Klassenkampf oder Krawall? Die Besetzung der Universität von Amsterdam durch pro-palästinensische Gruppen

Klassenkampf oder Krawall? Die Besetzung der Universität von Amsterdam durch pro-palästinensische Gruppen

Im Jahr 2024 besetzten pro-palästinensische Gruppen das Universitätsgelände der Universität von Amsterdam und lösten damit enorme Diskussionen aus. Disciplinierten Studenten wird ein Studienalltag versaut, und der Bildungsauftrag der Universität gerät ins Hintertreffen.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Klassenkampf oder Krawall? Die Besetzung der Universität von Amsterdam durch pro-palästinensische Gruppen

Was haben pro-palästinensische Gruppen und die Universität von Amsterdam im Jahr 2024 gemeinsam? Richtig: Sie sind in aller Munde, denn die Besetzung des Universitätsgeländes durch diese Aktivisten hat Wellen geschlagen. Das linke Narrativ, die Welt in Schwarz-Weiß zu malen, hat wieder einmal neue Höhen erreicht. Diese „Freiheitskämpfer“, wie sie sich selbst gern bezeichnen, haben kurzerhand entschieden, dass das Gelände der Universität als Bühne für ihre politische Message herhalten muss. Was könnte man schließlich besser mit einem Bildungseinrichtungs-Gelände anfangen als es für Protestaktionen zu okkupieren?

  1. Wer sind die Beteiligten? Die Besetzung ist das Opus von pro-palästinensischen Aktivisten, die im Namen der Gerechtigkeit anscheinend jegliche Form von Respekt und Anstand über Bord geworfen haben. Was als friedlicher Protest begann, verwandelte sich schnell in eine aggressive Terrainübernahme. Studenten, die tatsächlich lernen wollen, werden zu Geiseln genommen – natürlich nur im metaphorischen Sinne.

  2. Warum Amsterdam? Amsterdam ist eine Stadt, die für ihre liberale Haltung bekannt ist. Doch einige dieser pro-palästinensischen Gruppen scheinen „liberal“ mit „Lasst uns alles in Geiselhaft nehmen“ zu verwechseln. Vielleicht dachten sie, dass solch ein Umfeld ihre Aktionen acceptabler machen würde. Dass das Gegenteil der Fall ist, wissen sie wahrscheinlich, doch der mediale Aufschrei ist es ihnen offensichtlich wert.

  3. Warum jetzt? 2024 ist scheinbar das Jahr, in dem jeder, der eine Meinung hat, glaubt, dass es keinen besseren Ort als die Hochschulen gibt, um sie kundzutun – auch wenn es dafür bedeutet, den akademischen Betrieb lahmzulegen. Das Timing im Frühjahr wurde wohl gewählt, um gleichzeitig mehr Aufmerksamkeit durch die anstehenden Semesterabschlüsse zu erhaschen und jeden friedlichen Studenten in der Stressphase aus seiner Komfortzone zu werfen.

  4. Was wird gefordert? Wie bei vielen Protesten heutzutage, ist die Liste der Forderungen lang und unfassbar utopisch. Freie Bildung für Palästina, Boykottierungen gegen Israel und weitreichende politische Sanktionen stehen oben auf der Agenda. Diese Formen des Protestes scheinen sich von rationalen Debatten abgewandt zu haben und stattdessen pure Konfrontation zu suchen.

  5. Wie? Occupy-Style Besetzungen mögen wie ein Relikt der Vergangenheit klingen, aber hier sind sie wieder, in voller Pracht. Die Aktivisten besetzen die Flure, errichten Barrikaden und dekorieren die Wände mit bunten Postern, deren Inhalt meist genauso einseitig ist wie der Protest selbst. Währenddessen sitzen Power-User auf ihren Smartphones und verbreiten ihre Sichtweise in der Hoffnung, Twitter und Co. aufzuheizen.

  6. Die Universität als Spielfeld Gerade Bildungseinrichtungen sind Freiräume, die Raum für Diskussionen bieten sollen. Doch solche Besetzungen zerstören genau diesen Zweck. Vorlesungen werden abgesagt, Prüfungen verschoben und das gesamte System kommt zum Stillstand. Sollen diese Einrichtungen nicht Orte des Wissens sein, statt Plattformen für politische Kleinkriege?

  7. Lernen wird zweitrangig Wie sollen Studenten eine Zukunft aufbauen und ihre Karriere verfolgen, wenn sie in ihren Studienorten belagert werden? Der egoistische Akt der Besetzung raubt den Studenten wertvolle Zeit und Ressourcen. Ihre Ausbildung wird verwässert, während vermeintlich soziale Krieger ihre Agenda, die mit dem Bildungsauftrag der Universität wenig gemein hat, aufzwingen.

  8. Die Reaktionen sind geteilt Natürlich gibt es Unterstützer, die den Aktivisten Beifall klatschen und ihre Forderungen als gerecht empfinden. Doch die Mehrheit der Bürger sieht die Besetzung als Störfaktor und schädlich für das Ansehen der Universität sowie die Ausbildung der Studenten.

  9. Wohin führt das alles? Das Gefühl der Machtlosigkeit bei Studenten ist nicht zu unterschätzen. Es entsteht ein gefährlicher Präzedenzfall: Wer laut genug schreit, bekommt das Mikrofon. Doch das gefährdet das, wofür Universitäten stehen sollten – einen Raum für sachliche Diskussionen und friedlichen Austausch.

  10. Was bleibt? Die Frage bleibt, ob diese Form der Besetzung langfristigen Einfluss haben wird oder als weiteres Kapitel in die Geschichte der gescheiterten Aktivismus-Bewegungen eingeht. Sicher ist, während die Besetzungen fortdauern, leidet die Unabhängigkeit der Bildung.

Wenn man sich die Ereignisse an der Universität von Amsterdam ansieht, wird klar: Der Unterschied zwischen Aktivismus und Anarchie ist für manche offenbar schwer zu begreifen.