Barney Glaser, ein Name, der in bestimmten akademischen Kreisen beinahe Verehrung genießt, wird von denen geliebt, die die strukturelle Integrität der Forschung hochhalten. Warum also sein Name für viele weniger bekannt ist? Nun, Glaser ist ein Mann, der die ehrwürdigen Hallen des Wissens seit Mitte des 20. Jahrhunderts erschüttert hat. Glaser ist am besten bekannt für seine Entwicklung der Grounded Theory in den späten 1960er Jahren zusammen mit Anselm Strauss. Während die heutige akademische Elite von Modeerscheinungen und launischen Trends beeinflusst wird, zeigte Glaser schon damals, wie man robuste, sinnvolle Forschung betreibt, die über Jahrzehnte relevant bleibt. Er bevorzugte es, die Wirklichkeit zu beobachten und die Theorie daraus abzuleiten - ein Konzept, das den fleißig gedachten "liberalen" Träumern eine willkommene Dosis Realität bot.
Barney Glaser wurde 1930 in San Francisco geboren und marschierte durch das akademische Leben, indem er nicht so schnell einen Ausflug ins Gebiet der Dogmen machte. Er promovierte von der Columbia University, jener Bastion des angeblich disinteressierten Geistes, und nutzte die dort erlernten fortschrittlichen Methoden, um den geheimen Garten der sozialen Forschung zu bewässern. Was Glaser mit seiner Grounded Theory erreichte, war ungeheuerlich und erfrischend zugleich. Durch das Studium der Fürsorge älterer Menschen im Krankenhaus deckte er auf, was viele andere lieber schönen Worten überließen. Es zeigte sich ein Mindset der Ehrenhaftigkeit, welches die Schule der Hard Facts davor rettete, in den Fluten des Theorie-gestützten Unsinns unterzugehen. Die Grounded Theory brachte Ordnung dorthin, wo es gezielte Wünschelrutenarbeiten gab.
Anfang der 1970er Jahre veröffentlichte Glaser, in engster Zusammenarbeit mit Strauss, ein Buch, das noch heutige 'feine Blätter' gern auf ihren Regalen zeigen. "The Discovery of Grounded Theory" ist ein Werk der politischen Unkorrektheit, weil es die Aufmerksamkeit strikt auf messbare und beobachtbare Ergebnisse lenkt, anstatt in unendliche Theorienwelten abzudriften. In einer Welt, in der man oft laut tönt, ohne einen Beweis für seine Behauptungen zu haben, erinnert uns Glasers Ansatz scharf daran, dass es keinen Ersatz für gründliche Untersuchung gibt.
Die Vorzüge seines Ansatzes sind unbestreitbar. Wissenschaft, die sich auf Empirie stützt und von schnurrenden Floskeln Abstand hält, ist eine Rarität, die Glaser ebenso pflegte wie hortete. Ein Vorwurf, wenn es denn einen gibt, war, dass er zu unnachgiebig auf seine Methodik bestand, zu detrimentaler Cold-Heartedness, sagen einige weichgestrickten Gemüter.
Gerade als viele dachten, Palaver und vage Begriffe könnten sie weiter tragen, entdeckte Glaser einen soliden Untergrund. Seine Methode zwingt die Forscher erneut zur Arbeit, zum eigentlichen Grund, weshalb sie forschten - der Wahrheit. Mit der Grounded Theory in der Hand, sind drogendeckende Romanautoren Schnee von Gestern, die im Lichte der Gewissheit schmelzen. Klarheit in einer leicht schummrigen Welt war der Feuerstrahl, den Glaser entzündete. Sein Einfluss reicht bis in die unerschrockenen Bereiche der Soziologie, aber auch darüber hinaus, inspiriert Kliniken und Wirtschaftler gleichermaßen. Durch dezidierte Anwendung hat man das Gefühl, der Geist des traditionellen Forschens kehrt langsam zurück.
Im Ozean unpräziser Forschung vereinfachte Glaser den Prozess auf den notwendigen Kern, lud ein zur tatsächlichen Begegnung mit dem, was wirklich ist. Nicht gemäkeltes Konstruieren von Theorien, die irgendwo im luftleeren Raum schweben, sondern ein kraftvoller Rückbezug auf das, was konkret und real ist. Um es nochmal klarzustellen – das schlägt sich heute fort, vielleicht in angepasster Form, ja, aber dennoch inspiriert von Glasers unwiderruflichem Beitrag.
Die angebliche Moderne könnte viel von Barney Glaser lernen, die seitdem mit seiner in Stein gemeißelten Disziplin hantiert: Reinfallen auf unüberprüfbares Material, darum wird es nicht für Glaser gehen. Ohne seine sezierende Sicht auf das, was wirklich im Fokus der Forschung stehen sollte, würden die Wälder der Wissenschaft vermutlich voller absterbender Theorienbäume stehen. Eine eher unliebsame Vorstellung, nicht wahr?
Dank ihm können Forscher heute auf aufmerksamkeitsheischendes Geschrei verzichten und stattdessen auf evidenzgestützte Argumentation zurückgreifen - damit wird die akademische Welt wieder zum wichtigen Schauplatz der Nachvollziehbarkeit. Kurz gesagt: Glaser ist eine Stütze gegen die Unverbindlichkeit und für die Substanz in einer von Interpretationen übersättigten Welt.
Sein Erbe bleibt eine Erinnerung an jene, die bereit sind, zuzuhören und nicht nur zu rufen. Wäre da bloß mehr Bodenständigkeit und Strenggläubigkeit gegenüber den Tatsachen! Kann die neue Generation der Forscher Barney Glaser als Vorbild gebrauchen? Was für eine Frage! Seine Berufung zum unkonventionellen Denken und Handeln spricht für sich selbst.