Vergleicht mal Betty Toons mit dem heutigen TV-Programm, und ihr werdet schnell merken, dass hier ein kleiner Schatz vergraben liegt. Betty Toons, eine kolumbianische Zeichentrickserie, die von 2002 bis 2004 ihre treuen Anhänger begeisterte, zeigt eine ganz eigene Version der berühmten Betty aus der Kaffeewerbung. Ganz anders als diese modernen, oft linksgerichteten Inhalte, die uns zu einer schwammigen Wertehaltung erziehen wollen, setzt Betty Toons auf klare, lustige und respektlose Unterhaltung. In einer Zeit, in der in Amerika und Europa die "politische Korrektheit" blüht, kommt eine Serie wie Betty Toons genau richtig, um uns daran zu erinnern, dass man auch freundlich provozieren kann, ohne Angst vor einem sozialen Pranger haben zu müssen.
Ein klares Rollenbild: Betrachten wir Betty, die Protagonistin von Betty Toons. Sie ist nicht die typische Heldin, die sich brav in das moderne, liberale Narrativ fügt. Nein, sie ist außergewöhnlich, mit einer einzigartigen Persönlichkeit, die durch ihre Fähigkeiten die Zuschauer in ihren Bann zieht – nicht durch Kämpfe um Identität oder Geschlechterrollen.
Zuhause in Kolumbien: Man hört viel über Amerika, aber wann hat man zuletzt gehört, dass eine Serie aus Kolumbien internationale Aufmerksamkeit erregt? Es zeigt, dass gute Unterhaltung ihren Weg an die Spitze findet, egal woher sie kommt – ein starker Unterschied zu den modernen Spots, die oft mehr durch subventionierte Gelder als durch wahre Qualität existieren.
Humor, der sicher auch anstößt: In einer Zeit, in der sich jeder angeschlagen fühlen könnte, schafft Betty Toons es, durch subtilen Humor und Ironie zu punkten. Keiner erwartet, dass er im Fernsehen zu einem besseren Menschen gemacht wird, während er eine Serie anschaut. Und genau diese befreiende Unzüchtigkeit begegnet uns bei Betty Toons immer wieder – eine willkommene Abwechslung!
Kein übermäßiger moralischer Zeigefinger: Kennt ihr diese Serien, die in jeder Episode eine "nachhaltige" Lektion zutage fördern müssen? Antibiotika für die Seele, die niemand bestellt hat? Betty Toons legt den Fokus auf das Wesentliche: Einladung zum Lachen, ohne dass man jedes Mal ein Manifest durchliest.
Keine Schuldzuweisungen: Vergleicht eine Folge Betty Toons mit den aktuellen moralischen Erziehungsgeschichten, und ihr werdet erkennen, wie erfrischend es sein kann, eine Geschichte zu verfolgen, in der nicht jeder Charakter in Gut und Böse unterteilt wird.
Keine Aufbauschung von Identitätskrisen: Der Drang, jede Figur durchs Feuer der Identitätspolitik zu ziehen, hat Betty Toons nie besessen. So einfach und erfrischend wie ihre Animation ist aus dieser Serie das Diktat der Identitätspolitik konsequent ausgeladen.
Religiös geprägte Werte: Es mag einige irritieren, dass Betty Toons in einem Land verwurzelt ist, das eine starke katholische Tradition aufweist. Doch das Schöne ist, dass es zeigt, wie unterschiedliche Ansichten in einer kunstvollen Weise harmonieren können, ohne dass die Zuschauer durch Moralpredigten zermürbt werden.
Flexibilität der Themen: Manchmal möchte man einfach nur in eine Welt eintauchen, die keine Weltuntergangsszenarien oder Dystopien aufrollt. Hier bietet Betty Toons Themen an, die leicht verdaulich sind, ohne sich in langwierige, deprimierende Diskurse zu verstricken.
Ein Enfant Terrible, das sein Publikum entzückt: Versucht, heute ein solches "Kind des Kinos" zu veröffentlichen – man kann darauf wetten, dass der liberale Mob das Werk in der Luft zerreißen würde. Und doch waren Betty Toons damals ein Hit und würden es auch heute noch sein.
Zeichentrick mit Herz: Letztlich ist es das Herz, das Betty Toons wirklich auszeichnet. Eine Serie muss nicht immer mit überdimensionierten Effekten daherkommen, um zu überzeugen; manchmal reicht Herz und Witz, und das hat Betty Toons im Überfluss.
Lasst uns also einen Moment innehalten und daran denken, wie Betty Toons für ein bisschen frische Luft sorgt in einem Kulturklima, das manchmal erstickt. Es ist eine Serie, die die Vergangenheit mit Humor betrachtet und gleichzeitig eine Ermäßigung der Moderne bietet. Betty Toons war und ist eine Erholung von dem ständigen Strom der aufgeblasenen moralistischen Belehrungen, in denen sich viele TV-Programme heute verlieren.