Ein wirbelndes Kaleidoskop aus Chaos und Kultur – das beschreibt 'Baxter', eine Fernsehserie, die zu Recht ihre Fans in Atem hält. In der Titelschule wird eine bunte Mischung von Schülern porträtiert, die durch alltägliche Krisen navigieren, darunter eine Elite, die routinemäßig alle nachvollziehbaren Wertmaßstäbe wegwischt. Die Show debütierte vor nicht allzu langer Zeit auf kanadischen Bildschirmen und hat ihre Schauplätze zwischen den kalten Hallen von Toronto verwebt. Hier kämpfen Teens nicht nur mit akademischem Druck, sondern auch mit sozialen Erwartungen und einer riesigen Portion politischer Korrektheit, die das echte Erleben zunehmend erdrückt.
Lassen wir uns davon nicht blenden, die wahre Hauptattraktion sind die jungen Charaktere, die das Geschehen vorantreiben, indem sie ein konventionelles Drehbuch auf den Kopf stellen. Um ehrlich zu sein, die Serie hat ihre charmanten Momente und kann durchaus als erfrischendes Gemenge von Drama und Komödie bezeichnet werden. Doch es bleibt die Frage: Wo bleibt die Verbindung zur Realität? Alles hier schreit nach der Übernahme durch eine Agenda, die sich über den gesunden Lebensverstand hinwegsetzt, um eine neue ‚progressive‘ Interpretation des Miteinanders zu erzwingen.
Eine vollendete Idealisierung von Teenagerleben streng nach Maßgabe kultureller Akzeptanznormen, genau das bietet Baxter. Wenn man glaubt, dass es eine konservative Perspektive zur Debatte wenigstens wäre, so wird man eines Besseren belehrt. Der Mut zur Diskussion sperriger „unangenehmer“ Themen fehlt. Allzu oft wird blind dem populären Zeitgeist nachgeeifert. Der 'Baxter-Effekt', wenn Sie so wollen, bezieht sich auf die Normenverschiebung, die diese Serie subtil vorschlägt – als wäre die klassische Struktur intakter Familien oder stringenter Arbeitsmoral nebensächlich. Es ist beinahe so, als ob Konflikte im 'Baxter'-Universum durch ‚Akzeptanz um jeden Preis‘ aufgelöst werden.
Dabei ist es nicht so, dass die Serie Potenzial für interessante Spannungen und Erzählstränge nicht hätte. Deren Alibi-Themen wie Diversität finden sich an erstaunlich zentralen Schlüsselstellen, allerdings ist ihr wahrer Wert nur pro Forma. Dadurch wird die Serie zu einem kunstvollen, jedoch letztlich verwässerten Spiegel unserer Gesellschaft. Warum nicht in der Lage sein, klare, standhafte Standpunkte zu entwickeln, dass nicht alles Gold ist, was glänzt? Stattdessen suhlen sich Autoren oft in einem Sumpf aus diffusen, wenig nachhaltigen Geschichtensträngen. Deutlich wird, dass man sich nicht traut, die ausgetretenen Pfade der liberalen Erleuchtung zu verlassen.
Auch komödiantische Elemente nehmen psychedelic surreale Züge an. Alles muss „witzig“ sein, selbst auf Kosten eines echten oder sinnvollen Diskurses. Der Fokus auf Oberflächlichkeiten rast nahezu enthemmten Irrwegen hinterher. Erholung bietet sich nur dann doch kurzweilig, wenn einzelne der talentierten Protagonisten strahlen; mit einem spürbaren 'Trotz allem' – so unausgereift es auch sei. Die Serie bleibt stur subtil in ihrer Botschaft, die jedem Einzelnen bis zum Schluss selbst überlassen wird.
Der wahre Grund, warum 'Baxter' innerhalb kürzester Zeit diese polarisierende Auswirkung erzielte, liegt in seiner surreal angehauchten Darstellung dessen, was als heutige 'Normalität' gelten soll. Wo bleibt der Mut zu klaren Kanten, zu unerschrockener Klarheit? Versteht mich nicht falsch, die jugendliche Frische und kreative Spielfreude trunken manchen Moment tatsächlich einzigartig, aber am Ende bleibt eben das Gefühl einer unausgenutzten Chance. Nicht alle Themen kann man mit einem breiten Grinsen ausdiskutieren.
Was verblüfft ist die Neigung, bestimmte Charaktereigenschaften konstant überzubetonen, die in der Realität kaum so einheitlich auftreten, als müssten sie ein makelloses Gesellschaftsbild aufrechterhalten. Ein interessantes Paradox im Mikrokosmos der Storylines ist dieser Zwang zur Nonkonformität, der wiederum glücklicherweise durch einige rebellische Seelen auf der Leinwand zumindest ein wenig ins Wanken gebracht wird.
Während ‚Baxter‘ Zuschauer gleich einem Mahlstrom hineinzieht, während diese versuchen, die Bandbreite des Schauspiels zu begreifen – so bleibt nach dem Abschalten ein bitterer Nachgeschmack. Die Serie schwankt bei aller fiktiven Verschrobenheit jedoch zwischen mutloser Anpassung und ungeschickter Übertreibung und bleibt vielerorts leider unfokussiert. Dennoch: Vielleicht ist es gerade diese unangepasste, raue Kante, die am Ende den Unterschied macht.
Man kann es ironisch finden oder auch nicht, aber die Radikalität eines ungeschmeidigen Exzesses erzeugt genau so eine fiebrige Neugier, die weitere Folgen überdauert. Alles in allem steht 'Baxter' wie ein unfertiges Experiment, das seine Zuschauer herausfordert – oder abschreckt, je nachdem wohin man blickt. Schlussendlich bleibt nur zu sagen, dass jedes Kapitel ein wenig ins Leere greift, jedoch durchaus auch das Talent vieler junger Schauspieler zu Tage fördert.