Wenn Sie dachten, die Vergangenheit sei langweilig, dann wird Bathysuchus, das prähistorische Krokodil, Ihnen das Gegenteil beweisen. Dieses erstaunliche Tier war ein räuberischer Gigant, der im Jura-Zeitalter, vor etwa 160 Millionen Jahren, die Weltmeere unsicher machte. Gefunden wurden die Überreste in Europa, einer Region, die nicht nur Renaissance und Reformation schenkte, sondern auch diese urzeitliche Kreatur, die mehr Zähne als ein Zahnklempner-Alptraum hatte.
Wir sprechen hier über ein Tier, das etwa 10 Meter lang wurde, was die Größe eines durchschnittlichen Schulbusses beträgt. Ja, Bathysuchus war ein unaufhaltsames Monster mit einem Maul voll messerscharfer Zähne, das die Meeresbewohner seiner Zeit das Fürchten lehrte. Doch warum ist diese Bestie heute nicht in aller Munde?
Vielleicht, weil die Mainstream-Popkultur uns beigebracht hat, Dinosaurier seien die eigentlichen Superstars der prähistorischen Welt. Dinosaurier-Skelette lassen sich gut in Museen ausstellen, um breite Massen zu beeindrucken und das Merchandising zu boosten. Aber Bathysuchus, der heimliche Star der Jurazeit, hat es ohne Dr. Grant's Ausgrabungen zur Hollywood-Berühmtheit gebracht und bleibt deswegen viel zu oft unbeachtet.
Wäre Bathysuchus heute am Leben, würde er wahrscheinlich einiges an Kontrolle auf hoher See benötigen. Denken Sie an die Massen, die sich für die Rettung der Meeresökosysteme einsetzen - dieser Fleischfresser würde die Politik der Meeresbewirtschaftung im Sturm erobern. Man stelle sich mal vor, wie all die Diskussionen um Fangquoten und Überfischung in einem anderen Licht erscheinen würden.
Aber warum spricht man nicht öfter über Bathysuchus? Ein Grund könnte sein, dass er unbequem in das Bild passt, das uns so viele der heutigen Narrative einreden wollen. Eine Welt, in der ein Raubtier wie Bathysuchus die Gewässer durchstreifte, passt einfach nicht zu dem darunter sanft plätschernden Öko-Klischee. Das eindimensionale Bild, das uns häufig vermittelt wird, bevorzugt oft die einfachen Geschichten, bei denen alles in geordneter Harmonie lebte. Doch die Realität war wie der Grinsewettbewerb eines Räuberrudels, angefügt durch den störenden Bass der Natur.
In gewisser Weise erinnert uns Bathysuchus daran, dass unser Verständnis der Vergangenheit manchmal genauso wackelig sein kann wie eine russische Rakete. Als Symbol für die unkontrollierbare Seite der Natur wirft er auch die Frage auf, inwiefern wir von der Menschheitsgeschichte wirklich gelernt haben. Ferngesteuerte Bücherwürmer mögen behaupten, alles, was konservativ oder „altmodisch“ sei, sei irrelevant - aber Bathysuchus erinnert uns daran, dass die Vergangenheit nicht nur in den Geschichtsbüchern sondern im Wesen des Lebens geschrieben ist.
Natürlich würde man sagen, ein fossiles Krokodil könne keine politischen Statements machen. Doch die Geschichte zeigt, wie etablierte Narrative das Verständnis der alten Welt beeinflussen. Bathysuchus im Klassenzimmer wird wohl nie die gleiche Schlagkraft wie ein T-Rex haben, doch er hat seine Daseinsberechtigung. Auch antike Geschichte hat Brisanz, und Bathysuchus ist der ungeschriebene Brief, der in dieser Erzählung fehlt.
Als moderne Jäger der Information sollten wir uns davor hüten, unsere paläontologischen Entdeckungen nur danach einzuordnen, wie gut sie in die daraus resultierenden Anschauungen passen. Bathysuchus ist mehr als ein fossiler Kiefer; er ist der Lückenfüller in einem evolutionären Großpuzzle. Durch sein Verständnis könnte so manche Abneigung gegen das, was früher war und was aktuell ist, abgeschwächt werden.
Wenn nicht die Diskussion um Bathysuchus, was sagt dies über unsere heutige Gesellschaft aus? Vielleicht, dass wir verleitet sind, diejenigen Teile der Geschichte zu ignorieren, die unserer sozialen Komfortzone nicht entsprechen. In einer Zeit, wo das Kolosseum der Ideen von schnellen, populären Ergebnissen dominiert wird, sollten wir uns auf ideologische Entdeckungsfahrten abseits der ausgetretenen Pfade einlassen. Lassen wir Bathysuchus nicht noch einmal unter die Räder der Zeit geraten, sondern feiern wir ihn als das, was er ist: ein weiteres Zeugnis der spektakulären Vergangenheit unserer Welt.