ohne die Zuschauer mit Zeigefingern zu überhäufen.

10. Helden ohne Heroismus: Die Charaktere kämpfen um ihre Rollen, doch oft bleibt der heroische Funke aus. Vielleicht wussten die Schöpfer selbst nicht, wohin die Reise gehen sollte. Ein Held zu sein, heißt auch, die richtige Botschaft zu übermitteln, nicht nur die, die modern und angesagt klingt.

Am Ende bleibt 'Wakanda für immer' eine zwiespältige Erfahrung voller Potenzial, die jedoch hinter einer Wand von politischem Aktivismus und inkohärenter Storytelling verblasst. Man fragt sich, ob wir in einer Welt leben, in der Filme noch unterhalten dürfen oder ob sie zwangsläufig moralische Agenten sein müssen?